20. April 2024


           
Ragnarök Festival 2015

Diese Sektion
befindet sich im
Aufbau.

Weitere Indoor
Festivals folgen.

 
         
 

Bericht

Am: 10.04. - 11.04.2015
Anlass: Ragnarök Festival in der Stadthalle Lichtenfels
Autoren: Langhammer [tl]

Freitag | Samstag

Freitag, 10.04.2015

Jawoll! Es ist wieder soweit und die Festivalsaison 2015 kann eröffnet werden. Traditionsgemäß startet die Pommesgabel-Crew beim Ragnarök Festival, welches in der Lichtenfelser Stadthalle vom 10.4.-11.4.2015 stattfand. Die Vorzeichen für dieses Jahr konnten nicht besser sein. Die Wettergott war dieses Jahr ein Metalgott. Am ersten Festivaltag sollten wir mit wolkenlosen und sonnigen 20 Grad verwöhnt werden und auch der zweite Tag blieb regenfrei. Also wurde am Freitag morgen das Roß gesattelt und auf nach Oberlangheim in unsere Stammpension. Nach 350km und guten 3,5 Stunden Fahrtzeit sind wir dann am Zielort angekommen. Einchecken in der Pension und einheimische kulinarische Köstlichkeiten standen als Erstes auf unserem Plan, bevor wir uns dann um unsere Akkreditierungen kümmerten. Im Laufe des Nachmittages machten wir uns dann auf in Richtung Lichtenfels. Der Bolide wurde auf dem nahegelegenen Lidl-Parkplatz geparkt und bevor es musikalisch endlich losgehen sollte, machten wir noch einen kurzen Spaziergang durch die dort ansässigen Geschäfte.

Den paarminütigen Spaziergang zur Lichtenfelser Stadthalle genossen wir sehr und wir konnten schon einiges an Stimmung aufnehmen. Am Akkreditierungscontainer ging die Abwicklung der Presse-Leute zügig voran und nun endlich ab ins Getümmel. Nothgard waren für uns die erste Band des Tages. Es handelt sich hier um die eigene Band des Equilibrium-Gitarristen Dom C. Rey, der bei seiner Band auch die Vocals übernimmt. Es stachen zuerst die drei Gitarristen ins Auge, die somit auch die Verspieltheit der Band unterstrichen. Die Art der Virtuosität und auch das Stageacting erinnerte mich an Children of Bodom und gerade Mastermind Dom erinnerte an die CoB-Frontsau Alexi Laiho. Stilistisch klang die Mucke nach epischen, melodischen Death Metal gepaart mit einer Prise Folk. Der Auftritt war nicht wirklich schlecht, haute mich aber nicht wirklich aus den Latschen. Die nicht mal zur Hälfte gefüllte Stadthalle machte dennoch ganz gut mit.

Mein erstes Highlight waren anschliessend die Münchner Thulcandra, die vor einigen Wochen ihr drittes Machwerk Ascension Lost veröffentlichten und bei mir sehr gut punkten konnten. Die Setlist war gespickt mit melödiöser Raserei , mit Songs wie Exalted Resistance oder Black Flags of Hate und Bombastbrocken wie The Second Fall und das überragende Spirit of the Night. Den Sound empfand ich eher mittelmässig, denn gerade bei den ganz schnellen Passagen fand ich den Sound sehr matschig, so das man die Songs kaum auseinanderhalten konnte. Mastermind Steffen Kummerer (auch der Bandchef von Obscura) keifte die Texte gekonnt runter und die Band will auch immer wieder den Spirit der Schweden Dissection transportieren. Die 40 Minuten Spielzeit vergingen wie im Flug und waren sehr kurzweilig. Bitte mehr davon!! Bei den Schweizern Bölzer gönnten wir uns die erste kleine Verschnaufpause und genossen vor der Halle das schöne Wetter bzw. nutzen die Zeit für den Besuch im Merchandise-Zelt.

Die deutschen Pagan Metaller Gernotshagen mussten ihren Autritt leider kurzfristig absagen. Das hatte etwas längere Pausen zur Konsequenz. Inzwischen rennt die Zeit und wir haben es schon 20 Uhr. Die deutschen Pagan Metaller von Finsterforst waren nun am Start, die ich für mich immer als die „deutschen Moonsorrow“ bezeichne. Witzig war die Ansage des Security-Mitarbeiters am Fotograben an meinen alten Herren, das man nur während der ersten drei Songs Fotos machen dürfe. Genau, die Tracks der Band haben auch nur eine durchschnittliche Länge von 10 min. oder länger!! Haha. Der ganze Set umfasste dann auch nur 4 Stücke. Bei dem Auftritt war der Sound ganz okay, allerdings war der Gesang viel zu leise und man hörte nur eine Nuschelei. Ein Umstand, der im Laufe des Festivals noch öfter zum Tragen kommen sollte. Mit Zeit für Hass ging es dann amtlich los.  Erstmals war es dann doch ziemlich voll vor der Bühne. Je länger der Auftritt dauerte, umso besser gefiel das Konzert von Finsterforst. Besonders der Titeltrack des neuen Albums „Mach dich frei“ ist ein echter Ohrwurm. Das dieser epische Viking-Pagan Metal dann auch noch von einem Keyboardteppich und einem Akkordeon unterstützt wird, macht die Sache weiterhin sehr interessant.

Nach einer Dreiviertelstunde war dann Schluss und ich konnte der Band ein positives Zeugnis erstellen. Hat Spass gemacht. Equilibrium hatten dann ein leichtes Spiel. Die Fans reihten sich zahlreich vor der Bühne und auf den Rängen. Also konnte die wilde Party abgehen. Frontlümmel Robse und seine Mannen (und Frau) hatten sichtlich Freude, den anwesenden Massen in den Allerwertesten zu treten. Mit „Was lange währt“ und „Waldschrein“ gibt es gleich zwei neue Songs vom aktuellen Opus Erdentempel. Die Band ist bestens aufgelegt und sprüht vor Spielfreude. Sänger Robse feuert die Fans immer wieder an, beschimpft sie als „Säufer“ und droht mit Ende des Auftrittes, wenn hier nicht gleich richtig Gas gegeben wird. „Blut im Auge“ und das „Met“ sind Klassiker der Bandhistorie. Equilibrium und Fans gehen dabei richtig ab.

Behemoth auf dem Ragnarök 2015

Auf der anderen Bühne wurde in der Zeit alles für den Auftritt von Behemoth vorbereitet und immer wieder schwappte ein „Check, Check“ rüber. O-ton von Robse: Die sollen mal das Maul halten, solange wir auf der Bühne sind. Grossartig! Entertainerqualitäten hat er ja! „Unbesiegt“ gab dann einen würdigen Abschluss eines 50-minütgen Auftritts, der wirklich Spass gemacht hat. Und die Band bedankte sich auch herzlich bei seinen Fans und feierte das gefühlte Heimspiel! Behemoth kosteten ihren Headlinerstatus maximal aus. Ein nahezu endloser Soundcheck und mit einer halben Stunde Verspätung ging es dann endlich los. Zugegeben, das war echt nervig. Aber die Band und gerade Mainman Nergal ist als Perfektionist bekannt. „Blow your Trumpets, Gabriel“ war dann der obligatorische Opener. Die Polen haben wieder maximal Machbare möglich gemacht und setzten auf ihre bekannte Show. Der Sound würgte sich anfangs mühsam durch die Boxen. Der Gesang von Nergal war garnicht zu hören. Mit dem opulenten „Conquer All“ und „Decade of Therion“ ging es dann heftiger weiter und der Sound wurde auch besser. Die Band machte, wie immer, einen souveränen und gekonnten Eindruck. Allerdings machte sich bei mir inzwischen eine leichte Sättigung breit, habe ich die Band in den letzten 18 Monaten 4 Mal gesehen. Die Setlist wurde auch nur minimal verändert. Aber okay, das ist Gejammer auf hohem Niveau. „Ov Fire and the Void“ und „Ben Sahar“ sind bärenstarke Songs, die richtig killen!! „O Father, O Satan, O Sun“ beendete dann den fast 70-minütigen Set, der den Startschuss zu folgenden Europatournee sein sollte. Mit Laufe der Spielzeit steigerte sich die Band und auch der Sound wurde besser, dennoch habe ich Behemoth schon überragender gesehen! Die Fans waren zufrieden und schritten zum Teil aus der Halle, bevor die kontroverse Black Metal-Horde Nargaroth als Nächstes die Bühne entern sollte. Die ganz Harten der Harten warteten geduldig, bevor maskierte Männer die Bühne betraten, sich am Rande und vor dem Schlagzeug aufstellten und die rechte Faust hoben. Dann ging das Geballer mit „Black Metal ist Krieg“ ganz finster los. Musikalisch sind Nargaroth noch nie mein Fall gewesen und für mich wirkt die Band nur wie eine Propagandamaschine. Das war nun ein guter Zeitpunkt den ersten Festivaltag ausklingen zu lassen und Richtung Pension zu pilgern. Ein schöner und sonniger Tag war nun Geschichte und es war Zeit an der Matratze zu lauschen.

Freitag | Samstag



Disclaimer | Impressum | Datenschutz © by pommesgabel.de 2003 - 2024