20. April 2024


           
With Full Force 2015

 

 

 
         
 

Bericht

Am: 03.07. - 05.07.2015
Anlass: With Full Force auf dem Flugplatz Roitzschjora
Autoren: Stefan [sj] & Torsti [tr]

Samstag 04.07.2015

Nach einer unheimlich kurzen Nacht hieß es um 8 Uhr Flucht in den Schatten und hoffen auf ein wenig Wind. Nach einem erneuten Abstecher ins erfrischende Nass war mein Kreislauf anschließend der Meinung sich mal eine Auszeit zu gönnen. Ursprünglich hatte ich Dr. Living Dead auf dem Plan, der damit dann erst mal passé war. Nach 20 Minuten im Schatten konnte ich mich langsam wieder aufrappeln und ließ es von da an etwas ruhiger angehen. An dieser Stelle einen gebührenden Dank an unsere Camping Nachbarn und Stefan die in der Situation alles richtig gemacht haben.

Nach dem ich meine Kräfte wieder beisammen hatte wurde es auch Zeit sich auf den Weg zur Zeltbühne zu machen. Die Entscheidung zwischen Deez Nuts und Serum 114 fiel mir gar nicht mal so leicht, fiel aber dann zu Gunsten der Deutsch-Rocker aus. Mit Texten die aus dem Leben stammen haben sich die Frankfurter im letzten Jahr in mein Herz gespielt. „Ich bin so“ oder „Illegale Fans“ finden heute nicht nur bei mir Zuspruch. Die Luft unter der Zeltkuppel war dem Siedepunkt nahe und die Fans vor der Bühne ließen sich von der sehr spielfreudigen Band mitreißen. Ein grandioser Start in den zweiten Festivaltag. [tr]

Serum 114 auf dem With Full Force 2015
Serum 114

Teufelei trifft anschließend nicht mal annähernd das, was dann geschah. Eskimo Callboy traten ins Rampenlicht der Hauptbühne und begannen mit einer Mischung aus Mallorca Party Beats und Metalcore Gebrüll in allgemeiner Stumpfsinnigkeit auf absurdeste Art und Weise das Publikum zu unterhalten. Meskalin in unseren Bieren vermutend, verließen wir umgehend den Bereich vor der Bühne und aßen, wieder beim Bus angekommen, gegrillten Käse.

Vom vorangegangenen Schock noch nicht ganz wieder erholt, fanden wir uns zuversichtlich zum Betreten der Bühne der Ruhrpott Thrash Legende Kreator wieder an Ort und Stelle ein. Ob es nun an der unerträglichen Hitze lag oder an allgemeinem Desinteresse, sogar die traditionsbewussten Altessener verzichteten auf ihr gewohntes Ende bestehend aus „Flag of hate“ nahtlos übergehend zu „Tormentor“ zur Gänze und klappten nach „Pleasure to kill“ kommentarlos die Bühne wieder ein und verschwanden, eine angenehme Nachtruhe wünschend, von selbiger in die langsam dunkel werdende Nacht.[sj]

Kreator auf dem With Full Force 2015
Kreator

Während Kreator auf der Hauptbühne enttäuschten wurde das Hardbowl Zelt stilecht von Raised Fist zerlegt. Die Schweden, die mit Ihrem aktuellen Album From the north auf meinem Radar auftauchten, werden zwar unter dem Hardcore Banner geführt, spielen in Songs neueren Datums („Chaos“ oder „Man and earth“ sind hier zu nennen) nach meinen Ohren aber erheblich mehr Melo-Death. Die ollen Kamellen á la „Killing it“ sind es dann, die klarmachen das hier doch eine im Hardcore verwurzelte Band auf der Bühne steht. Sänger und im wahrsten Sinne des Wortes Vortuner Alexander Hagman roundkickt und hüpft sich über die Bühne als hätte er das Bedürfnis zusätzliche Wärme produzieren zu müssen. Wie ein ziemlich agiler Kleiderschrank schreibrüllt sich der Fronter durch seine Songs und gerade das ist für mich ein sehr markantes Band-Trademark, dass mich sehr an frühe In Flames erninnert. Großartige Band, großartiger Auftritt, nächstes mal auch gerne auf der Hauptbühne! [tr]

Raised Fist auf dem With Full Force 2015
Raised Fist

Eine gute halbe Stunde später stieg auch schon der heutige Headliner Heaven shall burn auf das eindrucksvoll konstruierte Gestell der Hauptauftrittsmöglichkeit dieser Großveranstaltung. In perfekter klanglicher Abmischung spielten die Jungs aus Thüringen ein solides Brett und begeisterten das nun bald aus allen Nähten platzende Infield. Mit Thüringer Akzent erkundigte sich, der offenbar sehr um das Wohlergehen seiner Fans besorgte Sänger Marcus Bischoff, nach jedem Song nach deren Befinden und ließ sogar das Flutlicht einschalten um eventuelle Unfälle beim Circle Pit um den Mischturm zu vermeiden. Für einen Lacher sorgte noch ein vermutlich im Praktikantendienst stehender Mitarbeiter, welcher etwas verfrüht auf den Auslöser der Konfettikanone drückte und noch vor dem Auftritt deren Inhalt über sämtliche Boxenanlagen in luftigen Höhen verteilte.
Selbst die Song-Stürme der Marke „Hunters will be hunted“, „Godiva“, das Edge of Sanity Cover „Black tears“ oder dem Abschluss „Behind the a wall of silence“ vermochten es nicht die auf PA von Ihren Papierschlaufen zu befreien. [sj]

Heaven Shall Burn auf dem With Full Force 2015
Heaven Shall Burn

Ein mittlerweile schon gewohntes Bild gaben zur Beginn des Saturday Night Fevers mal wieder die Berliner Knorkator ab. Gewohnt kauzig hüpft Frontmann Stumpen über die Bretter und landete bei seinen Turnübungen auch etwas unsanft im Fotograben, da er das Ende der Bühne offensichtlich nicht so früh erwartet hatte. Unbeirrt und mit leichten Blessuren unterhielt er dann das bis zum Bersten gefüllte Zelt mit „Du bist schuld“, „Alter Mann“, „Wir werden alle sterben“ und dem grandiosen Boney M Cover „Ma Baker“. Erst nachdem die Bühne geräumt war wurde es auch langsam im Zelt etwas leerer. Für uns hieß es nun noch einen Absacker zu nehmen und dann zeitig ins Bett zu gehen um etwas Schlaf zu bekommen bevor die gnadenlose Sonne die Nacht wieder beendet. [tr]

zurück


Disclaimer | Impressum | Datenschutz © by pommesgabel.de 2003 - 2024