28. März 2024


           
Rock Hard Festival 2007

 

 

 
         
 

Bericht

Am: 25.05 - 27.05.2007
Anlass: Rock Hard Festival im Amphitheater (Gelsenkirchen / NRW)
Autoren: Cynthia

Sonntag 27.05.2007

Diesmal weniger ausgeschlafen (trotz weniger Alkoholgenuss – wo ist denn da die Logik??) ging es am Sonntagmorgen wieder gen Gelsenkirchen, im immer noch nicht endenden Regen (wäre ja auch zu schön gewesen…) erreichten wir das Amphitheater und zum letzten Mal ging die Parkplatzsuche los. Glücklicherweise fanden wir wieder direkt einen und pilgerten die letzten paar Minuten aufs Gelände.

Sabaton  war schon vorbei, wir waren diesmal auch wirklich sehr spät dran, auch von den Rock’n’Rollern  Hardcore Superstar bekamen wir nur noch die Schlussakkorde mit.

So blieb erstmal Zeit für ein ausgedehntes Frühstück während der Umbaupause – es gab ja wirklich eine geniale Auswahl an Futter – und alles zu recht fairen Preisen. Daumen hoch fürs Essen !!

So sollte es für und mit den schwedischen Black Metallern von Naglfar losgehen, deren Gig aber aufgrund eines Streiks der Fluggesellschaft ausfallen musste.
Das Rock Hard Team hatte aber glücklicherweise Ersatz in Form der deutschen Death/Thrash Band Dew Scented gefunden. Die Jungs hatten sich die Show durch den immer noch anhaltenden Regen nicht versauen lassen und sichtlich motiviert brannte diese Combo ein Death/Thrash-Feuerwerk der Extraklasse ab.
Der Sänger versuchte immer wieder, die doch etwas verschlafene und vom Regen gezeichnete Menge zu motivieren („schaut euch doch mal an – alle in blau und grün – das ist doch gar kein Metal!!!“ -  „kommt ruhig näher – es regnet gar nicht mehr“ (von wegen….)) Leider war das nur von mäßigem Erfolg gezeichnet, denn die Meisten lagen wohl noch in ihren Zelten oder kamen aufgrund des Regens erst später.
Nunja, alle die sich diese Band nicht gesehen haben, haben definitiv eine geniale, hoch motivierte Band verpasst.

Dew Scented
Dew Scented

Das Petrus eine gehörige Portion Humor hat, bewies er ganz eindeutig auf diesem Festival – passend zu der pechschwarzen Combo Dark Funeral hörte der Regen nämlich auf und - welch Ironie - die Sonne kam heraus - wie geil ist das denn?
Die schwedischen Pandas fanden aber, das zu einem richtigen Festival weiterhin zumindest Donner gehört und ballerten mit mächtigen Double Bass Attacken die letzten Schlafmützen aus den Zelten und die letzten vor dem Regen geflohenen aus ihren Unterschlüpfen.
Auch wenn es sich wohl um einen Ersatzmann an den Drums handelte, gab es nicht weniger Drum - Attacken als sonst auch.
Es wurden vor allem ältere Songs zum Besten gegeben, mit Ausnahme des Titeltracks des aktuellen Albums Attera totus Sanctus.
Die Location füllte sich sichtbar, es wurde gebangt bis zum geht nicht mehr und die Stimmung war sichtlich gut - so verließen die Pandas nach einer Stunde Spielzeit zufrieden die Bühne.

Nun war es Zeit für 1,2,…15 Bierchen – denn die deutschen Sauf- Metaller Fraktion Tankard rund um den „125kg – pure Erotik“ Sänger Gerrit (na wenn das mal nicht etwas schöngeredet ist…) betraten die Bretter um ihr 20 jähriges Band Jubiläum zu feiern. Mr. Plauze sorgte für ordentlich Stimmung – auch schon im Fotograben als er einem anwesenden Fotografen die Cappi klaute und sich selbst aufsetzte.
Im Publikum waren mehr Bierbecher als sonst zu sehen und überall wurde zu Sauf Hits wie „Die with a beer in your hand“ oder „The beauty and the beer“ gemoscht und mitgegrölt was das Zeugt hält… Eine Gummipuppe fand den Weg auf die Bühne und wurde sogleich von Sänger Gerrit über die Bühne getragen – aber bald war die Luft raus und der Bierbauch König hopste allein weiter über die Bühne.
Ich find es immer wieder bemerkenswert wie der Kerl das aushält die ganz Show über die Bühne zu hüpfen wie nen Wilder und dabei noch Singen kann.

Tankard
Tankard

Nachdem die Bierfraktion ihre Party beendet hatte, war es wieder Zeit für ernsthaften Metal – diesmal in Form von Paul DiAnno, dem ehemaligen Iron Maiden Frontmann, der auf dem Rock Hard mit einer Speziellen Maiden Show auftreten sollte.
Vom Publikum wurde er gefeiert und fast jeder Song mitgesungen, ich selbst mag die Maiden Jungs so wie sie jetzt sind eindeutig lieber – und wenn ich ne Maiden Cover Band höre, dann sollten Songs wie „Fear of the dark“, „Wasted years“ oder „666- The number of the beast“ nicht fehlen.. Nichts davon gab es – nur ältere Klassiker. Dem Publikum hat’s gefallen – mir nicht so sehr – ich zog es vor mal ne Mittagspause zu machen und mir nen paar verspätete Bierchen zu genehmigen.

Die nächste Band war wohl die Überraschung des Festivals. Bevor die Band loslegte, wunderte ich mich sichtlich über die 5 (!) Keyboards und 2 Drumkits auf der Bühne und auch die auf einem Ständer befestigte Akustik - Gitarre kam mir mehr als seltsam vor und ich war gespannt, was nun kommen sollte.
Spock´s Beard – um dem ganzen Mal einen Namen zu geben. Als die Neo-Progressiv-Rock-Band die ersten Akkorde erklingen ließen gab es zunächst überall dermaßen verwirrte Blicke – was zur Hölle macht eine Band wie diese hier auf’m Metal Festival?  Für mich klang das ganze nach Jam - Session Musik die man in einer Musikkneipe mit Live-Band zu hören bekommt.
Zuerst wurde die Verwirrung noch größer als der Sänger sich plötzlich hinter das 2. Drumkit was bis dahin ungenutzt rum stand begab und sich mit dem Drummer eine Battle lieferte… Der Tastenmann zog es derweil vor auf seinem Instrument rumzuklettern und der 2. Gitarrist ging zur aufgeständerten Gitarre um auf dieser weiter zu spielen.
Nach einem  erst – mal – auf – das – was – hier – passiert - klarkommen fanden die meisten aber Gefallen an der für ein Metal Festival sehr ungewöhnlichen Musik – ja es strömten sogar noch mehr Leute richtig Bühne und man sah überall mitwippende Bombenleger.
Die Stimmung sprang auf die eh schon motivierte Band über und es wurden sich weitere Soli Duelle geliefert – der Drummer wurde zum Sänger und umgekehrt. Das Ganze war - zumindest für mich – die Überraschung des Festivals.

Spock's Beard
Spock's Beard

So standen nur noch 2 Bands auf dem Plan, das Festival neigte sich langsam aber sicher seinem Ende zu.

Auch für die Band des Bochumer Gitarristen Pell stand mit seiner Band Axel Rudi Pell ein Heimspiel auf den Plan. Auch diese Band gab es zuvor noch nicht auf dem Pott - Festival zu sehen und so räumten die Jungs mächtig ab und lieferten eine energiegeladene Show mit vielen Klassikern zum mitsingen und brachten damit den Pott erneut zum kochen, auch wenn die Leistung von Grave Digger immer noch unangefochten im Raum steht.
Wäre dem Bassisten nicht plötzlich der Sound flöten gegangen, wäre es mir wahrscheinlich gar nicht aufgefallen, aber bis auf dieses kleine Problem, was noch während des Songs behoben wurde, war dieses Rock Hard technisch perfekt und pannenfrei! Hut ab vor dem Technik-Team!

Als letzte Band des Festivals standen, die von vielen erwarteten, Legenden Thin Lizzy auf dem Programm. Eine halbe Stunde nach dem eigentlichen Beginn ging es dann endlich los und die Metal Dinos betraten die Bühne.
Die Stimmung hatte sofort wieder eine ihrer zahlreichen Höhepunkte erreicht, hier und da wurden begeistert alle Texte mitgesungen.
Die alten Herren wussten mit einer Gut gemischten Setlist zu begeistern, aber warum wurde grad DER Klassiker schlechthin – „Whiskey in the jar“ weggelassen?
Die Energie der Band hatte scheinbar kaum unter dem fortgeschrittene Alter gelitten, turnte die gesamte Mannschaft doch noch sehr agil über die Bühne.
Ich muss ganz ehrlich sagen – ich kann mir solchen Bands nun wirklich nicht allzu viel anfangen, aber dennoch war ich froh und auch ein wenig stolz so eine Legende mal live zu Gesicht zu bekommen, denn so etwas ist ja nicht mehr unbedingt alltäglich.
Gegen halb 2 näherte sich das ganze Spektakel dem Ende und wir machten uns vor den Zugaben auf den Weg nach Hause da die Müdigkeit uns doch ganz schön in den Knochen saß.

Thin Lizzy
Thin Lizzy

Fazit:
3 Tage genialer Festivalauftakt liegen nun hinter uns und es war wie immer einfach nur Genial – wenn auch das Line-Up dieses Jahr nicht so sehr mein Fall war wie z.B. 2005 so stimmte wieder alles Drumherum – große Futter Auswahl zu fairen Preisen, das Bier ist zwar immer noch ein bisschen teuer, aber der „Rundum-sorglos“ am Platz Service ist nach wie vor einfach genial.
Die Security war immer freundlich und hilfsbereit und wenn man von der Diebstahl Aktion auf dem Campingplatz absieht war das ganze wie immer ein sehr friedliches Festival.

Ich möchte dieses Festival nicht mehr missen – hier stimmt einfach alles, die Location ist wie geschaffen dafür, Bandauswahl stimmt meistens, Preise sind weitgehend fair und alles wird durch viele kleine Dinge, die einfach „passen“ abgerundet. Auf ein neues 2008!!


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