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20. April 2024


           
Rock Hard Festival 2017

 

 

 
         
 

Bericht

Am: 02.06 - 04.06.2017
Anlass: Rock Hard Festival im Amphitheater (Gelsenkirchen / NRW)
Autoren & Fotos: Roland [rw] & Torsti [tr]

Freitag, 02. Juni 2017

Mit Traditionen soll man ja bekanntlich nicht brechen und so startet auch das diesjährige RockHard Festival mit einer Band der etwas härteren Gangart. Die vier Jungs aus dem Süden der Republik spielen Thrash, so wie ihn der Verfasser dieser Zeilen am liebsten hat. Groovig mit genug Melodie versehen und trotzdem ordentlich auf die Zwölf. Und dabei versprühen Dust Bolt eine Energie, die absolut ansteckend ist, und so wird schon bald nicht nur auf, sondern auch vor der Bühne ordentlich gebangt. Klasse Start ins Festival, bei dem die Band eindeutig unter Beweis stellt, dass sie eine große Festivalbühne genauso problemlos mit Leben füllt wie eine Bierdeckelgroße Auftrittsmöglichkeit in einem kleinen Club.

Im Anschluss wird einen Gang runter geschaltet, denn mit Robert Pehrsson's Humbucker ist Classic Rock angesagt. Passt aber prächtig, denn nachdem man sich ein wenig aufgewärmt hat, ist die Musik des Quartetts für alle die etwas mit Twin Guitars und eingängigen Melodien anfangen können der perfekte Soundtrack, um sich mit einem Bier in der Hand und Freunden an seiner Seite des (Festival)Lebens zu freuen, auch wenn in den Songs der Schweden in meinen Ohren immer eine Prise Melancholie mitschwingt. Ein wenig schade für die sympathisch bodenständige Band, dass sich der Zuschaueranteil direkt vor der Bühne doch ziemlich in Grenzen hält.

Es ist schwer zu greifen, was Mantar ausmacht, und zweifellos ist das ungleiche Duo mit seinem Mix irgendwo zwischen Black- Death- Doom- und Punk nicht jedermanns Sache. Fakt ist jedoch, dass es spartanischer wohl kaum geht, und dementsprechend ist es wirklich beeindruckend, welche Intensität die nur mit Gitarre und Schlagzeug ins Rund gekotzten Songs haben. Die Tatsache, dass das Stageacting logischerweise sehr eingeschränkt ist, wird durch die Möglichkeit einem Schlagzeuger Mal aus einem ungewohnten Blickwinkel (da seinem Gegenüber gleichwertig vorne und seitlich zur Bühne positioniert) auf die Finger und Füße schauen zu können, locker wieder wett gemacht. Erstaunlich, dass der Schwerpunkt der Setlist eher auf dem Material des Debüts ruht. Dennoch wird mit "Pest crusade" auch ein brandaktueller Song der jüngsten EP präsentiert und der Hit "Era Borealis", bei dem die ersten Crowdsurfer im Graben landen, darf natürlich auch nicht fehlen. [rw]

Mantar auf dem RockHard Festival 2017
Mantar

Gerade erst so richtig im Amphitheater angekommen rocken auch schon The Dead Daisises im halbrund. Die etwas älteren Herren rocken sehr routiniert über die Bühne. Im Begrüßungstaumel diverser Freunde vernehme ich diverse Coversongs wie „Fortunate son“, „Join together“ oder „We're an American Band“. Soundtechnisch fügen sich die Huldigungen an Großtaten anderer Bands nahtlos in ihren eigenen Set ein, für mich jedoch, gehen die gestandenen Musiker damit ein wenig zu sehr auf Nummer sicher, haben doch auch gerade die Eigenkompositionen Ihrer drei Alben einen gewissen Charme.

Eine, für RockHard Festival, nicht untypische Kehrwende sind dann Candlemass. Die Schweden, deren Sänger Mats Levén zwar bereits seit 2012 dabei ist, aber immer noch den Stempel „Frischling“ trägt donnern sehr gemächlich aber nicht zu träge durch Ihren Set. Sei es ein schwermütiger Brecher der Marke „Bewitched“ oder auch „A cry from the crypt“, sind es doch gerade die Heavy Metal Vocals, die den Songs eine bisher nicht gekannte Dynamik verleihen. Der Schwerpunkt der heutigen Show liegt auf ihrem 1987 Album Nightfall, das von den Fans mit großem Wohlwollen aufgenommen wird.

Candlemass auf dem RockHard Festival 2017
Candlemass

Noch ist aber lange nicht Zeit um ins Bett zu gehen. Den Headliner Slot konnten die Hopefulls von den Blues Pills ergattern. Doch eines vorweg, Ihnen fehlt es noch ein bisschen an Präsenz. Der Auftritt ist durchweg solide, aber eben noch nicht eines Headliners würdig, was sich auch am Publikumsschwund während der Show bemerkbar macht. Nach der Hälfte der Show ist die Hälfte an Leuten auch schon weg. Vielleicht sind es die etwas gewöhnungsbedürftigen Aerobic Einlagen von Sängerin Elin Larsson (die heute definitiv Nahbarer aussieht als auf sämtlichen Promo Fotos, Outfit hin oder her). Die Songs des Quartetts wissen zu gefallen, der Titeltrack „Lady in gold“, „Black smoke“, „High class Woman“ oder auch „Ain't no change“ verleiten zu andächtigem zuhören, aber eben auch nicht mehr. Die Band wäre am frühen Abend, mit etwas mehr Sonne besser platziert gewesen. [tr]

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