19. April 2024


           
Ragnarök Festival 2008

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Bericht

Am: 28.03. - 29.03.2008
Anlass: Ragnarök Festival in der Stadthalle Lichtenfels
Autoren: Langhammer [tl] und Olaf [od]

Freitag | Samstag

Epilog

Zur Einstimmung an die anstehenden Outdoor Festival Saison verschlug es uns zum diesjährigen Warm-Up ins schöne Frankenland, um in Lichtenfels der heidnischen Götter bei der fünften Auflage des Ragnarök Festivals zu huldigen und die Trinkhörner voll Met kreisen zu lassen. Das Billing mit den Headlinern Primordial und Unleashed und vielen kleinen Bands ließ ein spannendes Wochenende erwarten.

Morgens um 8 starteten wir frohen Mutes und bewerkstelligten die gut 380 Kilometer mit einigen Egg McMuffins im Magen ziemlich komplikationslos. Einzig Langhammers Ausflug in die Thüringer Bratwurstwelt Nahe Triptis sorgte für eine gewisse Zeitverzögerung, die wir aber durch eine beherzte Fahrweise wieder ausglichen. Gegen 13:00 trafen wir dann in unserem Domizil für die nächsten zwei Tage ein, verstauten unser Gepäck, genossen ein frisch gezapftes Kellerbräu (äußerst köstlich) und ließen uns eine überaus delikate Rinderroulladen aus der Küche von Frau Hofmann munden, die nicht nur spottbillig war, sondern auch wie bei Mutti schmeckte. Der Langhammer outete sich als beinharter Fan der Kastelruther Spatzen und bezog direkt unter dem Emblem des örtlichen Fanclubs der „Heile-Welt“-Musiker Quartier. Danach genossen wir noch die herrliche Mittagssonne, zischten ein weiteres Dunkles und laberten eine Menge Bullshit. Kurzum, ein rundum gelungener Einstand für’s Wochenende…

Gegen 15:00 Uhr ging es ab zur Halle, da leider im Vorfeld die schottischen Piratenmetaller von Alestorm krankheitsbedingt absagen mussten und die Veranstaltung somit erst gegen 16:15 Uhr eröffnet werden sollte. Zu dieser frühen Tageszeit tummelten sich auch schon eine ganze Menge Metaller rund um das Arenal der Langenfelser Stadthalle, die es sich auch unter anderem nicht nehmen ließen, auf dem davor befindlichen, mit Schotter ausgelegten Parkplatz zu campen. Allein beim Anblick wurde mir schon kalt um die Füße…

Nachdem die extrem nervige Akreditierungsphase mit Bändchenausgabe und der lahmarschige Einlass bewältigt wurde stellten wir fest, das sich die Veranstalter gleich von Anbeginn an mit einer 30 minütigen Verzögerung herumplagen durfte, die auch im weiteren Verlauf nicht aufgeholt werden konnte. Schön zu beobachten war, das beispielsweise die Ordner strikt gegen Nazidevotionalien vorgingen und einem pickligen Jungmetaller einen Gürtel mit Hakenkreuz abnahm. Nun gut, bei mir hätte der Pfosten gleich Hausverbot erhalten. Was mich störte, war die Dichte der Burzum-Shirt-tragenden Fraktion, aber die scheinen ja mittlerweile gesellschaftsfähig geworden zu sein. Scheiße…

Erschreckenderweise stellte ich fest, das es lediglich einen Foodstand mit diverser Nahrung und einen völlig überteuerten Pizzastand gab, was der Dönerbude und dem Thüringer Rostbratwurst Stand an der Hauptstraße scheinbar ihren Jahresumsatz bescherte. Auch die halleneigenen Sanitäreinrichtungenen hielten dem Ansturm von 5.000 Bangern kaum Stand. Hier ist dringend Nachbesserung angesagt, denn wenn ich aufgrund meiner Erkältung keine Taschentücher dabeigehabt hätte, wäre die ganze Sache…ähm…nunja…ziemlich in die Hose gegangen. Glücklicherweise gab es in der Nähe der Halle eine Tankstelle, wo die Pächterin ihr Abort den dringenden Geschäften der Schwarzgekleideten gerne zur Verfügung stellte. Auch dafür, ein herzliches Dankeschön.

Prima war die Möglichkeit, auf der Tribüne Platz nehmen zu können, da man dort auch mal die Möglichkeit hatte, die müden Glieder etwas von sich zu strecken und dennoch immer einen klasse Blick auf die Bühne hatte. Völlig bekloppt waren einige Fans die meinten, den Veranstalter verklagen zu müssen, da Agalloch ihren Slot mit Sworn getauscht haben, da bei den Skandinaviern die Gitarren verschwunden waren, und somit einige der Fans nicht in den Genuss der Amis kamen. Mensch, dann seit doch einfach früher in der Halle und knallt Euch nicht auf dem Parkplatz die Hütte zu…[od]

Freitag, der 28.03.2008

SVARTSOT
Gegen 16:45 Uhr hatten die dänischen Folk-Metaller die Aufgabe, die bereits mehr als ordentlich gefüllte Halle mit Songs aus ihrem Debüt „Ravnenes saga“ anzuheizen, was den Mannen um den gut genährten Fronter Claus Gnudtzmann, der stilecht mit einer überdimensionierten Streitaxt in seiner Hand, vortrefflich gelang. Neben dem wie ein Derwisch über die Bühne fegenden Sänger erwies sich Flötist und Gute-Laune-Onkel Stewart Lewis als echter Aktivposten im knapp 30minütigen Set der Dänen, die mit Songs der Marke „Gravollet“ oder „Spillemandens dase “mächtig punkten konnten. Das Volk war jedenfalls mächtig angejuckt und bereitete Svartsot einen klasse Gig. Großartiger Start in Festival Wochenende, trotz eklatanter Soundmängel zu Beginn des Sets. [od]

NORTHER
Ziemlich früh schon auf dem Billing fanden sich die momentan auf Tour befindlichen Cynthia-Faves Norther, die ich im Vorfeld als ziemlich deplatziert eingestuft habe. Doch da war das Publikum anderer Meinung und feierte die fünf Finnen regelrecht ab. Sänger und Saitenhexer Petri Lindroos lies es sich nicht nehmen, mit einem Gummi Wikingerhelm bangend über die Bühne zu stapfen, was ziemlich komisch aussah. Doch auch dieser kurze Comedy Faktor änderte nichts an der Tatsache, das Norther mächtig kickten und viel Spaß an der Freude hatten. Mein persönliches Highlight war das hammergeile „Frozen angel“, welches von weiten Teilen des Runds sogar mitgesungen wurde. Daumen hoch, eine echte Überraschung, die ich so nicht erwartet hatte. [od]

AGALLOCH
Die Amis wurden leider Opfer der umgestellten Running Order und mussten viel früher als geplant auf die Lichtenfelser Bretter. Dennoch wartete eine ganze Schar Fans auf Agalloch, um ihre interessante und emotionale Musik gemischt aus vielen Musikstilen zu lauschen. Es gab einen Mix aus neuen und alten Songs, wobei ''Not unlike the waves'' herausstach. Daumen hoch für einen guten Auftritt. [tl]

SKYFORGER
Wie bereits in meinen kurzen Liveberichten mitgeteilt, passten die Letten auf dieses Festival wie Arsch auf Eimer. Ultrafette Pagan Hymnen, tolle alte Instrumente und ein tierisch gut aufgelegter Fronter Peteris boten ein Feuerwerk an Innovation. Leider war Vielen das Songmaterial der kleinen Waldschrate nicht geläufig, da das letzte Album „Zobena dziesma / Sword song“ als letzte reguläre Veröffentlichung bereits 2003 erschien. Dennoch ging die Meute steil und feierte ein großes Fest. Skyforgers Plattenchef versprach uns aber in die Hand, dass die Jungs dieses Jahr noch ein neues Machwerk ins Presswerk schieben werden. Freue ich mich drauf, war definitiv eine der besten Band beim Ragnarök. [od]

SWORN
Die Norweger boten einen knackigen und sehr kurzweiligen Gig. Mit einer pyrotechnisch aufgemotzten Show ging es ordentlich zur Sache. Traditioneller norwegischer Black Metal mit giftig und rasend klingenden Gitarren und einen glatzköpfig keifenden Max Wilson als Blickfang an den Vocals. Schwerpunkt waren die Songs vom Debütwerk ''The Alleviation''. Den Fans gefiel es sehr. Beim letzten Song stand mir dann doch etwas Pippi in den Augen, als noch ''Night's Blood'' von Dissection gezockt wurde! Großartig und zum ersten Mal Erpelpelle am Abend!!! [tl]

TURISAS
Nun wurde es richtig eng vor der Bühne, denn meine liebsten Fellmützen-Hoschis aus Finnland sagten sich an und die Meute wurde immer aufgeregter. Als dann nach einem kurzen Intro der Warlord und sein Mob die Bretter betraten, gab es kein Halten mehr und die Halle klinkte völlig aus. Für mich allerdings etwas unverständlich, denn die Songauswahl hätte durchaus besser sein können. Als Opener gerade das sperrige „The dnieper rapids“ zu wählen, ist in meinen Augen schon sehr gewagt gewesen. Ansonsten waren alle Kracher vorhanden: „Rasputin“, „To Holmgard and beyond“, „Battle metal“ oder „One more“ gingen gut ab, doch das die Menge ausgerechnet bei „Mikland ouverture“ Textsicherheit bewies, war sehr überraschend. Weniger überraschend waren die Pogoattacken bei „In the court of Jarisleif“, bei dem sich das Publikum in eine wogende Masse verwandelte. War ein überaus solider Gig der Finnen, doch bei mir hat sich nach vier Mal Turisas in den letzten Monaten schon ein gewisses Sättigungsgefühl eingestellt. [od]

PRIMORDIAL
Nachdem Turisas einen weiteren Sieg eingefahren haben, sind nun die Iren an der Reihe. Schon im Vorfeld freute ich mich sehr auf den Auftritt und ich wurde nicht enttäuscht. Klarer Sound, geile Songauswahl und ein Alan Nemtheanga in Topform!! Was will man mehr! Mit dem Übersong des neuen Albums ''Empire Falls'' begann die Band einen aufregenden Set. Es gab auch ältere Songs zu bestaunen. Zu dem abschließenden ''Gods of the Godless'' gibt es nichts mehr zu sagen!! Eines der grossen Highlights für mich!! [tl]

Setlist Primordial:

  • Empire falls
  • Gallows hymn
  • Sons of the morrigan
  • As Rome burns
  • The coffin ships
  • Heathen tribes
  • Gods of the godless

 

SEAR BLISS
Zu vorgerückter Stunde kamen dann die Ungarn auf die Bühne. Nach den Triumphzügen von Turisas und Primordial lichteten sich die Reihen etwas, was Sear Bliss aber nicht daran hinderte, eine gute Show hinzulegen. ''Blood on the Milky Way'' und ''Two Worlds Collide'' waren die herausragenden Songs des Auftritts. Wobei die Posaunenklänge von Zoltan noch einen Exotenbonus erhielten. Sehr originelle Band und ein tolles Konzert. [tl]

HELLSAW
Trotz langsam schwerer werdenden Beinen ließ ich mir den infernalischen Black Metal der Österreicher nicht entgehen und war auf’s angenehmste überrascht. Nicht nur der Sound war klasse, auch die Performance ging gut ab. Das Publikum war begeistert, was sich auch auf die CD Verkäufe von Hellsaw am Stand im Verkaufszelt niederschlug. Viele derjenigen, die wie ich so lange aushielten, waren sich einig: Hellsaw, einer der großen Gewinner des Ragnarök. [od]

KILLING SPREE
Für die Berliner war es schwer, den Pegel der Begeisterung aufrecht zu erhalten, dennoch war das anwesende Volk sehr angetan von den todesmetallischen Klängen der Mannen aus der Hauptstadt. Ich selbst kämpfte mit einer anhaltenden Müdigkeit die mich dazu veranlasste, nach dem dritten Song das Zeitliche zu segnen und mich in mein gemütliches Bettchen zu begeben und den ersten Tag Revue passieren zu lassen. Dadurch verpasste ich auch Winterdome, die aber, laut Augenzeugenberichten, nicht so dolle waren. Mein eindeutiges Fazit: Bisher ein saugeiles Event!!! [od]

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