| 18. April 2024
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Rock Hard Festival 2015 |
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Bericht Am: 22.05 - 24.05.2015 Sonntag, 24. Mai 2015 Uff, Zwölf Uhr Mittags ist schon ziemlich früh. Nicht nur für mich, auch für die schwedische Heavy Metal Fraktion Air Raid. Nur wenige Headbanger haben sich vor die Bühne verirrt. „Wildfire“ gibt es erst einmal zum wach werden. Songs mit Hitpotential gibt es dann in Form von „When the sky turns red“ und „Victim of the night“. Der skandinavische Luftangriff ist inzwischen in vollem Gange und auch vor der Bühne ist es merklich voller geworden. Klassischer Metal, der modern und kein Stück altbacken klingt. Sehr geil und Zeit, die verspannte Nackenmuskulatur aufzuwärmen. Weiter im Programm geht es mit „Madness“ und „Midnight burner“ (Krachersong!) und dann ist mit „A Blade in the dark“ auch schon die erste Band wieder vorbei. [ts] Es bleibt schwedisch an diesem Vormittag, die High Energy Rocker Spiders beginnen Ihr Set mit dem etwas sperrigen „Hang man“, erst beim dritten Song „Mad dog“ will der Funke auf mich herüber springen. Frontfrau Ann-Sofie Hoyles bewaffnet sich zeitweise mit bunten Rasseln und kann sich kaum im Zaum halten Ihre Begeisterung über den Auftritt kundzutun. Die bluesige Ballade „Hard times“ kann ebenso überzeugen, wie das tolle „Shake electric“, dass Mrs. Hoyles dem anwesenden Publikum widmete. Auf einer so großen Bühne tat sich die Band etwas schwer mit passendere Bühnenpresänz, musikalisch haben die vier aber alle Voraussetzungen um häufiger dort zu stehen. Komisch das auf dem RockHard Festival immer ein Tag vom Line up her sehr durchwachsen sein muss. Tino, der sich derweil nach Schweden zum Muskelrock abgesetzt hatte, sah es wohl ähnlich und auch ich verzog mich erst mal in Richtung Camp wo bei diversen Bierchen der Klassenerhalt meines geliebten Hamburger Stadteilvereins gefeiert wurde. Die Anwesenden, die nach und nach von den Auftritten von Sinner, Channel Zero und Refuged wieder eintrudelten, wussten nur positives zu berichten, meinten aber auch das Amphitheater schon voller erlebt zu haben. Micheal Schenker's Temple of Rock stand eigentlich auf meiner Liste, doch bis wir uns loseisen konnten und uns vor der Bühne einfinden konnten ertönten bereits die letzten Klänge des zurückhaltenden Gitarrenvirtuosen. Wenigsten pünktlich zu Overkill bin ich vor Ort. Irgendwann vor einigen Jahren müssen Bobby Blitz und der ehemalige Chefredakteur des RockHard, Götz Kühnemund, mal in einer Bierlaune einen Vertrag auf Lebenszeit geschlossen haben der Overkill dazu verpflichtet spätestens alle drei Jahre in Gelsenkirchen aufzuschlagen. Nicht das die New Yorker schlechte Leistungen vollbracht hätten, aber dieses Festival darf sich ruhig weiter abwechslungsreich zeigen. Mit „ Amorist“ steigt die fünf ober amtlich ins Set ein und zeigen den Anwesenden wo der Thrash Hammer zu hängen hat. Es jagt ein Klassiker den nächsten, als da wären „Electric Rattlesnake“, „In union we stand“ und das ewig junge „Rotten to the core“. Die Bühnenpräsenz ist großartig, niemand verschenkt hier auch nur einen Zentimeter der Bühne. Bobby blintzelt streckenweise der Sonne entgegen und schafft es mit seiner sympathischen Art selbst den letzten am obersten Bierstand mitzureißen. Der Publikumsandrang ist, wie schon den gesamten Tag über, schwächer als an den Tagen zuvor, doch diejenigen die hier aufgetaucht sind haben Bock auf Party und bekommen mit „Ironbound“ eine headbang Nummer geliefert die seines gleichen sucht. Zum Abschluss gibt es noch die formidabel vorgetragene Judas Preist Coverversion von „Take on the world“. Bevor mit den Black Star Riders die letzte Band der 2015ner Ausgabe des RHF auf die Bühne durfte, verabschiedete sich RockHard Verleger Holger Stratman von den anwesenden Metallern. Zugegeben, die Musik des Thin Lizzy Ablegers ist schön stampfend, die Lichtshow beeidruckend und gestandene Musiker in den fünfzigern/sechzigern wissen wie man sich auf der Bühne bewegt. Dennoch schafft es die Band nicht, mich im Laufe des Sets davon zu überzeugen ein würdiger Headliner zu sein, ein Auftritt frühen Abend hätte zu der musikalischen Darbietung besser gepasst, mit 'nem Bierbecher in der Hand, 'ner Fluppe im Mundwinkel und der Sonne im Nacken. Schon im Vorfeld wurde das Konzert mit diversen Thin Lizzy Classics angekündigt, die man auch im schönen Wechsel zwischen den eigenen Songs unterbrachte. Das Publikum wollte jedoch nur so richtig aus sich heraus kommen wenn eben dieser Klassiker wie „Bad reputation“ oder das millionenfach gehörte „The boy are back in town“. Der Andrang im Halbrund hielt sich heute im Vergleich zu den anderen Abenden sehr in Grenzen, auch jetzt wo quasi Hochkonjunktur herrschte, vielleicht hätte man mit einem etwas namenhafteren Headliner doch mehr Publikum zur Anwesenheit motivieren können. Am Ende waren sich dann aber doch alle einig, als mit „Whiskey in the jar“ der letzte Song des Abends ertönte. Wer noch konnte und wollte schwärmte anschließend noch ins Partyzelt, während es für andere hießt, schlafen und ausruhen für die morgige Rückfahrt. [tr] Montag, 25. Mai 2015: (The Day after...) Etwas unsanft von dem Geräusch sich einklappenden Equipments und anderen vermutlich falbaren Utensilien geweckt, wuchtete ich meinen bestenfalls noch als Kadaver zu beschreibenden Körper auf den Beifahrersitz des Busses und nutzte die Heimfahrt größtenteils zum ausnüchtern. Ausgeruht und wohlbehalten kam ich nach einigen Stunden wieder zu Hause an und sinnierte noch eine Weile über das Erlebte, während ich mir die an diesem Wochenende entstandenen Fotos ansah. Abschließend sei vielleicht noch erwähnt was meiner Meinung nach den entscheidenden Unterschied zu so manch anderen bekannten Metal Festivals bedeutet hat. Denn auch, wenn das Rock Hard Festival mit im Vergleich, eher mäßigen Besucherzahlen auffällt, bemerkt man schnell, dass dieses Festival für Vollblut Metaller gedacht ist und auch fast ausschließlich von solchen besucht wird. Die Zahl der Zaungäste beschränkt sich hier auf ein absolutes Minimum und während man sich auf dem Wacken Festival mit seiner Kutte am Leib mittlerweile fast schon ausgestellt vorkommt und teilweise bis zum 3. Tag noch keine andere zu Gesicht bekommt, tragen hier 4 von 5 entgegenkommende Festivalbesucher ein solches Gewandt. Offenbar ist es eben genau so wie es Mille während seines Auftritts ausdrückte, das Rock Hard Festival ist ein Festival von Metalheads für Metalheads! Dem habe ich nichts hinzuzufügen und schließe meinen Bericht mit dem Rat an jeden Metaller der auf der Suche ist nach einem Festival mit familiärer Atmosphäre, eben ganz wie in der guten alten Zeit, sich dieses Festival für die nächste Planung des Sommers zu merken! Vielen Dank an Torsti und seiner Pommesgabel und natürlich auch allen Anderen für dieses Erlebnis! stay Heavy, be Metal [sj] |
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