28. März 2024


           
Konzerte

 

 
         
 

System of a Down | Hawk Eyes

Bands: System of a Down | Hawk Eyes
Datum: 20.08.2013
Location / Ort: Kindl-Bühne Wuhlheide / Berlin
Autoren: Torsti

 

Als ich die Konzertankündigung für System of a Down sah stand bei mir gleich fest, egal was kommt, egal was passiert, ich fahre hin! Gesagt, getan und so begaben wir uns gegen 14:30 Uhr auf den Weg von Hamburg in unsere Bundeshauptstadt. Zum Glück konzentrierten sich sämtlich Staus auf der Gegenspur so, das wir bis kurz vor unserem Ziel rollten, lediglich der Verkehr kurz vom Ziel kostete uns 20 Minuten. In einem sehr nahegelegenen Wohngebiet fanden wir einen geeigneten Parkplatz und machten uns nach kurzen Vorbereitungen mit einer schönen Dose Beck's auf den Weg in die Wuhlheide. Noch am Eingang staunte ich über die ganzen Glasflaschen, die die Pfandsammler in Ihren Einkaufswagen türmten, die Erklärung sollte sich mir im späteren Verlauf des Abends noch erschließen.
Der erste Blick in diese große Open Air Arena war schon sehr beeindruckend, der Preis aufs Bier auch. Fürs Berliner Pilsener wurde 4,- Euro fällig, ausgeschenkt wurde es in 0,4 Bechern. Naja, vom Elb-Riot waren wir diese Preise ja noch gewohnt. Der Schlenker vorbei am Merch Stand brachte auch nur die Erkenntnis das hier nur für 30,- Euro ein Shirt den Besitzer wechselt, also nix is mit einem SoaD Shirt.

Die Kindl-Bühne in der Berliner Wuhlheide

Wir suchten uns einen gemütlichen Platz um eine gute Sicht auf die Bühne zu haben, es sollte ja auch um 19 Uhr los gehen. Mit einer Dreiviertelstunde Verspätung traten die Jungs der Vorband Hawk Eyes auf die Bühne. Doch die Briten hatten von Beginn an einen schweren Stand. Die Musik groovte zwar ganz nett, jedoch durch den sehr austauschbaren Gesang kam die Band insgesamt bei mir nicht so an. Mehr als Höflichkeits-Applaus war auch von der gesamten Masse einfach nicht drin, dabei gaben sich die vier redlich Mühe die Menge etwas anzuheizen.

Richtig traurig war ich nach dem Ende des Auftrittes nicht und bevor es richtig los gehen sollte, steuerte ich noch mal eines der Dixi-Toiletten an um Platz für weiteren Gerstensaft zu schaffen. 15 Minuten musste man sich für den Ausflug schon nehmen, da der Andrang bei der ausverkauften Kindl-Bühne natürlich enorm war. Kaum hatte ich wieder Platz genommen ertönten bereits die ersten Klänge von „Aerials“. Die gesamte Arena erhob sich und stand von nun an bis zum Ende des Konzertes. Der Bereich vor der Bühne war ein einziges Meer an tanzenden Leuten. Die Stimmung und die Atmosphäre sind schwer zu beschreiben wenn man nicht selbst vor Ort anwesend war, ich habe bei all meinen Konzert- und Festival-Besuchen noch nie annähernd eine so gewaltige Stimmung erlebt. Und das, obwohl das Publikum hier von pickeligen Teenager bis zum Mittvierziger alles zu bieten hatte. Auch etliche Familien mit Nachwuchs waren auf den Rängen auszumachen. Die kurze Umbaupause erklärte sich wohl mit dem verzögerten Beginn und auch während des Auftrittes wurde auf Ansagen oder Zeitraubendes Gedöns komplett verzichtet. „Suite-pee“ kam nicht komplett zum Zuge und „Soldier side“ beschränkte sich lediglich auf die Intro-Version. Die Band brauchte auch nichts weiter zu machen, eigentlich hätte man dort vorne Puppen hinstellen können die sich ein bisschen zur Musik bewegen und das Publikum wäre trotzdem steil gegangen. Das war schier unglaublich was diese Band an Enthusiasmus entfachte, da klang es auch schon strange als die gesamte Arena den tieftraurigen „Lonley day“ mitsang. Mit einer Akustikgitarre stimmte Daron Malakian „Cigaro“ an und sorgte dafür das der Bereich vor dem Wellenbrecher auf die Knie sank um anschließend beim Einstieg von Serj Tankian kollektiv auszuflippen. Überall im Innenraum gab es Cirlce Pits zu bewundern und auch einige Bengalos wurden entzündet. Die einzige kurze Ansage von Serj gab es als er „Toxicity“ seiner Frau widmedte die Geburtstag feierte. Mit einem letzte großen Pit ging mit „Sugar“ der erste Teil um kurz nach zehn zu Ende. Hatte ich zumindest gedacht, denn anstatt System of a Down kamen gleich nach dem Abgang der Band unter lauten BUH Rufen einige Bühnenarbeiter mit blauen Helmen auf die Spielfläche und begannen das Set abzubauen. Da half es auch nicht das minutenlang das Publikum Zugabe Skandierte, das Konzert war tatsächlich schon vorbei.

System of a Down in der Wuhlheide Berlin

 

Setlist von System of a Down in auf der Kindl-Bühne in Berlin:

  1. Aerials
  2. Suite-pee
  3. Prison song
  4. I-E-A-I-A-I-O
  5. Soldier side
  6. B.Y.O.B.
  7. Deer Dance
  8. Radio/Video
  9. Hypnotize
  10. Needles
  11. DDevil
  12. Lost in Hollywood
  13. X
  14. Suggestions
  15. Psycho
  16. Chop Suey!
  17. Lonely day
  18. Question!
  19. A.D.D.
  20. Spiders
  21. Cigaro
  22. Toxicity
  23. Sugar

Wir ließen einen Großteil der Massen erst mal abziehen und blieben noch etwas enttäuscht ob des viel zu frühen Endes auf unseren Plätzen sitzen. Zurück am Bus angekommen nahmen wir die letzten zwei Dosen Bier und stiefelten ein wenig durch die Wilhelminenhofstraße auf der Suche nach einer kleinen Kneipe. Da die dort ansässigen Etablissements uns nicht begeistern konnten suchten wir einen Kiosk auf um uns da noch ein Bierchen zu kaufen. Genau an dieser Stelle wurde mir auch schlagartig klar warum die Pfandsammler fast nur Flaschen einheimsen konnten, es gibt in keinem der Kioske Dosenbier zu kaufen. Was in Hamburg schon allein aufgrund des Glasverbots auf dem Kiez unmöglich erscheint ist in Berlin gang und gäbe. Trotz das dort bepfandete Jacky und Captain-Coke Dosen verkauft wurden wollte man nirgends mein Pfand entgegen nehmen. Da auch die sechste Anlaufstelle meine Dosen Partout nicht auslösen wollte griff ich also zur Flasche und nahm etwas entzürnt meine Dosen zurück zum Bus um dann selig zu schlummern und am nächsten Tag fit zurückreisen zu können.

 

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