29. März 2024


           
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 Reiter, Bischofswerda, Rock'n'Roll...

Spontaner geht’s nicht! Torsti besuchte mich am Freitag, kurz nachdem er beziehungstechnischen Stress geladen hatte um ihn bei mir zu verarbeiten. Kein Ding, dafür hat man ja Freunde! Während unserer Unterhaltung fielen uns die Tourdaten der Apokalyptischen Reiter in die Hände. „Spielen die morgen zufällig“, fragte Torsti und ich meinte: „Ja, aber das ist mächtig weit weg“! Scheißegal, zum Ablenken ist das optimal, so Torsti! Und wenn man mir anbietet, dass ich nicht mal fahren müsse, ist das für mich eine grüne Ampel.


Samstag, 19.03.2005

13 Uhr: Zwei Maniacs stehen bereit und die Fahrt beginnt. Schnell macht sich Hunger bemerkbar und so halten wir Ausschau nach einem Burger King. Bis Kassel nichts. Erst in der Nähe von Eisenach, als Torsti den Tank befüllen musste, kapitulierten wir und enterten den „etwas anderen“ Burgerladen. Ich liebe es – nicht!!! Egal, der Hunger trieb’s rein und so wechselten drei Big Macs, nebst Pommes und Cola den Besitzer. Reinstopfen, weiterfahren. Nächste Abfahrt: Ein Burger King! Besten Dank aber auch! Es soll hier gar nicht erst erwähnt werden, dass diverse weitere Abfahrten ebenfalls unsere bevorzugte Burgerkette boten.
Naja, die Fahrt war lang und so langsam ließ ich mir die ersten Biere des Tages schmecken.

 

Die Fahrt

 

Gegen 19 Uhr waren wir auch schon am Ziel. Gegenüber des „East-Clubs“ befand sich ein ALDI, dessen Parkplatz genutzt werden durfte und so fanden wir uns dort auch ein. Kurz darauf folgten weitere Autos und mit den Insassen kam man sehr zügig ins Gespräch. Auf einmal kam das Gerücht auf, dass das Konzert ausverkauft sei. Das war der Moment, an dem wir zweifelten, ob spontane Ideen wirklich immer die besten sind, denn Karten hatten wir keine! Also wurden sämtliche Kontakte animiert, bis wir uns halbwegs entspannt unseren Bieren zuwenden konnten, denn ganz so ausverkauft war das Ganze gar nicht. Gegen 19:50 Uhr fanden wir uns dann vor dem Club ein. Es war arschkalt! Einlass um 20:30 Uhr. Wir überlegten, wie lange es dauert, bis einem erste Körperteile abfrieren. Meine Füße waren kurz davor. Zur Ablenkung scherzten wir mit unseren Pkw-Nachbarn umher – auch wenn sie unseren Humor nicht wirklich teilten (sorry)! Auch als beim Feuergeben erste Haare in üppigen Flammen aufgingen, war es einerseits zwar schön kuschelig, doch so richtige Stimmung kam einfach nicht auf. Erst als sich die Pforten gegen 20:45 Uhr langsam lichteten. Der Einlass verlief eher schleppend. Endlich drin – wo is Bier???

 

East Club

 

Die erste Reihe wurde geentert und wenn es nach uns gegangen wäre, hätte es auch sofort losgehen können. Stattdessen mussten wir mit ansehen, wie sich der doch recht kleine Laden immer mehr füllte. Dann wurde es kalt. Schon wieder. Warum eigentlich? Ach so, die Herren Turisas zogen es vor die Bühne über den Hintereingang zu betreten, der sich mittig des „East-Clubs“ befand. Kaum hatte jeder der pelzigen Kerle seinen Platz gefunden, legte die Truppe auch gleich in gewohnt kerniger Manier los. Diverse Anfeuerungen wurden allerdings nicht erwidert, was die Herren sichtlich verwunderte. Ihnen blieb somit nichts anderes übrig ihr Set umzustellen und sich mehr auf die partytauglicheren Songs zu konzentrieren. Mit zunehmenden Erfolg, wenn auch die Zuschauer noch immer nicht komplett in den Bann gezogen werden konnten. Das hatte zur Folge, dass Turisas’ letzter Auftritt in Deutschland eher in die Hose ging und gekürzt zuende ging. Schade!

Die Umbaupause konnten wir prima zum entleeren der reichlich strapazierten Blasen nutzen. Und weil das gute Bier aus Flensburg recht preiswert war, deckte ich uns damit ein wenig ein, damit man nicht während der bevorstehenden Reitermania losrennen musste. Torsti war derweil mal wieder etwas auf Brautschau und zeigte mir mit Begeisterung seine „künftige Opfer“! Doch es gab wesentlich Wichtigeres, denn Die Apokalyptischen Reiter standen bereit (23:15 Uhr), um den Laden in Schutt und Asche zu zerlegen.

Und wieder wurde der an die Kette gelegte Dr.Pest von einem Mönch über die Stage geführt, welcher zudem ausgiebig mit seiner Peitsche umherwirbelte (autsch, das ist einer der Nachteile, wenn man unbedingt ganz vorne stehen muss). Bereits während des ersten Krachers (Wahnsinn), schien das Publikum wie völlig ausgewechselt. Eine derart penetrant und rücksichtslos pogende Meute habe ich nur ganz selten erlebt! Dafür waren die Leute

 

Die Apokalyptischen Reiter

 

ausnahmslos in der Lage die Reiter vorbildlich abzufeiern, wie es sich für ein Abschlusskonzert verdammt noch mal gehört. Mit jedem weiteren Song, der so mächtig ballerte, wurden unsere (damit sind sicher alle der vordersten Front gemeint) Knie mächtig geschunden, da die Bühne zufällig auf selber Höhe war. Auch das man nicht selten, bei all dem Gerangel, fast auf die Bühne flog, trug sicher nicht zur unserer Begeisterung bei. Nun, irgendwann hatten wir uns auf die Intervalle eingestellt und genossen weiterhin dieses großartige Konzert. Besonders hervorzuheben ist weiterhin das „All-Member“-Drumming der Nicht-Schlagwerker, welches in sagenhafter Art und Weise das Schlagzeugsolo einläutete. Auch wurden erneut die Reiter von einigen Turisas Mitgliedern bei den Songs „Sehnsucht“ und „Dschinghis Khan“ begleitet. Wäre ich kein Fan der Reiter, müsste ich schreiben, dass dies zu einem der besten Konzerte gehört, die ich jemals erleben durfte. (Setlist + Bilder am Ende)

Abschließend vergnügten wir uns noch etwas im „Aftershow“-Bereich (und ja, Ärsche gab es dort auch. He he), bevor wir uns dann bei gefühlten –18 Grad ins Auto schälten um ein paar Augen zuzudrücken.

 

Sonntag, 20.03.2005

 

East Club

 

9:20 Uhr, die Sonne schien. Aufstehen. Bodycheck: übelst blaue Knie, Kopfweh und Torsti klagt verstärkt Nackenschmerzen an. Hunger. Stadtbesichtigung. Auf dem Weg in die, äh, City begegnen wir tatsächlich weitere Besucher des vergangenen Konzerts. Die konnten uns aber auch nicht wirklich sagen, wo es etwas zu Knuspern gibt. Weitersuchen. Tatsächlich fanden wir auf dem Marktplatz drei mysteriöse Buden, von denen eine gerade öffnete. Auf den Schildern daran konnte man ablesen, dass man dort prima frühstücken könne. Bestellung: „Moin Meister. Einen Kaffee und eine Currywurst bitte“! Der Typ meinte, seine Wurststückelmaschine zum zerkleinern der Bratwurst, um daraus dann die Currywurst zu machen, sei gerade kaputt und ob es denn auch etwas anderes sein dürfte?! Ich reagiere: „Äh, kannst Du das Teil denn nicht manuell zerschneiden und dann eine Currywurst daraus machen“??? „Natürlich“, war die Antwort darauf. Torsti orderte sich, völlig problemlos, einen Döner. Kaffee war fertig. Plötzlich ertönte es: „Currywurst fertig“! Prima, nix wie hin. „Willst du Senf dazu?“, fragte mich der Wurstmann. „Senf“??? – „Ja, oder lieber Ketchup“? – „Ketchup??? Was ist mit Curry“? Als er mir dann noch Majo anbot lehnte ich freundlich ab und nahm die bröselige Wurst mit Senf. Vielen Dank. Torsti war hingegen mit seinem Döner völlig zufrieden.Bloß weg hier. Apolda, oh du mein Apolda... Abfahrt... Burger King...

Gesamtschaden: Insgesamt fröhliche 1100 Kilometer (jeder hat sich gelohnt), vier zerschundene Knie, eine blutige Lippe, ein Büschel verbrannte Haare (nicht unsere), eine Ordnungswidrigkeit (20 km/h zu schnell), 3-tägige Nackenschmerzen und unzählige Biere.

Ein REITERMANIA geht an: Volk-Man, Volk-Frau, Fuchs (jetzt mal ehrlich Andy...) und Die Apokalyptischen Reiter, Mon (das geht euch eigentlich nix an), Sepsis (die Flaschen müssen da weg), Volk-Joint (*hust*), Bianca, Tina, Maria, unsere P-Platz Nachbarn und Anni.

 

Setlist Reiter:
Intro
Wahnsinn
Gone
We will never die
Du kleiner Wicht
Rock'n'Roll
Reitermania
Die Sonne scheint
*Drum-Solo*
Terra Nola
Warum?
Iron fist
Unter der Asche
Erhelle meine Seele
*Keyboard-Solo*
Sehnsucht
Reitermaniacs
----------------------------
Metal will never die
Dschinghis Khan

 

by  Andy

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