16. April 2024


           
Rock Harz Open Air 2015

 

 

 
         
 

Bericht

Am: 09.07. - 11.07.2015
Anlass: Rock Harz Open Air in Ballenstedt (Sachsen-Anhalt)
Autor und Fotos:
Flo [fr] & Torsti [tr]

Epilog

Am Mittwoch Abend begann der Aufbruch zum Rockharz Festival. Die Hinfahrt ging gut, bis 2 Kilometer vor dem Ziel. Anreisestau! Der mich noch mal rund eine Stunde kostete. Bei stürmischem Wetter errichtete ich zügig mein Zelt um meine Sachen trocken zu halten, denn was ist nerviger als gleich zu Anfang des Festivals nasse Klamotten zu haben. Während Stahlmann lief, ließ ich mir das erste Pils schmecken und beobachtete noch ein wenig die Zeltkonstruktion, die im wirklich starken Wind etwas wacklig erschien.

Na dann mal auf zum Gelände. An diesem Tag spielten alle Bands auf einer eigens für Mittwoch gebauten Bühne und nur die Hälfte des Areals war geöffnet. So wirkte es ziemlich gut gefüllt. Beim Merch war ein unglaublicher Andrang. Alle anderen tummelten sich vor der Bühne in freudiger Erwartung auf Ektomorf. Ich brauchte ein paar Lieder um mich an den Sound zu gewöhnen. Während ich bei „Redemption“ noch so meine Schwierigkeiten hatte, überzeugten mich die Klassiker wie „I know them“, „Black flag“ oder „Souls of fire“ umso mehr. Als dann zum Ende des Auftritts ein paar Tropfen vom Himmel kamen, verzog ich mich Richtung Basislager.

Donnerstag, der 09. Juli 2015

Die Nacht war rau. Früh morgens hatte mich ein Wolkenbruch geweckt und auch der Wind hielt sich wacker. Nach einer erneuten Zeltsicherung erwartete ich gegen Mittag dann Jenny, Sören und Torsti. Sie errichteten ihr Lager unweit von dem Meinen und schon ging es los.

Drone eröffnet den heutigen Tag. Bisher kannte ich diese Band nicht. Aber Sound war echt ganz gut. Nachdem ich ein paar Fotos geschossen hatte, ließ ich noch ein paar Lieder auf mich wirken. Britta von Cripper gab zu einem Song ein kleines Gastspiel am Mikro. Ein guter Einstieg in den Tag. Ich sollte mir bei Gelegenheit von denen mal ein Album anhören. Wieder bei Torsti angekommen, dauerte es auch gar nicht lang, bis der Grill angefeuert wurde und wir uns bei eiskaltem Bier über die vergangenen Festival- Erlebnisse austauschten. So verging die Zeit schnell und die nächsten Bands mussten leider ausfallen.

Drone auf dem RockHarz Open Air 2015
Drone

Erst zu den letzten Klängen der Letzten Instanz standen wir vor den Bühnen und konnten uns dann gemeinsam den Auftritt der Emil Bulls anhören. Für mich sollte es das erste Highlight des Tages werden, aber ich tu mich schwer ihnen diesen Status zu verpassen. Bei Liedern wie „Here comes the fire“ oder „The jaws of oblivion“ konnte man natürlich feiern. Wenn ich mich jedoch nicht ganz irre, wurden nur Lieder der letzten zwei Alben gespielt und das fand ich ausgesprochen schade.
Zudem konnte mich der Sound nicht überzeugen und auch Christoph am Micro war in den klaren Passagen mehr als einmal total schief. Naja es gab schon deutlich bessere Auftritte dieser Band.

Direkt im Anschluss traten dann Epica auf die Bühne. Auch auf diese Band hatte ich große Lust. Ich hatte die Band vor einiger Zeit in Berlin gesehen und mit schlechtem Sound wenig Freude an diesem Konzert. Hier kam ihre Stimme klar zur Geltung, die Riffs wurden hart ins Publikum geschleudert und auch die Auswahl der Lieder traf meinen Geschmack. Etwas Neues wurde vorgestellt, aber fragt nicht wie der hieß. Bei „The second stone“, „Sensorium“ und „Martyr of the free word“ bin ich mir sicher, dass die gespielt wurden.
Einziger Kritikpunkt: es wurde so viel Rauch über die Bühne gejagt, dass ich kaum ein anständiges Foto machen konnte. [fr]

Epica auf dem RockHarz Open Air 2015
Epica

Mit Alestorm wurde mal wieder die zahlreich erschienen Party-Meute bedient. Zugegeben, Songs wie „The sunk'n norwegian“ oder „Keelhauled“ sind schon schmissige Nummern, für die ich aber irgendwie noch nicht so recht in Stimmung war. Das schottische Quintett arbeitet sich in der Gunst der Zuhörer mit jedem Jahr weiter nach oben und wer dem ganzen Live beiwohnt, erfährt auch das die Jungs sich auch mächtig für Ihr Publikum ins Zeug legen. Spaß wird hier ganz groß geschrieben und der kommt beim RHZ Publikum ja bekanntermaßen immer gut an.

Für den Northern Hyperblast von Kataklysm war ich dann doch schon eher vorbereitet. Frontmann Maurizio Iacono genoss sichtlich den auf die Bühne blasenden Wind und lies seine Mähne ordentlich vom Winde verwehen. Die Kanadier agieren wie gewohnt souverän auf den Brettern, der Sound kommt trotz der kräftigen Böen noch druckvoll bis zum Mischerturm. Im Publikum bilden sich Mosh- und Circlepits zu „As I slither“, „Push the venom“ und „Like angels weeping (the dark)“.

Nun war der Weg geebnet für eine Lehrstunde in Sachen Dunkelheit. Behemoth bekamen hier und heute die Bühne die Sie verdienen. Diese Band braucht hereinbrechende Dämmerung damit die Show richtig Wirkung entfalten können. Der Start mit „Blow your trumpets Gabriel“ fällt denkbar gut aus und mit dem folgenden „Ora pro nobis Lucifer“ bekomm ich auch direkt meinen Lieblingssong vom aktuellen Album The Satanist auf die Ohren. Mit einem solchen Auftakt konnte das Konzert nur zu einem reinen Triumphzug werden. „As above so below“, „Christians to the lions“, „Alas, Lord is upon me“ makieren weitere Highlights dieses beeindruckenden Auftrittes, der mit „O Father O Satan O Sun!“ sein Finale fand. 60 Minuten Vollgas mit dem Song etwas zu erden ist eine kluge Idee und rundet die gesamte Darbietung von Nergal und seinen Mannen gelungen ab.

Behemoth auf dem RockHarz Open Air 2015
Behemoth

Nun aber kurz mal das Bremspedal durchgetreten und einen U-Turn vollbracht. HammerFall sind nun beileibe keine Band die es mit dem Publikum von Behemoth aufnehmen kann, daher erfolgt in der kurzen Umbaupause auch beinahe ein kompletter Austausch der Mengen vor den Bühnen. Der Bühnenaufbau der Schweden ist ziemlich impulsant und auch ihre Lichtshow kann von Beginn an überzeugen. Joakim Cans wetzt vom ersten bis zum letzten Song unermüdlich über die Bühne und animiert das Publikum Ohrwürmern wie „Any means necessary“, „Blood bound“, „Last man standig“ oder dem unvermeidlichen Rausschmeißer „Hearts on fire“ abzugehen wie sonst nix gutes. Doch nicht nur der Frontmann verschafft sich das rechte Licht, die Saitenfraktion ist auch stets zu wildem Posen bereit und steht dem sympathischen Sänger in nichts nach.

Wem nun noch dazu zu mute war konnte bei Fiddler's Green das Tanzbein schwingen. Die Franken sind mit ihrem Irish Folk genau der richtige Ausklang für einen stürmischen ersten Festival Tag. Bei den letzten Kaltgetränken verabschiedete sich der Tag dann auch wieder mal ziemlich schleunigst... [tr]

 

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