20. April 2024


           
Party.San Open Air 2011

 

 

 
         
 

Bericht

Am: 11.08. - 13.08.2011
Anlass: Party.San Open Air in Schlotheim (Thüringen)
Autoren:
Langhammer [tl], Olaf [od] & Torsti [tr]

Samstag, 13.08.2011

Auf in den letzten Tag. Der Morgen im Camp und auf der Wiese tun den schmerzenden Füßen mal ganz gut. Auch ein geteerter Festival Platz hat so seine Nachteile. Vorteile hingegen bot unser Chef-Kellner Peppi, der im Camp frisch zubereitete Pancakes mit Schinken und Käse servierte, aus dem Kofferraum von Rigö gibt es lecker Bier und beim Sinnieren über Festivals und Metal verfliegen die Stunden nur so. Der Götterspeise of Death hab ich es zu verdanken das Dawn of Disease ohne mich statt finden.

Wo wir gerade beim essen sind, passen die Holländer von Cliteater perfekt. Mit ihren unmoralischen Angeboten haben sie sich in den letzten Jahren eine richtige Fanbase erarbeitet. Die Porn-Grinder sorgen für kollektives Ausrasten vor der Bühne, sogar eine Polonaise wird erfolgreich eingeleitet.
Der Auftritt von Witchburner leidet wieder mal unter dem unsäglichen Regen. Das eher zurückhaltende Publikum sucht in großen Teilen das trockene. Die Band lässt sich davon leider mitreißen und zeigt an diesem Tag nicht Ihre beste Performance.
Wo Panzerchrist drauf steht ist Death Metal drin! Nach 11 Jahren Pause turnen die fünf wieder über die Bühnenbretter. Das die Dänen stolz auf Ihre Herkunft sind lässt sich schnell an dem dezent platzierten Backdrop in Form der dänischen Flagge ablesen. Der Sound ist drückend und mächtig, es dauert nicht lange bis die Band auf volle Touren kommt.

Panzerchrist auf dem Party.San Open Air 2011
Panzerchrist

Kaum waren die Panzer von der Bühne gerollt durften Jux und Dollerei in Form des Heidevolk versuchen das Publikum in Stimmung zu versetzen. Normalerweise zeigen sich die Anwesenden gegenüber solchen Bands als eher Resistent, die Holländer hingegen entlocken den Kehlen nahezu liebliche Chorgesänge. Schön wenn man sich in sicherer Entfernung ein bis drei Cuba Libre in den Schädel zwitschern kann, dieses Gesöff ist definitiv Headliner würdig. [tr]

Exhumed aus Kalifornien waren eine dieser Bands, die man nach langer Abstinenz live sehen konnte. 8 Jahre kein neues Album und nun?? Ihr neues Album ''All Guts, No Glory'' killt und nun der für mich das der erste Konzert der Amerikaner! Der Opener ''From Hammer to Anvil'' quillt dann schon mächtig durch die Boxen, der Sound ist sehr fett! Dennoch macht sich nach einer halbe Stunde für mich eine leichte Eintönigkeit breit. Allerdings reißt das abschließende ''The Matter of Splatter'' alles raus. (Erwähnenswert wäre noch, das Taake vor Exhumed auf die Bühne mussten, da die Jungs mal locker nach Bad Berka fuhren…jaja-Olaf)

Taake aus Norwegen sind dann an der Reihe. Sänger Hoest hat sich ja vor Jahren schon unrühmlich in Szene gesetzt, aber die Macher des Party Sans verpflichteten die Band trotzdem, da sie sich vom rechten Gedankengut distanzierten! Eingehüllt in einer Norwegenflagge und mit bösem Corpsepaint kam Hoest auf die Bühne geschlichen. Kurz danach ballerte die Band los. Manchmal erinnerte mich die Musik an alte Dark Throne oder Satyricon. Der Black 'n' rollige Einfluß in der Musik gefällt mir allerdings nicht.

Nachtmystium auf dem Party.San Open Air 2011
Nachmystium

Nachtmystium sind im Underground auch keine Unbekannten mehr! Die Amis überzeugen durch ihren atmosphärischem Black Metal. Die Band erinnert mich an Wolves in The Throne Room. Besonders die Keyboardpassagen wussten zu überzeugen. Auf jeden Fall ein Farbtupfer auf dem gesamten Festival.

Um eines vorwegzunehmen....Hail of Bullets haben heute einen Sahnetag erwischt. Seltsamerweise ist Sänger Martin van Drunen auf dem Party-San Festival immer besonders gut gelaunt. Egal ob er mit HOB oder mit Asphyx auftritt! Die Band bot uns eine Setlist zum Zungeschnalzen...unter anderem ''Nachthexen'', ''General Winter'', ''Tokyo Napalm Holocaust'' und das überragende ''Berlin'' walzten alles nieder. Fast eine Konkurrenz für Bolt Thrower, aber auch nur fast...Daumen hoch für die Käsenasen. [tl]

Was Watain an Emotionalien in das Bühnenbild stopfen ist schon beinahe Rekordverdächtig. Ein umgedrehtes Kreuz hier, ein Kerzenbepackter Altar da, mit gewissem Abstand, findet man überall ein paar Kleinigkeiten. Die klirrenden Gitarren und der keifende Gesang sorgen für eine fiese schwarzmalerische Kälte. Normalerweise findet man solch Authentisches Black Metal Volk eher an Norwegischen Fjorden, man muss sich doch immer wieder mal daran erinnern, dass Watain die Schwedische Flagge hissen. Nicht nur musikalisch ist diese Performance ein Highlight. [tr]

Watain auf dem Party.San Open Air 2011
Watain

Für mich gab es nun kein Halten mehr, denn gefühlte 100 Jahre nach meinem letzten Morgoth Gig bei einem kleinen Festival in Tiefenort bei Bad Salzungen anno domini 1992 sollte ich die ehemaligen Death Metal Götter, die scheinbar alle Meschede entflohen und nach Berlin übergesiedelt sind, endlich einmal wieder live sehen…und es war Götterdämmerung!!! Kein Regen, dunkle Bühne, ein Marc Grewe mit grünen Kontaktlinsen (dafür leider mit genau denselben „komischen“ Wo-seid-Ihr-Ansagen wie beim WFF) und eine Band in absoluter Topform. Harry Busse und Sebastian Swart zerlegten ihre Klampfen, Marc Reign trommelte präzise wie ein Uhrwerk und auch Basser Sotirios Kelekidis reihte sich nahtlos in eine denkwürdige Performance ein. [od]

Setlist Morgoth:

  • Body count
  • Exit to temptation
  • Unreal imagination
  • Resistance
  • Suffer life
  • Pits of utumno
  • Burnt identity
  • Isolated

Wieder mal Enslaved. Die Norweger touren sich in der letzten Zeit 'nen Wolf, was man schon an der eingespielten Darbietung leicht erkennt. Hier weiß die linke Hand, was die rechte tut. Die epischeren Klänge sorgen nicht nur in den Lautsprecher Sicken für etwas Entspannung, auch im Publikum können beim collectiven Headbangen 10 Umdrehungen pro Minute gedrosselt werden, was der Nackenmuskulatur nach der Vollbedienung des bisherigen Tages nicht abdinglich ist.

Die Hoffnung das der Regen, der zum Ende von Enslaved einsetzte, sich bis At the Gates wieder gelegt hat versandete leider vollends. Da nützte selbst die knappe Stunde, die man hinter dem eigentlichen Zeitplan zurück lag, nichts. Die Wahren Fans konnte der Regen jedoch nicht davon abhalten die Göteborger abzufeiern. Belohnt wurde die Anhängerschaft mit Klassikern wie “Windows” oder “The beautiful wound”, was mit lautstarken Anfeuerungsrufen Quittiert wurde. Da der Regen es noch immer nicht gut mit uns meinte war es Zeit die Schäfchen ins trockene zu bringen und sich auf die Heimreise vorzubereiten. Wenigstens braucht man auf dem Weg ins Camp nicht durch Schlamm warten. [tr]

At the Gates auf dem Party.San Open Air 2011
At the Gates

Fazit:

Ein Hoch auf das neue Gelände! Die Crew hat es geschafft den Umzug so gut wie möglich zu gestalten. Natürlich wird es etwas Zeit brauchen bis Schlotheim ein ähnliches Feeling entfacht wie das alt ehrwürdige Bad Berka. Die bessere Infrastruktur hat viele bereits im ersten Jahr vor schlammigen Überraschungen geschützt. Die Knie und Fuß Schmerzen vom vielen stehen auf dem Asphalt nehm ich dafür gern hin.

Im nächsten Jahr heißt es dann auch mal wieder Daumen Drücken das die Veranstalter mal ohne Katastrophen Ihr Festival über die Bühne kriegen. Aufgrund der abgewehten Plane am Donnerstag hatte man wenigstens wieder die Gelegenheit den Warm-up Donnerstag wieder im Zelt zu erlerben.

Vielen Dank für die schönen Tage, we will be back! [tr]

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