29. März 2024


           
Rock Hard Festival 2006

 

 

 
         
 

Bericht

Am: 02.06 - 04.06.2006
Anlass: Rock Hard Festival im Amphitheater (Gelsenkirchen / NRW)
Autoren: Torsti [tr], Andy [ah] & Sebastian [sn]

Samstag 03.06.2006

Pünktlich zur Mittagszeit erwachten wir aus dem Koma. Hunger hatte Einzug gehalten, ein Glück das in unmittelbarer Nähe ein Bistro zum Frühstück lud. Das nenn ich mal Luxuriös, kein wunder also das wir dort einen Tisch in Beschlag nahmen. Neben dem Frühstücksangebot gab es auch schon die komplette Speisekarte ausgehändigt die den werten Herrn Andy schon dazu nötigte ein Puten Schnitzel Diabolo zu ordern.
Anschließend ging es im Stechschritt in Richtung Festival Bühne, wo die erste Band bereits ihr Ständchen gegeben hatte, aber gut wenn man zu dritt vor Ort ist und so schildert euch Sebastian die Ereignisse bei Mystic Prophecy:

Als Special Guest kurzfristig auf das Billing gekommen, eröffneten Mystic Prophecy den Samstag mit melodischem Power Metal, der sich durch eine ganze Schippe Heavyness wohlwollend vom Gros der Szene abhebt. Leider mangelt es aber an Abwechslung, so dass trotz tighter Performance nach der Hälfte des Sets Ermüdungserscheinungen eintreten. Dennoch ein netter Opener – nicht mehr und nicht weniger. [sn]

Die „Rock Hard Dynamit-Preisträger“ aus Holland ließen gleich ab der ersten Minute die Haare fliegen und fanden so schnell damit auch kein Ende. Mit vielen Höhepunkten ihres Erstlingswerkes Malevolent rapture brachten sie den beachtlich harten Kern an Zuschauern zum Moshen. Nicht weiter verwunderlich, zündeten Legion of the Damned doch auch eine Death-Thrash-Granate nach der anderen ab, was an diesem Tage noch verzweifelt auf Konkurrenzschau war. Keine Frage, der Niederländische Hoffnungsträger war sicherlich eines der Musikalischen Highlights des Festivals und gut gemeinte Vergleiche zu Slayer oder Kreator , können sich die Jungs gerne gefallen lassen. [ah]

Legion of the Damned
Legion of the Damned

Die Iren von Primordial gelten sicherlich sowohl auf Platte als auch Live als eine der eigenständigsten Bands und haben einen Frontmann in den Reihen, der die Texte wahrlich theatralisch auf der Bühne inszeniert. Während der Rest der Band sich aufs spielen und bangen konzentriert, nutzt Alan die gesamte Bühne, um mit großen Gesten die Texte von Songs wie „ The coffin ships “ zu untermalen. Wiederum ein sehr guter Auftritt, wenn auch sie mir im dunklen Club einfach besser gefallen, aber dennoch eines der wenigen Highlights am Samstag. [sn]

Caliban standen schon vor Beginn ihres Sets als Paradiesvögel des Festivals statt. Waren sie doch die einzigen, die Metalcore auf ihrer Genre-Flagge stehen hatten. Agil stürzten sich die Straight-Edger auf die Bühne und donnerten ihre Songs in die Menge. Vor der Bühne hielten sich die Zuschauer eher zurück, dennoch animierten Caliban ihre Anhänger zu einem schön anzusehenden Circle Pit, die Wall of death hingegen fiel aus. Je länger man spielte desto mehr wuchs der Zuspruch auf den Rängen, angesichts des Publikums sicher ein Achtungserfolg. [tr]

Caliban on stage
Caliban

Mit guter sichtlicher guter Laune gingen Brainstorm auf die Bühne. Deren Frontmann hüpft bei jedem Auftritt rum als habe er den Lila-Laune-Bär zum Frühstück verspeist. Er scheut sich auch nicht davor das ein oder andere Bad in der Menge zu nehmen. Die Power-Metaller wirkten an diesem Nachmittag sehr souverän und zogen ein tolles Set durch. Auch wenn Brainstorm bei mir persönlich nicht so häufig auf dem Plattenteller rotieren, so machen sie Live von Stage eine Menge Spaß und ich würde mir jederzeit wieder einen Auftritt der Herren ansehen. [tr]

Mittlerweile haben sich die US-Metaller Nevermore schon zu einer festen Institution in der europäischen Festivalsaison entwickelt, so dass man die Virtuosen regelmäßig zu Gesicht bekommt. Alles wie immer? Nein, denn krankheitsbedingt muss man auf den 2. Gitarristen Steve Smyth verzichten, so dass Jeff Loomis alleinig an der Gitarrenfront zockt und das mal wieder auf einem unglaublichen Niveau! Warrel Dane betrat erneut mit Hut die Bühne, welchen er aber zu kurzen Bangorgien abnahm, wobei er erstklassig bei Stimme war. Doch trotz aller Professionalität und kongenialen Songs wie „ The river dragon has come “, „ Enemies of reality “ oder „ Born “ schleichen sich bei mir langsam Abnutzungserscheinungen ein. Vielleicht sollte die Band Live etwas kürzer treten oder vermehrt die Setlist variieren und vielleicht doch mal wieder ein paar Sanctuary -Klassiker einbauen, denn gute Songs haben sie ja zur Genüge in ihrem Repertoire. [sn]

Nevermore
Nevermore

Aufgrund der Tatsache, dass ich Sodom schon längere Zeit nicht mehr gesehen hatte und der Auftritt als „Special pyro show“ angekündigt wurde, war ich gespannt, ob unser Tom die Erwartungen erfüllen konnte. Doch bei teilweise miesem Sound und durchwachsener Setlist, konnten mich Sodom nicht wirklich überzeugen. „ Outbreak of evil “, „ The saw is the law “ oder „ Ausgebombt “ machen zwar Spaß, aber zu Begeisterungsstürmen wurde man nicht hingerissen. Und die Pyroshow war auch nur 08/15, denn obwohl Randalica im Anschluss als Überraschung nur drei Songs spielten, explodierte es ähnlich oft wie im ganzen Sodom -Set. Schön die Jungs mal wieder auf der Bühne zu begutachten, aber hab sie auch schon weitaus besser gesehen. [sn]

Die Engländer, die nebenbei bemerkt einen eigenen Klamottenstand errichteten, um somit mehr als zivile Preise für ihre Leibchen anschlagen zu können, walzten ab der ersten Minute pauschal alles in Grund und Boden und renkten somit den einen oder anderen Nackenwirbel zurecht (Anm.: gell Torsti?). Und das der Regen auch seine Vorteile haben kann, zeigte sich auch gleich, denn so bekamen Bolt Thrower ihre verdienten stehenden Ovationen – wer will schon einen nassen Arsch bekommen, was? Kurzum, ein superbes Death Metal Gewitter mit kernigsten Riffs in einer grandiosen Umgebung, ausgefüllt mit teils herrlichen Lichteffekten… Einfach fantastisch! Und weil diese Musikrichtung viel zu kurz kam, hat mir der Gig vermutlich doppelt soviel Spaß gemacht. Also, nächstes Jahr bitte mehr davon. [ah]

Götz Kühnemund als Frontmann von Randalica
Randallica

Während sich bei unserem Andy Verschleißerscheinungen breit machten wurden die kurz zuvor aufgekommenen Gerüchte bestätigt: Celtic Frost werden nicht auftreten, dass kündigt Martin Eric Ain an. Frontmann Tom Gabriel Fischer musste ins Krankenhaus eingeliefert werden, da er eine Nierenkolik erlitten hatte. So kurzfristig hat sich kein Ersatz finden lassen, aber ungenutzt wollte man die Zeit nicht verstreichen lassen. Bolt Thrower durften zuvor schon länger machen und die Jungs von Nevermore und Sodom durften ebenfalls noch mal ran und weil Soilwork schon ihr Hotelzimmer bezogen hatten und vor Ort einen drauf machten standen Sie wenige Minuten später ebenfalls auf der Bühne.
Während die Anti-Alkoholiker Nevermore solide ein paar Zugaben spielten war Soilwork der Alkohol-Konsum deutlich anzumerken, Frontmann „Speed“ war derartig am lallen das man sich fragen mochte ob er Morgen zum Auftritt wieder Fit ist. Aber wer konnte den Burschen schon böse sein, immerhin traten Sie freiwillig auf.
Zu guter letzt durfte Tom Angelripper mit seinen Sodom -Jungs noch mal auf die Bühne, kein Highlight aber sicher besser als gar kein Ersatz. [tr]

 

zurück


Disclaimer | Impressum | Datenschutz © by pommesgabel.de 2003 - 2024