Die Überraschung war groß als uns die Nachricht erreichte, dass
sich Five finger death punch nach einer gefühlten Ewigkeit mal
wieder nach Deutschland verirren. Erst wurden sie für einige Festivals in ganz
Europa bestätigt und dann folgte der exklusive Gig in der Hamburger Markthalle.
Die Entscheidung sich für dieses Konzert Karten zu sichern war nicht schwer und
so wurden noch am selben Abend diverse Karten geordert.
Voller Vorfreude ging es dann am 04.06.2013 zu der alt ehrwürdigen
Halle. Vor den verschlossenen Toren sammelte sich bereits früh eine „bunte“
Mischung von Metallern aus allen Sparten – Nu, Death, Hardcore. Dieser
Auflauf zeigt welchen Stellenwert FFDP in der Szene genießen.
In der Halle musste sich das Publikum noch ein wenig gedulden und im Foyer
ausharren, denn der Soundcheck lief noch. Also mal kurz den Merchandising-Stand
besucht und einen Schock abholen - 30,-€ für ein T-Shirt - echt jetzt? Naja,
daran muss man sich wohl langsam gewöhnen.
Mit dem Schock der völlig überzogenen Ticketpreise und dem ersten
Bierchen des Abends in der Hand ging es dann in das innere der Halle. Der Abend
wurde von der Death/Thrash-Truppe Magnacult aus den
Niederlanden eröffnet. Mit ihrem recht brachialen Sound fanden die Fünf großen
Zuspruch. Trotz der schon sehr angewärmten Luft war der Bühnenvorplatz sehr gut
besucht und man musste schon ein wenig höher gehen um sich mal einen Überblick
zu verschaffen. Die Jungs prügelten fleißig und professionell ihr Set runter.
Ungefähr eine halbe Stunde stand ihnen zu und die nutzen sie. Sie zogen das
Publikum schnell auf ihre Seite. Alles in allem ein würdiger Anfang für diesen
Abend.
War die Auswahl in den oberen Regionen der Halle bis eben noch
recht groß, so musste man nun schnellstmöglich einen Platz suchen und diesen ab
da auch bitter Verteidigen. In diesem Fall ist der beste Platz an einem der
beiden Tresen. Trotz des Platzmangels war die Stimmung bereits vor dem
Erscheinen von FFDP extrem gut. Mit Sprechchören die eines
Fußballspiels würdig gewesen wären, wurden Amis schon gefeiert obwohl sie noch
gar keinen Arbeitsnachweis erbracht hatten.
Nach einer ziemlichen langen Umbaupause war es dann soweit. Die
Lichter gingen aus, das Intro ertönte und mit einem typischen „Yeah“ begrüßte
Ivan „Ghost“ Moody die Halle. Ab diesem Moment hatten FFDP auch
den letzten in der Halle auf ihrer Seite. Ab diesem Moment brannte die Luft. Die
Party startete mit dem Riffgewitter „Burn it down“. Allerdings dachte
ich zuerst ich höre nicht recht, denn ich hörte sehr wenig. Irgendwie musste der
Mischer auf dem Lautstärkeregler eingeschlafen sein. Glücklicherweise blieb dies
kein Dauerzustand. Bei „Salvation“ hatten wir „endlich“ eine würdige
Lautstärke erreicht – sorry lieber Mischer, aber FFDP müssen
laut sein. Bei „Way of the fist“ brachen dann alle Dämme und auch ich
konnte zum Leid derer um mich herum nicht still stehen.
Die Energie der Kampfkünstler war in der ganzen Halle zu spüren
und es fiel mir verdammt schwer an meinem sehr beengten Standort nicht
endgültige einen Pit zu starten, aber ich konnte mich beherrschen. Nach 4 Songs
wurde dann erst einmal Luft geholt. Währenddessen entschuldigte sich Ghost im
Namen aller für die 4-jährige Abwesenheit in Deutschland und versprach, dass ein
Wiedersehen diesmal nicht so lange dauern würde. Das Publikum quittierte dies
mit Applaus und den üblichen Schlachtgesängen.
Was folgte war eine Setlist die sich über alle Alben von
FFDP erstreckte. Ich habe lange kein Konzert mehr besucht, wo
wirklich jeder Song dermaßen eingeschlagen hat. 11 Songs wurden gnadenlos und
ohne Rücksicht auf Verluste runtergerügelt. Kracher über Kracher und jeder Song
wurde vom Publikum gnadenlos ab gefeiert. Es war zu sehen, dass
FFDP an diesem Abend ihre helle Freude hatten. Dies spiegelte
sich auf das Publikum wider und so war wirklich jeder Song ein Highlight.
Nach „The Bleeding“ verließen die Musik-Marines dann die
Bühne und es sollte wohl Schluss sein - dachte zumindest der Mann am
Lichtschalter. Doch FFDP betraten nochmals die Bühne, dass
Licht ging wieder aus und mit „War ist the answer“ verabschiedeten sich
die Amis dann endgültig.
Ein Hammer Konzert, super Publikum und Five finger death
punch in Höchstform. Zoltan und seine Mannen beherrschen ihre
Instrumente nicht nur im Studio, sondern können auch live sehr gut damit
umgehen. Die Stimme von Ghost muss wohl nicht mehr hervorgehoben werden, aber es
gibt nur wenige Sänger die den Spagat zwischen Studio und Bühne so lässig nehmen
wie er. Kurz gesagt, ein perfekter Abend!
Setlist Five finger death punch - Markthalle
Hamburg:
Intro Burn it down
Salvation
Way of the fist
Under and
over it
White knuckles
Bad Company
Bulletproof
Hard to see
Far
from home
Lift me up
The Bleeding
War is the answer