19. April 2024


           
With Full Force 2015

 

 

 
         
 

Bericht

Am: 03.07. - 05.07.2015
Anlass: With Full Force auf dem Flugplatz Roitzschjora
Autoren: Stefan [sj] & Torsti [tr]

Sonntag 05.07.2015

Eigentlich hätte man denken können nach den vergangenen zwei Tagen geht es nicht mehr heißer, doch es sollte noch mal zwei Grad nach oben gehen und so wurden 38° im Schatten erreicht. Nach meinem kleinen Kreislauf Kollaps am Vortag war ich noch mehr bedacht darauf meinen Körper nicht bis zum äußersten zu quälen. Nach einem weiteren Ausflug in den nahen See gab es erst mal eine Dose Nudeln, die schlichtweg 15 Minuten auf dem Autodach erwärmt wurde. Gern hätte ich mir die Newcomer GWLT auf der Zeltbühne angesehen, diese fielen jedoch dem harten Wochenende und der unerträglichen Hitze zum Opfer. Der Zeltplatz um uns herum wurde bereits merklich leerer, viele hatten mittlerweile kapituliert. Auch für uns stand später die Abreise an, so das wir vor unserem Gang zu Obituary erst mal die meisten Sachen abbauten und verstauten.

Auf dem Weg zum Platz sahen wir in viele gequälte Gesichter und auch vor der Bühne war es wieder ziemlich leer, was aber auch daran liegen könnte das wir es ja wieder mit einer Metal Band zu tun hatten. Während ich meine Finanzen am mobilen Geldautomat noch mal für die letzten Stunden auffrischte, begann das Florida Quintett auch schon mit ihrem Set. Eigentlich sollten diese Temperaturen den Jungs ja kaum was aus machen, Trevor Peres kam jedoch nicht umher nach dem zweiten Song ein „It's fucking hot as hell, here. Isn't it?“ ins Publikum zu brüllen. Recht hatte er, allerdings stand er dabei noch im Schatten während unsereins in der Sonne brat. Nach dem vierten Song ging leider nix mehr, es musste ein erfrischender Mango Smoothie her. Im Schatten sitzend konnte man dann auch wieder etwas genussvoller den Klassikern „Slowly we rot“ und „Chopped in half“ sowie neuen Sachen wie „Violence“, „Visions in my head“ oder dem Titeltrack des aktuellen Albums „Inked in blood“ lauschen.

Obituary auf dem With Full Force 2015
Obituary

Als wäre es nicht schon heiß genug, mussten als nächstes natürlich Arch Enemy mit ihrem neuen Front Hottie Alissa White-Gluz auf die Bühne klettern. Die blauhaarige, in sehr ansehnlicher Kleidung macht optisch schon mal mehr her als Ihre Vorgängerin, bleibt abzuwarten ob Sie damit stimmliche Mängel ausgleichen muss. Nach wenigen Minuten war klar, Sie muss es nicht. Zwar setzt sie Ihre Stimme anders ein, aber die Kanadierin kennt Ihre Schwächen und versucht gar nicht auf Krampf alles gleich zu singen, so wird zum Beispiel bei „Nemesis“ aus dem anfänglichen Quieken ein fürstliches Growln, auch klingt Frau White-Gluz deutlich weniger elektronisch verfremdet, was mir Arch Enemy bei weitem wieder attraktiver macht als zuletzt mit Frau Gossow.
Die Saiten-Fraktion ist auch heute mal wieder über jeden Zweifel erhaben, Michael Amott und Jeff Loomis liefern sich formidable Soli-Schlachten, die teilweise schon zu perfekt klingen. [tr]

Arch Enemy auf dem With Full Force 2015
Arch Enemy

Nach dem Einklappen und verstauen unserer Kommandozentrale, stand ich noch eine Weile hinter dem Bus und guckte verträumt an den Horizont, als ich plötzlich stutzte. „samma… siehst du das auch?“ fragte ich, den Blick nicht abwendend. „wasn!?“ antwortete Torsti und trat an meine Seite. Den Blick nun auch auf den Horizont gerichtet, sah er nun auch ein in etwa 40 Meter Höhe fliegendes, offenbar korrekt aufgebautes Igluzelt welches in leicht kreisenden Bewegungen auf uns zukam. „Ne Windhose..“ sagte Torsti trocken und im nächsten Moment flogen auch schon die Pavillons der Nachbarn über den Platz. Den Augenblick der allgemeinen Verwirrung nutzend, sprangen wir in den Bus und machten uns, wegen beruflicher Verpflichtungen in der Anderswelt, auf den Heimweg.

Während wir auf dem Weg Richtung Hamburg durch das aufkommende Unwetter fuhren, was mir während der Fahrt gar nicht so schlimm vorkam, muss wohl in Roitzschjora erneut der Notstand ausgebrochen sein, so das die Veranstalter beschlossen das Festival vorzeitig zu beenden, so dass In Flames nicht mehr zum Zuge kamen. Also alles richtig gemacht! [sj]

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