28. März 2024


           
Summer Breeze 2014

 

 

 
         
 

Bericht

Am: 14.08. - 16.08.2014
Anlass: Summer Breeze in Dinkelsbühl (Bayern)
Autoren:
Torsten

Freitag, 15.08.2014

Das Wetter machte uns am Freitagmorgen erstmal einen Strich durch die Rechnung. Dauerregen und grauer Himmel war angesagt. Was waren wir froh nicht auf dem Zeltplatz zu frieren, auch wenn unsere Pension etwas „spartanisch“ war. Also erstmal duschen und in Ruhe frühstücken. Es regnete weiterhin und wir schmiedeten einen Plan für den zweiten Festivaltag, aber erst nochmal ein Stündchen auf die Pritsche gehauen. Gegen Mittag kam dann auch endlich die Sonne raus. Also raus aus der Bude und noch ein Radler und ein Bierchen gezischt. Crucified Barbara, Stahlmann, Primal Fear und Deadlock waren die ersten Kombos des Tages. Wir wollten allerdings die beiden Finnenbands Omnium Gatherum und die neue Band um Tuomas Saukkonen Wolfheart anschauen. Denn beide Bands sollten wir zum ersten Mal sehen. Omnium Gatherum klingen nach typischen finnischen Melodeath, nicht schlimm, aber auch nicht sooo wirklich besonders. Dennoch machten die Jungs Spaß, wirken frisch und motiviert. Die anwesenden Fans waren begeistert, denn sie wurden ordentlich aufgemischt. Wolfheart sollten anschliessend  ein echtes Highlight werden. Scheinbar war es eine gute Idee von Mastermind Tuomas Saukkonen seine Bands Before the Dawn und Black Sun Aeon (und andere….grins) aufzulösen, um sich nur noch auf eine Band zu konzentrieren. Das Debütwerk Winterborn ist ein tolles Album geworden und auch live haben die Songs ordentlich Zug! „The Hunt“ ist der Opener des Konzertes und als ich im Fotograben stand, habe ich beobachten können, das gerade das weibliche Publikum von Frontmann Tuomas musikalisch und optisch begeistert war. Der Stil von Wolfheart erinnert natürlich an Before the Dawn, aber das ist auch völlig in Ordnung so.

Wolheart auf dem Summer BReeze 2014

Im Festivalzelt war der Sound wieder super, die Fans feierten die Band ordentlich ab und mit „Routa Pt.2“ waren die 45 Minuten auch schon wieder vorüber! Daumen hoch für die Finnen! Danach waren Jan und ich uns einig. Laut Plan hatten wir nun gute 3 Stunden Luft, um nochmal in die Stadt zu fahren und entspannt Abendbrot zu essen. Wir entschieden uns für das Hotel Eisenkrug, das im Keller ein burgähnliches Restaurant hat. Auf dem Zettel stand eine wahnsinnig schmackhafte Schweinshaxe, die unter 10 Euro zu haben war. Das nenne ich mal ein Preis/Leistungsverhältnis. Gut gestärkt gingen wir noch einen schönen Laden, wo uns einheimische Weine ins Auge stießen. Und so hatten wir auch ein Mitbringsel für die alten Herrschaften zu Hause. Noch einen kleinen Abstecher in unsere Pension und dann aufs geht’s Richtung Festivalground. Die Zeit schreitet echt heftig voran. Wir haben es nahezu 20 Uhr und es wartet ein saufettes und hammerhart geiles Programm auf uns: Carcass, Hypocrisy, Machine Head und Insomnium!!! YEAHHH! Die Briten Carcass sind ein Phänomen! Das Comeback nach 17 Jahren ohne Album war schon großartig. Das aktuelle Werk Surgical Steel hievte die Band wieder zurück an die Spitze der Metalszene. 75 Minuten Spielzeit hatten die Mannen um Sänger und Bassist Jeff Walker und es gab einen straighten Mix aus alten und neuen Stücken. Natürlich dürfen Songs wie „Incarnated Solvent Abuse“, „Unfit for Human Consumption“, „Corporal Jigsore Quandary” und das obligatorische “Heartwork” bei einer Carcass-Setlist nicht fehlen. Auch hier hatte ich ehrlich gesagt am Sound zu mäkeln. Ähnlich wie bei Arch Enemy fand ich den Gesamtsound viel zu leise und die Gitarren waren teilweise auch nur zu erahnen. Also machten wir uns pünktlich auf dem Weg, um bei den Schweden von Hypocrisy einen besseren Platz zu erhaschen. Und das Quartett ist inzwischen auch schon über 20 Jahre eine Konstante in der Death Metal Szene. Nach einem schönem Intro geht es „End of Disclosure“ hymnenhaft los und natürlich muss danach ein Brecher folgen. Dieser war dann „Valley oft he Damned“! Jawoll, der Anfang war gemacht. Hypocrisy sind eine fette Einheit und wie Drummer Horgh hinter seinem Schlagzeug thronte war schon sehr sehr mächtig! Passender konnte der folgende Song, „Fractured Millennium“ kaum sein. Die Drums hatten einen unfassbaren Bums. Mit „Warpath“ heißt es dann wieder totale Attacke, bis mit „Fire in the Sky“ wieder das Tempo rausgenommen wird. Die Band wirkt wieder total souverän und Hypocrisy sind abermals ein Highlight des gesamten Festivals. Mit dem Klassiker „Eraser“ wurde dann eine Stunde geiler Metal fulminant beendet.

Was Machine Head dann allerdings auffuhren, war ganz oberste Liga! Ein Riesenbühnenaufbau, Megabackdrop und eine Lightshow zum Niederknien. Wir konnten sogar einen ganz guten Platz erhaschen. Oh Mann, als die ersten Töne von „Imperium“ ertönten war das Fieber ganz groß! Ganz ganz fett! Und schon nach den erstem Song wird klar, das Robb Flynn und seine Kombo richtig Bock hatten einen grossen Gig hinzulegen. Endlich war der Sound mal satt. Genauso wollen wir das doch haben. Robb Flynn zeigte sich mal wieder bestens gelaunt. Phil Demmel ist der ideale Partner der Gitarrenwand. Unter anderem wurde auch der neue Basser Jared McEachern vorgestellt, der seine Sache entsprechend gut machte. Besonders beeindruckend fand ich allerdings Drummer Dave McClain!! Dem könnte ich stundenlang beim Trommeln zuschauen. Was für ein Oberkönner! „Locust“, „Ten ton hammer“ und das emotionale „Darkness within“ verleihen dem Ganzen die nötige Spannung! In einer kleinen Rede bedankte sich Robb bei den anwesenden Fans, dem Veranstalter und das der Metal eben Menschen vereint und verbindet! Mit „Killers and Kings“ gab es dann einen neuen Song,bevor mit dem Oberbrecher „Davidian“ die offizielle Setlist vorerst beendet wurde. Mit „Aesthetics of Hate“ und „Old“ ging es dann genial in die Zugaberunde, bevor beim Coversong „BleedingIgnite Sänger Zoli Teglas auf die Bühne geholt wurde. Logischerweise punkig und hardcorelastig das Stück, hat aber gerockt. „Halo“ beendete dann einen grossartigen Gig von Machine Head! Die 90 Minuten vergingen wie im Flug und unser Hunger wurde erstmal gestillt!

Machine Head auf dem Summer Breeze 2014

Der Abend war allerdings noch nicht vorüber, denn mit den Finnen Insomnium sollte der zweite Festivaltag beendet werden. Die Massen wanderten nun also Richtung Tentstage, wo Insomnium gleich aufspielen sollten und sie sollten ein Heimspiel haben. „The Primeval Dark“ vom aktuellen Album Shadows of a dying Sun eröffnete den Reigen und die Fans fraßen dem Quartett aus der Hand! Man spürt, das sich Insomnium weiter an die Spitze der Szene arbeiten. Immer wieder bedankte sich Sänger Niilo bei den Fans und würdigte das Summerbreeze Festival als das beste Festival in Europa. Naja….grins. Insomnium spielten wie befreit auf und gaben einen coolen Mix ihrer bisherigen Historie zum Besten. Besonders die neuen Stücke „The Promethean Song“ oder „Ephemeral“ gaben ordentlich Stoff. Die Band wurde tierisch abgefeiert und nach 45 Minuten Spielzeit war dann alles vorbei. Auch für Jan und mich war somit der zweite Festivaltag Geschichte und gegen 2 Uhr verschanzten wir uns in unsere Pension. Wir waren ziemlich kaputt, also ordentlich ein paar Stunden an der Matratze lauschen.

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