28. März 2024


           
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Inmoria Interview

Wer auf fetten, innovativen und epischen Power Metal steht, wird dieser Tage nicht am Debüt der Schweden Inmoria vorbeikommen, die mit "Invisible wounds" ein zwar nicht sehr abwechslungsreiches, dafür umso heftigeres Album abgeliefert haben, welches bei einigen Anhängern besagter Stilrichtung für mächtiges Zucken im Tanzbein sorgen wird. Das es sich bei der Band aus den Szenevetarnen Tad Morose und Morgana Lefay handelt, macht die Sache natürlich noch interessanter. Auch die Tatsache, das die Jungs der Metalszene in Bollnäs Starthilfe geben, war Grund genug, mit Keyboarder und Bandchef Dan Eriksson etwas zu plauschen.

Ist die Metal Szene in Bollnäs von den Toten auferstanden? Es ist lange her, das eine Band aus der früheren Schwedischen Metal Hauptstadt ein Album veröffentlicht hat…

 

Hahaha, ja, wir haben das Monster erneut zum Leben erweckt. Bollnäs is back on the metal scene und nun werden wir Göteborg überrollen und den Slogan „Bollnäs metal rules“ erneut zum Leben erwecken. Und ja, es ist wirklich lange her, das eine Band von hier ein Album veröffentlich hat, doch das wird sich schnell ändern, da es hier eine Menge an talentierten Musikern und Bands gibt.

 

 

Ist der Name Eurer Band tatsächlich abgeleitet aus dem “Herrn der Ringe”? Seid Ihr Tolkin Fans?

 

Ja, ich kam auf die Idee, als ich “Der Herr der Ringe” zum 15.Mal gesehen habe, hahaha. Doch erst, als ich erneut die Charaktere gesehen habe, wie sie die Zwergenmini in Moria betraten, kam mir die Idee, diesen als Bandnamen zu verwenden. Also war alles was ich noch zu tun hatte, war das „In“ noch einzufügen und somit war Inmoria geboren. Wir sind alles riesige Tolkin Fans, ganz besonders Charles (Rytkönen-Sänger), der ist da total fanatisch, hahaha.

 

Aber warum musste unbedingt das “In” noch in den Namen? Moria hätte es doch getan, oder?


Fucking hell youre right…MORIA sieht wirklich gut aus, wenn ich mir das jetzt so ansehe, hahaha. Doch jetzt ist es zu spät und wir müssen damit leben.

 

Nachdem ja nun alle Mitglieder von Tad Morose bei Moria…ups…Inmoria spielen, sind Tad Morose damit gestorben?

 

Nein nein, Tad Morose sind immer noch am Leben und schreiben gerade neues Material. Aber sie haben keinen Plattendeal und müssen gucken, was die Zukunft bringt. Außerdem spielen sie beim Rockweekdend im Juli mit Bands wie Testament, Queensryche oder Edguy. Tad Morose sind noch heftig am Leben, hahaha.

 

War es eigentlich schwierig “Chulle” Rytkönen als Sänger in die Band zu holen? Ist er nicht immer Sänger von Morgana Lefay?

 

 

Das war eigentlich überhaupt nicht schwierig. Er hatte momentan nichts zu tun und so fragte ich ihn einfach, ob er Bock hat mit uns was auf die Beine zu stellen. Also kam er vorbei, wir probten ein paar Tracks und die Mauern wurden niedergerissen. Seine Stimme passt zu uns wie Arsch auf Eimer und brachte den finalen Touch in unseren Sound. Aber er ist immer noch Sänger bei Morgana Lefay, die allerdings momentan ihre Instrumente beiseite gelegt haben, um einen längeren Urlaub zu nehmen. Wie lange der sein wird, wissen die Jungs momentan selber nicht, aber existieren tun sie immer noch.

 

Invisible wounds”, Euer erstes Album. Was willst Du uns mit diesem Titel sagen?

 

Heutzutage finden es gerade die jüngeren Leute in Schweden total hart und schwierig, die hohen Erwartungen der Gesellschaft zu erfüllen. Daher rührt wahrscheinlich auch die Tatsache, die der an zweiter Stelle rangierende „populärste“ Tod der Selbstmord ist und das sagt mir eine Menge über die Gefühle der Menschen. „Invisible wounds“ handelt von einem Abschiedsbrief eines Selbstmörders und behandelt die „Krankheiten“, die in uns allen wohnen. Man kann Narben und Wunden am Körper erkennen, aber nicht die verborgenen, inneren Verletzungen, die durch all den Ärger und die daraus resultierenden Gedanken entstehen. Und daraus resultiert manchmal dann halt der letzte Weg: Selbstmord.

 

Eure Songtitel sind ja recht kurz gehalten. Erzähle mir doch etwas Näheres über Eure Texte.

 

Wie ich ja schon sagte basieren die Texte auf einem Brief eines Selbstmörders, wobei ich selber davon nicht betroffen bin. Doch als ich die Texte schrieb, umgaben mich schon seltsame Gedanken und ich fiel in einen tiefen dunklen Abgrund. Wenn ich die Augen schloss, sah ich Menschen oder deren Schatten die versuchten, mit mir zu kommunizieren und mich darum baten, ihnen zu helfen. Und in diesem Abgrund war immer ein Hauptcharakter der um mich herum war und mir sagte, was ich zu schreiben habe. Ich weiß, das sich das sehr merkwürdig anhört, doch wenn ich zulasse, das ich zu einem Psychologen gehe, Medikamente nehme und auf meine Gedanken höre, habe ich Bammel davor, das er mir sagen könnte, das diese Stimme mein Alter-Ego ist und mir irgendwann befiehlt: TU ES, hahaha.

 

War es eigentlich aufregend, ein neues Album mit einer neuen Band aufzunehmen? Du bist zwar schon eine ganze Weile im Geschäft, dennoch stelle ich es mir mehr als kribbelig vor, was Neues auf die Beine zu stellen.

 

Es war total aufregend, da ich bereits im Entstehungsprozess der Songs gemerkt habe, das da etwas Großes entsteht und irgendetwas passiert. Ich konnte mir meine Hysterie selbst nicht erklären. Als ich Songs für das Tad Morose Album „Leaving the past behind“ schrieb war es das gleiche Gefühl doch diesmal war es noch dunkler und depressiver und das meine ich im musikalischen und textlichen Sinne. Inmoria sind weitaus persönlicher für mich.

 

War es eigentlich von Anfang an geplant, Deine Keyboards so weit in den Vordergrund zu rücken?

 

Auf dem Demo waren die Keys recht weit im Hintergrund, doch als wir im Studio beim Mastern und mixen waren, wurden die Keyboards immer lebendiger und kamen langsam aber sicher immer mehr in den Vordergrund. Wir werden sehen, wie es auf dem nächsten Album wird.

 

Wenn Du von einem nächsten Album sprichst gehe ich davon aus, das Inmoria kein Projekt auf Zeit sind?

 

Wir sind auf jeden Fall eine richtige Band und kein Projekt mehr. In den Anfangstagen konnte man uns schon als Projekt bezeichnen, welches dazu gedacht war, die ganze Scheiße aus meinem Kopf herauszubekommen. Doch nach den ganzen großartigen Rückmeldungen und Kritiken kann ich mit Stolz verkünden: We are now a fucking band, hahaha.

 

Am 4.Juli findet bei Euch in Bollnäs die Record Release Party statt. Ist dies der erste offizielle Auftritt von Inmoria?

 

Ja, dies wird unser allererster Auftritt sein und wenn Du ein Teil der Geschichte sein willst, mußt Du dringendst vorbeikommen, hahaha. Wir wollen uns die Ärsche abtouren. Wir haben geprobt wie die Bescheuerten und wollen endlich rausgelassen werden. Wir haben eine gute Plattenfirma im Rücken die natürlich auf all die Reaktionen warten und was die Medien von uns denken. Es wird auf jeden Fall was passieren. Hätten wir das Album etwas früher veröffentlicht, wären wir mit Sicherheit noch bei ein paar Festivals präsent gewesen. Aber 2010 ist auch noch ein Jahr. Aber wer weiß…hahaha. Nächstes Jahr geben wir dann Festivaltechnisch mächtig Gas und haben dann vielleicht auch schon ein zweites Album am Start.

 

Ich war überrascht, das Euer Release Gig für lau ist? Seid Ihr so reich?

 

We are rich like fucking hell and we are living “La Vida Loca” here in Sweden, haha!!

Naja, nicht wirklich, wir sind alles arme Schweine die versuchen, gute Musik an die Leute zu bringen. Außerdem spielen wir keine volle Show, sondern nur ein paar Songs, daher ist es auch umsonst. Wir spielen vor 22:30 Uhr, also sei pünktlich, denn danach wollen wir uns mächtig einen brennen und mit den Fans abhängen. Das ist auch der Hauptgrund, weshalb wir keinen vollen Set spielen, hahaha.

 

Was können wir in Zukunft noch von Inmoria erwarten?

 

Wir werden hoffentlich eine Menge touren weil es das ist, was wir unbedingt wollen, um all unsere Fans rund um den Globus zu treffen. Dann werden wir hoffentlich nächstes Jahr ein weiteres Album veröffentlichen. Dazu habe ich bereits 15 neue Ideen aufgenommen. Wie Du siehst, es gibt eine Menge zu tun in naher Zukunft.

by olaf

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