28. März 2024


           
Graspop Metal Meeting 2004

 

 

 
         
 

Bericht

Am: 25.06. - 27.06.2004
Anlass: Graspop Metal Meeting in Dessel (Belgien)
Autoren: Sebastian

Samstag 26.06.2004

Der Samstag begann dann sonnig und dies sollte sich bis zum Montag auch nicht mehr ändern. Erste Anlaufstation war dann der Auftritt der Brides of Destruction mit den Szenegrössen Nikki Sixx (Mötley Crüe) sowie Tracii Guns (L.A. Guns). Und hier wurde deutlich, was ältere Leute noch mächtig rocken und gasgeben können auf der Bühne, da konnten fast alle anderen Bands des GMM einpacken. In richtig abgefuckten Glamklamotten enterten sie die Bühne stilecht mit dem Geradeausrocker "Shut the fuck up", geil!! Sixx rockte wie ein Derwisch, Tracii zeigte warum er einer der besten Gitarristen der Szene ist, der Drummer macht auch Faxen zum tighten Spiel und der Frontmann hat einfach Charisma, so dass trotz der frühen Uhrzeit einige Leute entfesselt mitfeierten und die Band dann mit den Mötley-Klassikern "Live wire" und "Shout at the Devil" endgültig die Leute mit einem breiten Grinsen gen Bierstand verabschiedeten!!

Bei Oomph! konnte ich nur die ersten beiden Songs verfolgen "Tausend neue Lügen" und "Wenn du weinst", der Sound war wie bei eigentlich fast allen Bands absolut geil und Dero drehte seine Kreise auf der Bühne.

Auch bei Morbid Angel konnte ich bei den Songs "Rapture" & "Lord of all fevers" einen Hammersound und einen vernichtenden Pete Sandoval erleben, der das Zelt bis in die hinteren Reihen erbeben liess!

Nun galt es Queensryche beizuwohnen. Ehrlich gesagt habe ich nicht viel erwartet, hatte nur gehofft, dass sie vielleicht ein paar alte Kamellen auspacken und dem neuen Material nicht zuviel Überhand lassen. Ja und dann hat man ja den Traum irgendwann das Jahrtausendwerk Operation mindcrime noch einmal komplett sehen und hören zu dürfen...aber nix mit Träume sind Schäume - sie kamen auf die Bühne und nachdem Mindcrime-Intro begannen sie mit "Revolution calling" und spielten die komplette Scheibe, mit Originalsängerin Pamela Moore bei vielen Stücken als Backgroundsängerin dabei, durch! WAHNSINN! Zwar ist die Band optisch nicht mehr so überzeugend (Gitarrist komplett in Lack mit angegelten, blondierten Haaren, wo ein kleines Haarsträhnchen hoch stand - hab grad da meinen Fotoapparat nicht dabeigehabt...) und zu Beginn hatte Geoff Tate noch ein paar Probleme mit den hohen Tönen, aber dies legte sich! Man merkte richtig wie das Publikum ungläubig vor der Bühne stand und nicht fassen konnte mit "Suite sister Mary", "The needle lies" tatsächlich das ganze Konzeptwerk vorgetragen zu bekommen. Nach "Eyes of a stranger" war das Spiel dann vorbei und hat wohl einige Träume erfüllt auch wenn es nicht mehr 100% so fesselnd dargebracht wurde wie auf dem damaligen Video zur Tour zu sehen, aber trotzdessen Klasse!!!

Auf diesen positiven Schock erst mal ein Bierchen und von weitem schauen, was die hochgelobten Masken von Slipknot so zu bieten hatten. Auch wenn ich mit einem Grossteil der Songs musikalisch nicht viel anfangen kann, muss man ihnen eine geile Liveshow mit versierten Musikern bescheinigen, hier wurde permanent gebangt, gerannt, gewütet - war schon beeindruckend, was das Publikum genauso sah und sie nach allen Regeln der Kunst abfeierte, auch das Niederknien der Menge bei "Spit it out" wurde dankbar angenommen, so dass Corey Taylor sichtlich angetan von der Menge war! Auch wenn mit Alice Cooper der offizielle Headliner noch kommen sollte, stand Slipknot schon vor seinem Gig als Sieger fest.

Alice Cooper war dann auch etwas enttäuschend. Die Show war aufs absolute Minimum reduziert und gerade die Songs seiner kommerzielleren Phase (Stichwort "Thrash"), welche mir am meisten Zusagen, wurden nur in Form von "Poison" präsentiert. Ansonsten viel altes Material, wo mit "No more Mr. Nice Guy" (Opener), "I'm eightteen" auch gute Songs dabei waren, aber auch viel durchschnittliches Material Langweile aufkommen liess. Nicht schlecht, aber auch nicht essentiell.

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