18. April 2024


           
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Lay down rotten Interview

Fünf Alben in sieben Jahren, lediglich zwei kleine Besetzungswechsel und eine Beständigkeit an Qualität, das sind die groben Eckdaten einer der momentan aktivsten deutschen Death Metal Combos überhaupt. Dazu eine megastarke Performance auf dem Legacy Fest, bei dem lediglich die neue „Haarpracht“ von Fronter Jost Kleinert etwas unangenehm auffiel, der nun als exakte Kopie des Exodus Shouter Rob Dukes durchgeht. Lay down rotten sind ohne Zweifel auf der Überholspur und werden, sofern die Jungs ein konstantes Touring an den Tag legen werden, das Jahr 2009 dazu nutzen, mächtig durchzustarten. Dazu trägt natürlich die bärenstarke Scheibe „Gospel of the wretched“ bei, die in den meisten einschlägigen Publikationen mächtig abgefeiert wurde. Zum Teil auch völlig begründet, befindet sich mit „He who sows hate“ mein momentan absoluter Liebling im Bereich Todesblei auf dem Longplayer der Hessen.

 

Es ergab sich also die Gelegenheit, im anhaltinischen Dessau bei schönstem Sonnenschein zusammen mit Gründer, Saitenhexer und Freund des gut belegten Mett-Brötchens (daher scheinbar auch der Name „Mettgott“) Daniel Jakobi und einem gepflegten Gerstentee im Grase sitzend über die momentane Situation bei den Death Metallern zu palavern. And here are the results of the Pommesgabel-Jury…

Warum haben eigentlich alle bei LDR einen Spitznamen bis auf Euren Gitarristen Nils Förster? Ich persönlich finde ja Timo „Borgir“ am besten…-

 

(lacht) Naja, eigentlich bin ich anfangs der Einzige mit einem Spitznamen gewesen, der Rest hat sich so im Laufe der Jahre ergeben. 2005 haben wir die Namen auf der „Cold constructed“ mal abgedruckt und die sind dann hängengeblieben. Ich selbst habe mehrere Spitznamen, wobei der allseits beliebte und gebräuchliche des „Mett-Gott“ gar nicht von mir stammt. Wäre auch blöd, wenn man sich selber Spitznamen gibt.

 

Eure neue Scheibe wurde von Death Metal Gott Dan Swäno gemischt und gemastert. Sind da, trotz 5 starker Alben, immer noch Berührungsängste vorhanden gewesen?

 

Die Berührungsängste waren auf jeden Fall vorhanden, da man es ja nicht jeden Tag mit so einem Könner zu tun hat. Es war eine große Ehre, mit Dan zusammenzuarbeiten, da ich seit meinem 14.Lebensjahr ein riesiger Fan von ihm war und heute noch bin. Allein ihm eine eMail zu schreiben, ob er an einer Zusammenarbeit Interesse hätte, hat schon etwas Überwindung gekostet. Hinterher hat er sich als völlig entspannter und lockerer Typ herausgestellt, mit dem das Arbeiten eine ganz große Freude war.

Erzähl mir mal was über Euer neues Album „Gospel of the wretched“.

 

Übersetzt heißt der Titel: Die Vergeltung des Trostlosen und ist definitiv kein Konzeptalbum, obwohl einige der Texte miteinander verwoben sind. Im Gegensatz zu vielen anderen Death Metal Bands versuchen wir in unseren Lyricks viel aktuelles Zeitgeschehen einfließen zu lassen, sei es Politik, Fanatasmus oder Religion jeglicher Art. Jost benutzt seine Texte, um seinen Gefühlen freien Lauf zu lassen. Jedenfalls passte „Gospel of the wretched“ als Titel für das Album wie Arsch auf Eimer (lacht). Dazu noch das Coverartwork…wir sind sehr zufrieden mit dem Gesamtpaket.

 

Ihr ward ja ziemlich schnell mit der Aufnahme. Kurz nachdem ich von Eurer Plattenfirma die Info bekam, das Ihr im Studio seid, kam auch schon die Promo. Das ist ja ICE Tempo…

 

Wir waren im Dezember im Studio und hatten uns eigentlich relativ viel Zeit mit dem Songwriting gelassen. Die Platten vorher erschienen ja immer im Jahresrhytmus, doch diesmal wollten wir alles so perfekt wie möglich gestalten. Ach die Arrangements sollten etwas ausgefeilter sein, daher hatten wir uns diesmal etwas mehr Zeit gelassen. Dazu kam auch noch, dass wir in 2008 einen ganzen Arsch von Shows gespielt haben und fast jedes Wochenende unterwegs waren, was auf jeden Fall uns als Band weiter gebracht hat. Als wir dann mit den Recordings fertig waren, schickten wir das Material zum Mixen nach Schweden…

 

Ach, Ihr ward gar nicht vor Ort?

 

Nein, leider nicht.

 

Dennoch mit dem Endprodukt zu 100% zufrieden?

 

Wenn ich etwas anderes behaupten würde, würde ich lügen (lacht). Obwohl es sich natürlich abgedroschen anhört, sind wir ehr als zufrieden mit der Scheibe. Allein die Zusammenarbeit mit Dan Swäno, der uns einen Monsersound verpasst hat, Martin van Drunen oder Marc Grewe (ex-Morgoth) sind für mich persönliche Highlights und daher auch etwas ganz besonderes an dieser Scheibe…

 

Martin van Drunen habe ich sofort beim Opener und Titeltrack erkannt, hatte allerdings Probleme Marc Grewe oder Dan Swäno herauszuhören…

 

Marc Grewe singt bei „Where spirits lie dead“ den Mittelteil und Dan Swäno lieh uns beim Schlußpart von „Altering the whore“ seine Stimmbänder.

 

Wie kam denn eigentlich der Kontakt zu Marc Grewe zustande? Bei Martin van Drunen sollte das durch die gleiche Plattenfirma (Metal Blade) ja kein Problem gewesen sein, doch Marc war ja eine ganze Weile von der Bildfläche verschwunden..

 

Ich persönlic hatte gar keinen Kontakt mit ihm, doch unser Promoter Andy Reisnauer ist mit ihm befreundet und at mir einfach seine Handynummer zugesteckt.

Hattest Du da auch etwas Nervenflattern ihn anzurufen?

 

Noch mehr als bei Dan Swäno (lacht). Aber auch Marc ist ein völlig entspannter und relaxter Typ, der sich auf MySpace unsere Sachen angehört hat und daraufhin sofort zusagte. Er war beruflich in Frankreich und hat dann dort in einem Studio seinen Part aufgenommen.

 

Auf der neuen Platte befindet sich mit „He who sows hate“ einer der besten Death Metal Songs überhaupt im Jahre 2009. Allerdings lassen die Overtones darauf schließen, das Du auch gerne mal Cannibal Corpse frönst, oder?

 

Grundsätzlich bist Du der Erste, der mir das sagt und das macht mich stolz. Grundsätzlich war es aber nicht beabsichtigt, irgendwie auf Teufel komm raus eine Death Metal Hymne zu schreiben, das kam einfach so. Von der Struktur her ist es der wol simpelste Song, den wir je geschrieben haben. Kein Geschnörkel, kein Gefrickel, nur eins, zwei, drei, vier, voll in die Fresse, hahaha. Das Ding geht schon gut ab, vor allem macht es unheimlich Spaß, das Teil live zu performen. Dennoch kann ich jetzt nicht behaupten, da bei den Overtones unbedingt bei Corpse abgeguckt zu haben.

 

Da Du die Liveperformance angesprochen hast. Wie fandst Du Euren Auftritt vor gut 2 Stunden hier auf dem Legacy Fest?

 

Überraschend gut. Mir haben Leute erzählt, das gestern bei Facebreaker die Leute vorn nur rumgestanden haben. Bei uns ging das Publikum gut mit, soweit ich das von oben begutachten konnte und vor allem ließen sie sich gut animieren, was bei einer Festivalperformance ganz besonders wichtig ist.

 

Bleiben wir beim Thema Live. Wie wäre denn mal so eine Germany Death Metal Tour mit Bands wie Euch oder Disbelief, die ja ebenfalls aus Hessen kommen?

 

Die Idee an sich steht schon länger im Raum und würde meine vollste Unterstützung finden. So eine Tour durch Deutschland,Österreich und die Schweiz wäre auf jeden Fall ein Riesending. Wir hatten da schon was im Auge für Oktober dieses Jahres, musste aber unserem Booker aus verschiedenen Gründen absagen. Wir werden jetzt eine kleine Tour fahren und halt viele Einzelgigs an Wochenenden.

 

Sollten dieJungs in Eurer Nähe auftauchen, solltet Ihr sofort hin, denn es lohnt sich. Live hauen Lay down rotten nämlich so ziemlich alles weg. Stay hard,.

 

by olaf

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