20. April 2024


           
Party.San Open Air 2006

 

 

 
         
 

Bericht

Am: 10.08. - 12.08.2006
Anlass: Party.San Open Air in Bad Berka (Thüringen)
Autoren:
Andy [ah], Marie [me] & Torsti [tr]

Freitag, 11.08.2006

Mit kleinen Äuglein blinzelte ich an diesem Morgen aus dem Zelt hervor. Irgendwelche Holzköpfe hatten sich in der Nacht über unser „Zuhause“ her gemacht, der Grill wurde nieder getreten, das Grillrost fand ich 100 Meter weit entfernt wieder, auf einem Zelt fand sich eine Flüssigkeit, die sich später als Seife herausstellte. Eine sehr unschöne Aktion. Von weiteren Aktionen blieben wir glücklicherweise an diesem Wochenende verschont.
Die Chaoten-Quote war in diesem Jahr sehr hoch, waren doch viele Volltrunkene, vorwiegend aus der Black Metal Szene, die auf dem Platz herumpöbelten, was zweimal in meiner Nähe in einer Prügelei endete. Ein weniger erfreulicher Trend, denn in den Jahren zuvor war das PSOA ein sehr friedliches Event, wo lediglich Blitz und Donner für Verwüstungen sorgte. [tr]

Tötet die Spreewaldgurke aus Jena,oder was??! Deathmetal aus deutschen Landen (Killing Spree haben sich 2001 aus der Death- Formation Enslaved neu erschaffen), der allerdings für meinen Geschmack ein wenig zu eintönig daherkam. Obwohl ich nicht ausschließen möchte, dass diese Einschätzung mehr auf meinem angeschlagenen Zu-viel-Cuba-Libre-nie-wieder-Alkohl-Zustand beruht (Ja, wir nehmen unsren Job verdammt ernst! Da muss man sich auch mal in den Hintern treten und sich wie die restlichen Festivalbesucher gepflegt die Rübe vom Hals schießen, auch wenn´s am nächsten Tag schmerzt.). Lange Rede, kurzer Sinn: Killing Spree entsprachen wohl dem allgemeinen Zustand des Publikums, ohne dieses über Gebühr zu mit technischen Details zu stapazieren. Gerade richtig zum Metalfrühstück…nicht zu sperrig! [me]

Nebelig wurde es, als Kaamos loslegten. Etwas bewegungsarm kam mir die Band vor (was natürlich nicht für den Drummer gilt *g*, denn dieser hatte gut zu tun, um den Takt halten zu können), doch die nicht wenigen vor der Bühne versammelten Fans war das egal – es geht ja auch um schnellen Death Metal und nicht um Tanzen! [ah]

Um den Zustand „Wach“ schnell zu erlangen reicherte ich mein Blut früh am Tage mit Alkohol an. Pünktlich zu Severe Torture wechselte ich von Bier auf den ersten Cuba Libre, mit diesem in der Hand kam der schnörkellose Death Metal der Holland-Fraktion gleich eine Nuance besser. Wer nicht bei drei auf dem Baum war wurde gnadenlos niedergewalzt. Ein perfekter Kaffeeklatsch. Nun kann der Tag beginnen. [tr]

Severe Torture auf dem Party.San Open Air 2006
Severe Torture

Ich weiß nicht, was der Frontgrunzer  René Betzold von Fall of Serenity zum Frühstück hatte, aber ich würde spontan auf einen toten Clown tippen, denn die Ansage „Die nächste Band heißt Fall of Serenity …,und das sind wir! Ich wünsche Euch viel Spaß mit uns!“ rang der gesamten Pommesgabel-Redaktion ein verwirrtes- aber immerhin- ein Grinsen ab. Und was der Metal- Fünfer, die für die mit Line- up- Problemen weggebliebenen Mannen von Dew Scented eingesprungen waren, uns hier in Bad Berka ablieferte, hatte Hand und Fuß (und nicht zu vergessen: geschütteltes Haupthaar!)! So, kann ich kann ich mit Fug und Recht behaupten: ja, ich hatte Spaß! [me]

Die stark mit Nieten beschlagenen Deströyer 666 legten erwartungsgemäß die volle Breitseite nieder. Deren stets schnelle Mucke wurde so abwechslungsreich arrangiert, dass sie zu keiner Zeit langweilig wurde. Ein kleines Highlight des Tages war die Show auf jeden Fall. [ah]

In jedem Jahr bietet das Party.San Line up eine kleine Überraschung auf, diesen Posten haben in diesem Jahr sicher Turisas inne, die mit ihrem Waldschrat-Metal ein klein bisschen aus der rauen Menge an Death- und Black-Metal Bands hervorstechen. Anklang beim Publikum fanden die Finnen, nicht ganz erwartungsgemäß, zu hauf, was das ausgezeichnete Booking der Veranstalter nur ein Mal mehr unterstreicht. Mit ihren Blutverschmierten und Fell behangenen Körpern rückten Sie das optische Erscheinungsbild ins rechte Licht. Mit Geigensolo und Krachern wie „Battle Metal“ oder „The messenger“ wurde das Publikum auf den noch folgenden Abend vorbereitet. Schön! [tr]

Turisas auf dem Party.San Open Air 2006
Turisas

Allmählich wurde es kühl auf dem Gelände. Die Zeit war reif für Nieflheim, nur ich war es nicht. Das schwarzgewurzel der äußerst hässlichen Fratzen lockte mich zu keinem Zeitpunkt aus der Reserve. Die Darbietung zog sich ohne jegliche Melodien in die Ewigkeit. Der zukünftige Mr. Schweden Hellbutcher säuselte zwischen den Songs etwas in das Mikrofon, dessen Aussagen kamen allerdings nicht mal in den ersten Reihen an, da der Herr viel zu leise sprach. Der Auftritt bot viel zeit um sich mit neuem Bier zu versorgen. [tr]

Weiter ging es mit den technisch höchst anspruchvollen, für den einfach gestrickten Zuhörer aber etwas anstrengen Jungs von Cryptopsy. Zu technisches Gefrickel ist zwar nicht mein Ding, aber  trotzdem hatte ich den Auftritt mit Spannung erwartet, da den Kanadiern ja bekanntlichermaßen ein hervorragender Ruf vorauseilt. Aber leider Gottes konnten mich Cryptopsy nicht wirklich begeistern. Aber vermutlich fehlt mir einfach der Zugang zu ihrer Musik…traurig, aber wahr! [me]

Die Norweger Enslaved überzeugten durchweg mit ihren bösen Klängen und feinsten Melodiebögen. Eigentlich nicht wirklich meine musikalische Welt, doch bei dem Auftritt von Enslaved fand ich nach und nach immer mehr Gefallen daran. Großartige Band also, tolle Show! [ah]

Enslaved auf dem Party.San Open Air 2006
Enslaved

Mein persönliches Party.San-Highlight waren in diesem Jahr Kataklysm, da mir die Jungs aus Kanada trotz meiner durch zwei Festivals schon arg angeschlagenen Konstitution wahre Begeisterungsstürme abringen konnten, auch wenn man mir aufgrund der aufwendigen Pyros den Weg in den Fotograben verwehrte. Aber so hatte ich wenigstens die Gelegenheit mir das Schauspiel in vollster epischer Breite- ohne Linse vor der Nase- anzusehen. Kataklysm nutzen ihren Auftritt bei dieser Gelegenheit nicht nur, um die Bühne einzuäschern, sondern auch um Aufnahmen für ihre DVD zu filmen, die Anfang 2007 erscheinen wird… dürfte ein feistes Werk werden, mit dieser deathmetallischen Vollbedienung von der Bühne herab auf ein durch und durch frenetisches, Flaggen und Haare schwingendes Publikum! Also, wer nicht vor Ort sein konnte, kann sich demnächst das komplette Set vom Party.San Zuhause um die Ohren hauen! [me]

Kataklysm auf dem Party.San Open Air 2006
Kataklysm

Der Onkel des Metal, Peter Tägtgren, gab sich in diesem Jahr auf dem Party.San mit seiner Band Hypocrisy die Ehre. Kataklysm hatten die Meßlatte zuvor derartig in die Höhe geschraubt, das man durchaus zweifeln konnte ob der Auftritt der Schweden mithalten konnte. Die Tatsache das man eine knappe Stunde benötigte um die Reste von Kataklysm von der Bühne zu schaffen war nicht gerade dienlich, denn in dieser Zeit lichteten sich die Zuschauerreihen merklich. Endlich auf der Bühne stehend gab es ein rundum-glücklich-Paket mit Schleifchen. Mein persönlicher Liebling „Rooswell 47“ war ummantelt von neuem und altem Material. Ein würdiger Ausklang eines schönen Tages. [tr]

 Hypocrisy auf dem Party.San Open Air 2006
Hypocrisy

 


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