Bericht

Am: 29.04. - 30.04.2011
Anlass: Ragnarök Festival in der Stadthalle Lichtenfels
Autoren: Langhammer [tl]

Freitag | Samstag

Freitag, 29.04.2011

Nach einjähriger Abstinenz findet das Ragnarök Festival 2011 wieder in der Stadthalle Lichtenfels statt und das ist auch gut so! Das Ragnarök gehört einfach ins beschauliche Lichtenfels. Auch in diesem Jahr waren mit Thyrfing, Helrunar, Twilight of the Gods, Kampfar und weiteren guten Bands wieder einige Highlights am Start. Nach entspannter Fahrt kehrten mein Alter Herr Günter und ich in der Pension Juraschenke in Oberlangheim ein. Schon dort eingetroffen waren unsere Kumpels Jan und Flo. Wir freuten uns auf ein entspanntes Wochenende. Nach einem üppigen Mittagessen, einigen Bierchen und Spezis machten wir uns auf in die Lichtenfelser Stadthalle. Es konnte dann also losgehen!!!

Bifröst waren dann 14 Uhr die erste Band am Freitag. Die Band ''verwöhnte'' uns mit den Songs ihres Album ''Heidenmetal''. Die Halle war noch spärlich gefüllt und der Fünfer hatte das schwere Los als erste Band aufzutreten. Das Ganze hörte sich meiner Meinung etwas stumpf und rumpelig an. Mangelnden Einsatz kann man der Band nicht vorwerfen, aber ein Klassiker wurde dieser Autritt nicht.

Ingnis Fatuu waren die Nächsten auf der Nachbarbühne und das Gedudel war nun garnicht mein Fall. Mittelalter-Rockmusik war nicht meine Welle und war es nun an der Zeit mal das ganze Gelände zu erkundschaften und die Merchandisestände abzuklappern. Dennoch kam die Band bei den anwesenden Fans ganz gut an. In Extremo und Subway to Sally lassen grüssen.

Bei Odroerir aus Thüringen war eine richtige Vollversammlung auf der Bühne angesagt! Songs der ''Götterlieder''-Alben gab es natürlich zu hören und zu sehen. Ein durchaus ansehnlicher Gig, obwohl mir die metallischere Version von Odroerir, nämlich Menhir besser gefallen hätte. Die Band wurde allerdings begeistert gefeiert!

Nach 2 mal Mittelalter wird jetzt mal wieder die Keule geschwungen. Die Franzosen Bran Barr gingen da schon ein Stück aggressiver zu Werke und überzeugten mit ihrem keltischem Black Metal. Gute 16 Jahre gibt es diese Band bereits, dennoch haben sie erst 2 Alben veröffentlicht. Die Songs vom aktuellen Album ''Sidh'' aus dem Jahr 2010 knallten ganz ordentlich! Sehr interessant fand ich den Wechsel vom cleanen Gesang zum Black Metal Gekreische. Gut gemacht.

Die Landsmänner von Alcest waren danach am Start! Die Franzosen genießen mittlerweile einen guten Namen im Underground. Die Releases der Band wurden durchweg positiv bewertet und sie machten sich in unseren Breitengraden auf Tour mit The Vision Bleak und Fjoergyn einen Namen. Der überzeugende atmosphärische Avantgard-Black Metal war sehr stimmig, die Lichtshow war durchweg in dunkelblau gehalten. Das brachte schon eine außergewöhnliche Stimmung. Der Sound war auch sehr ordentlich. Daumen hoch für diese französische Kombo!

Catamenia ist für mich die Enttäuschung des gesamten Wochenendes!! Seit dem Ausstieg von Mika Tönning im Jahr 2004 geht es mit diesen Finnen meiner Meinung nach bergab. Die CD Veröffentlichungen sind weiterhin nicht schlecht und können den internationalen Standard halten, aber live ist es einfach nur grausam. Schon beim Heidenfest 2009 fand ich den Auftritt von Catamenia sehr enttäuschend. Geile Songs, wie zum Beispiel ''Bloodbound'' wurden völlig verhunzt. Der neue Sänger hat für mich auch keine Quälität eines richtigen melodischen Black Metal Shouters!! Tut mir leid...ganz mies!

Battlelore waren dann als Nächstes auf der Bühne, um uns ihren Tolkien-Metal zu präsentieren. Schon beim Rockharz Festival fand ich die Band relativ langweilig. Die Musik der Finnen ist ja wirklich nicht schlecht gemacht, aber live kickt sie nicht wirklich!! Dennoch konnte ich meinen Lieblingssong ''Third Immortal'' geniessen!

Bei Helrunar wurde es das erste Mal so richtig laut!! Schliesslich sind Helrunar so eine Art Lokalmatadoren. Helrunar-Schlachtrufe und endlich war es vor der Bühne so richtig rappelvoll!! Der ''Kollapsar'' vom aktuellen Album „Sol“ knallte schon am Anfang alles weg! 7 Minuten pure Raserei und Extase! ''Unter dem Gletscher'' war dann der schleppende Gegenpart! Kalt, eisig und kriechend! Einfach nur geil, das diese genialen Songs auch live zünden! Über das abschließende ''Älter als das Kreuz'' braucht man keine weiteren Worte verlieren. Die ganze Halle sang den Text mit!! Daumen hoch für Helrunar!!!

Graveworm hatten danach einen schweren Stand. Dennoch machten sie mit Routine, Spielfreudigkeit und einen fetten Sound eine sehr gute Figur. Brecher wie ''Vengeance is Sworn'' ballerten ordentlich nach vorn und Sänger Stefan Fiori kreischte sich die Seele aus dem Leib. Es machte richtig Spaß der Band zuzusehen. Und sie hatten bisher auch die fetteste Soundwand des ersten Tages! Wirklich brutal und fett dargeboten. Mighty Devilhorns für Graveworm!!

Kampfar sind live wirklich immer eine ''Augenweide'' und das liegt unter anderem auch an ihrem charismatischen Sänger Dolk. Der lange Schlacks mit den langen, glatten, blonden Haaren ist wirklich DER Blickfang auf der Bühne. An diesem Abend war Kampfar wirklich eine Institution. Songs des aktuellen Albums ''Mare'' waren wirklich klasse dargeboten. Über die abschließende Bandhymne ''Ravenheart'' brauch eh nicht viele Worte verlieren! Daumen hoch für die Norweger und einer Stunde blendender Unterhaltung!

Enslaved aus Norwegen hatten mit 65 Minuten Spielzeit den größten Slot des Festivals. Für mich irgendwie verwunderlich, aber okay. Mit ''Ethica Odini'', dem Opener des aktuellen Albums begannen dann Enslaved ihre 65 minütige Reise durch ihre musikalischen Schaffensperioden. Für mich persönlich sind mir Enslaved etwas zu progressiv, obwohl die Musik wirklich gut und intelligent gemacht ist. ''Return to Yggdrasil'' war dann für mich der beste Song der Band an diesem Abend. Den Fans vor der Bühne hat es gut gefallen.

Zu später Stunde entschieden wir uns dann, Negura Bunget und Sahg nicht mehr zu schauen! Also Pferde gesattelt und auf zum Heiern in die Pension! Der zweite Tag sollte auch eine Menge Spannung versprechen!!

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