20. April 2024


           
Ragnarök Festival 2010

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Bericht

Am: 30.04. - 01.05.2010
Anlass: Ragnarök Festival in der Eventhalle in Rieden/Kreuth
Autoren: Langhammer [tl]
und Olaf [od]

Donnerstag | Freitag | Samstag

Samstag, 01.05.2010

Thomapyrin sei Dank. Ohne diese keinen Muntermacher hätte ich morgens wahrscheinlich einen Schädel von Rieden bis nach Regensburg gehabt. Doch mit Hilfe der Thomae Arzneimittelwerke in Ingelheim am Rhein ging es mir erstaunlich gut. Lediglich der Morgendliche Gang auf den Eimer hätte geruchstechnisch erfreulicher ausfallen können. Und ohne Fenster war hier mächtig gefährlich. Frühstück ging gut rein, blieb auch drin und somit war eine ausgezeichnete Grundlage für den finalen Festivaltag gegeben. [od]

Midnattsol aus Norwegen/Deutschland haben am dritten Tag des Festivals die Chance, ihren gecancelten Gig aus dem letzten Jahr nachzuholen und die müden Knochen der spärlich anwesenden Fans, aufzuwecken. Der Wecker zeigt 12 Uhr und wir bekommen schiefe Gesangslinien von Sängerin Carmen auf die Lauschlappen...ohje. Hoffentlich geht das schnell vorbei. Lediglich Olaf konnte sich für die Midnattsol begeistern...allerdings auch nur für die leckere Bassistin Birgit!!! Stimmts Olaf!? Lach.

Helfahrt aus Bayern hatten dann die Möglichkeit, 45 Minuten aus ihrer Schaffensperiode zu keredenzen. Ihr aktuelles Album ''Drifa'' ist gerade über Trollzorn erschienen. Einen bunten Mix gab es hier aus...Black, Death und Viking. Die jungen Burschen haben auf jeden Chancen nach oben zu kommen, was die Publikumsreaktionen zeigten. Der Rausschmeisser ''Sturmgewalt'' war dann auch ein ordentlicher Abschluss des Konzertes.

Akrea, ebenfalls aus Bayern stammend, verwöhnten uns dann mit ihrem melodischen Death Metal. Songs der Setlist wurden aus dem Album ''Lebenslinie'' bestimmt. Für mein Befinden durchschnittlicher Stoff! Den Leuten hat es gefallen, denn hier wurden erstmals Zugaben gespielt.

Fjoergyn aus Thüringen waren dann an der Reihe. Die Band aus Gera sind beim Ragnarök Festival keine Unbekannten mehr!! Ihr neues Album ''Jahreszeiten'' bekam in diversen Fanzines sehr gute Kritiken. Songs wie ''Narziss'', ''Ernte im Herbst'' oder ''Wie Jahr um Jahr'' fabrizieren Gänsehaut pur. Die 45 Minuten vergingen wie im Flug. Witzig war noch der kurze Schnack mit der Band und die kleine Photosession hinter der Bühne. [tl]

Solstafir

Meine erste Band des Tages waren die Mainzer Agathodaimon, auf die ich mich aufgrund ihres letzten, wirklich bärenstarken Albums „Phoenix“ mächtig freute. Da war ich anscheinend nicht der Einzige, denn die Leute, die sich zahlreich vor der Bühne versammelten, feierten die dunklen Metaller richtig gut ab. Gitarrist und Bandleader Sathonys meinte zwar in dem daran angrenzenden Interview mit mir, das der Sound auf der Bühne ziemlich dürftig gewesen sei, was allerdings davor nicht zu hören war. Starker Auftritt.

Riger verpasste ich leider aufgrund diverser Interview Verpflichtungen, das langhammerische Gehör allerdings reagierte sehr wohlwollend auf die Thüringer, was er mir im Anschluss pflichtbewusst mitteilte. Und auch zu Helrunar kam ich reichlich spät, da ich live miterleben musste, wie meine geliebten Blau Weißen an diesem Nachmittag leise „Servus“ zur Bundesliga sagten. Jedoch nicht zu spät, um den größten Hit „Älter als das Kreuz“, welcher frenetisch vom Publikum mitgesungen wurde, erstmals live zu erleben. Was ich hörte und sah gefiel mir jedenfalls ausgesprochen gut.

Nun hieß es Bühne frei für die Schotten Liebhaber von Suidakra, die als erste Band des gesamten Festivals mit Soundproblemen vor der Bühne zu kämpfen hatten. Es knackte und krächzte am Anfang, welches sich im weiteren Verlauf des wirklich ausgewogenen Gigs allerdings legte. Gitarrist und Sänger Arkadius brachte auf jeden Fall den Spruch des Tages: „Leute, ich seh Euch nicht…“ Klar, wenn der schwarze Vorhang noch vor der Bühne ist. Aber auch die Songauswahl zauberte ein Grinsen in mein Gesicht, wobei mein Lieblingssong „Isle of skye“ herausragte. Stark, viel stärker als ich Suidakra live in Erinnerung hatte. Langhammer, übernehmen sie. [od]

Ragnarok aus Norwegen legten mit ihrem aktuellen Album ''Collectors of the King'' ein Achtungszeichen hin, mal sehen was die Jungs aus Norwegen live aufs Parkett zaubern. Highspeed Black Metal ala Marduk und Dark Funeral war hier auszumachen. Böses und wirkvolles Corpsepaint aller Bandmitglieder untermalte die düstere Stimmung. Blickfang war für mich Frontmann Hansfyrste, der seine Performance sehr gut drauf hat. Musikalisch war das Ganze für mich ''Einheitsware''. Nicht wirklich überragend, aber in Ordnung. Also weiter im Programm.

Wolves in the Throne Room aus Amerika waren für mich bis dahin die großen Unbekannten! Im Forum des Festivals wurde die Band nachhaltig gefordert, also muss ja an der Band was dran sein, denn auch in einschlägigen Magazinen hört man von den Jungs aus Washington nur Gutes. Also ich bin gespannt! Die Bühne war mit dunkelblauen und dunkelgrünen unverändertem Licht ausgeleuchtet, um eine mystische und spannende Atmosphäre zu schaffen. Gezeigt wurde hohe Black Metal Kunst etwas anderer Art. Die Songs der Band streifen auch schon mal die 20 Minuten Grenze. Ruppige Passagen wechseln sich mit atmosphärischen Parts ab, immer interessant und nie langweilig dargeboten. Der Sound war transparent und fett, ich hätte nichts zu Nörgeln. Daumen für die größte Überraschung des Festivals.

Ragnarök 2010

Skyforger konnte heute nach ihrem gestrigen Akustik Set, die Metalsau rauslassen. 45 Minuten Spielzeit für ihren Record-Release Set zum neuen Album ''Kurbads''. Die Letten zeigten von der ersten Minute an enorme Spielfreude, welche von den Fans mit lautstarkem Applaus gedankt wurde. Man kann behaupten, das Skyforger zu den positiven Attraktionen des Festivals gehören und sich eine enorme Fanbase erspielt haben. Daumen hoch! [tl]

Kennt Ihr das? Man freut sich wie ein Irrer auf eine Band, dessen Musik man mag, mitsingen kann und einfach nur geil findet…und dann gerät der Gig zu einem einzigen Fiasko. Wobei ich dafür Equilibrium an sich gar nicht verantwortlich machen kann, denn spielerisch sind die Bajuwaren mit ihrem neuen brandenburgischen Frontmann Robse immer noch eine Macht. Doch wer mit eigenem Personal wie Licht, Ton oder Merch anreist sollte wissen, wie man einen vernünftigen Hallensound erzeugt. Die Drums des zweiten Neuzuganges Nati waren nur als Monitorsound zu hören, ebenso wie die restlichen Instrumente. Hinter der Bühne war der Sound genauso wie davor. Erschütternd. Mich wundert nur, dass dies scheinbar niemand merkte, denn das Publikum feierte Equilibrium, wie eigentlich immer, ab und machte einen Mordsrabatz. Und einen Set mit ca. 6 Minuten Instrumental zu vergeuden, geht ebenfalls rein gar nicht. Da hätten der Langhammer und ich ebenfalls oben stehen können und niemand hätte es bemerkt. Obwohl, dafür fehlen uns eindeutig die Körpermaße, denn scheinbar ist es als Frontmann bei den Paganern oberste Voraussetzung, mindestens 1,90 Meter Stockmaß mitzubringen. Die Mega-Enttäuschung des gesamten Wochenendes für mich. P.S. Torsten sagt: „Das ist kein Fiasko, eher Durchschnitt.“ Vielleicht hat er Recht, doch bei einer solch geilen Band wie Equilibrium eben eine sind, erwarte ich mehr als den von ihm angesprochenen Durchschnitt.

Dass es auch anders geht, wurde uns kurz darauf von Sarke mehr als eindrucksvoll bewiesen. War es in der Halle schon den ganzen Tag schweinekalt, so wurde es jetzt noch kälter und einer der Lichtgestalten des Black Metal enterte mit seinen Mitmusikern die Bühne. Man kann von Nocturno Culto halten was man will, doch der blonde Norweger ist einfach eine verdammt coole Sau. Musikalisch gab es in den folgenden gut 60 Minuten eine Reminiszenz an die guten alten Celtic Frost, unterlegt mit dem typisch krächzenden Gesang des sonst sehr zurückgezogen lebenden Fronters. Torsten schien etwas zu leiden, da er mit diesem Gesamtpaket recht wenig anfangen kann, doch selbst er musste zugeben, dass der Sound von Sarke tötete. Und wer solche Geschosse wie „Primitive killing“, „Frost junkie“ oder „Into the grave“ sein eigen nennt, braucht sich vor guten Resonanzen nicht zu fürchten. Unterstützt von dem treibenden und unglaublich präzisen Beat von Ex-Borknagar Drummer Asgeir Mickelsen groovte sich der Fünfer unfassbar heavy durch die Halle und hinterließ bei mir bleibenden Eindruck. Sarke mit seinem gleichnamigen Mastermind, heute am Bass und ziemlich im Hintergrund agierend, sind für mich die großen Gewinner beim diesjährigen Ragnarök, so viel stand jetzt schon fest. Und da die Band auch noch Frosts „Dethroned emperor“ darboten, mich somit schlappe 25 Jahre in die Vergangenheit katapultierte und meinen Schlüppi feucht werden ließen, war es eh um mich geschehen. MEGAGEIL!!!!

Spannend wurde es nun, ob der letzte Headliner des Festivals Gorgoroth es auch pünktlich auf die Bühne schaffen würde, denn aufgrund mangelnder Fähigkeiten der Fluggesellschaft, lag das gesamte Equipment der Düsterheimer in München auf dem Flugplatz statt in Nürnberg. Doch dank des schnellen Eingreifens der Veranstalter konnte alles geglättet werden und gegen Mitternacht wurde das Inferno entfacht. Pest kotzte sich die Seele aus dem Leib, konnte aber live nicht ganz so überzeugen, wie auf der überragenden „Quantos possunt…“ Scheibe. Schade, da der Sound recht gut war. Dennoch merkte man nach 3 langen Tagen die Müdig- und Trägheit des Publikums, so dass dieser letzte große Auftritt doch recht schnell in Vergessenheit geriet. Auch uns packte dann Morpheus‘ Schleier, so dass wir uns die letzten beiden Bands Kromlek und Ctulu schenkten und Richtung Pension von dannen wankten.

Trotz alledem blieb ein gelungenes bis geniales Festival in einer brillanten Umgebung im Gedächtnis haften und die Gewissheit, nächstes Jahr erneut am Start zu sein, wenn das achte Ragnarök dann wieder an gewohnter Stelle in Lichtenfels seine Pforten öffnet. Danke Leute, es war klasse!!!

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