21. Juni 2025


           
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Taking dawn Interview

Aus der Wüste rein ins weltweite Musikbusiness. So geschehen mit dem Quartett Taking dawn, welches jüngst mit ihrem Debüt „Time to burn“ aus der Glitzermetropole Las Vegas aufbrach, um mit ihrem satten Hard Rock die Welt zu begeistern. O.k., mein Review war nicht gerade das schmeichelhafteste, doch im Vorprogramm von Airbourne auf ihrer aktuellen Tour konnten mich die Jungs live mehr als überzeugen. Es gibt halt immer wieder Bands, die live mehr Eier haben als auf Platte. Somit war natürlich die Gelegenheit mehr als günstig, mit Gitarrist  Mikey Cross vor dem anstehenden Gig im Berliner Huxleys ein paar Worte zu wechseln. Leider war Mikey etwas wortkarg, so dass der neben uns sitzende Frontmann Chris, der nebenbei Abendbrot aß und seiner Behauptung, Children of bodom hätten auf ihren ersten drei Alben melodischen Black Metal (!!!) gespielt, für reichlich Verwunderung sorgte. Here we go…

Was fällt Euch ein, wenn ich Euch die Namen Elvis Presley und ZZ Top an den Kopf werfe?

 

Mickey: Ich mag klassischen Rock und das sind beides gute und großartige Musiker, die auf ihre Art das Musikbusiness revolutioniert haben…

 

Chris: Ich glaube eher, er will mit dieser Frage auf etwas anderes hinaus…

 

Richtig…

 

M: Ach, ich Depp…Viva Las Vegas (lacht). Ich verstehe. War ein langer Tag heute…

 

Wie schwer ist es eigentlich, in einer Glitzerwelt wie Las Vegas eine Band zu gründen und diese am laufen zu halten?

 

M: Es ist sehr schwer, egal welche Musik du machst, dafür gibt es einfach eine viel zu große Fülle an anderen Reizen. Die zugereisten Musiker haben es eh schwerer als die, die sowieso in der Stadt geboren wurden und die Gesetze des Marktes kennen, so wie ich und Chris (lacht).

 

Du und Chris seid ja im gleichen Krankenhaus beim gleichen Arzt zur Welt gekommen. Habt Ihr dadurch Eure musikalische Verbundenheit vielleicht von Anfang an in die Wiege gelegt bekommen?

 

C: YES!!! (lacht)

 

M: das haben wir ja erst später herausgefunden. Chris habe ich in der Highschool kennengelernt, wo er mir das Gitarrenspiel quasi beigebracht hat…

 

C: Was ziemlich schwierig war, hahaha

 

M: Er hat mich immer dazu inspiriert, besser zu werden. Er war, bis auf sein loses Mundwerk, eigentlich immer ein guter Mentor und hat versucht, mir was beizubringen, hahaha.

 

Mikey, ich habe gehört, das Dein Vater mit auf Tour ist. Ist das ein Problem oder darfst Du trotzdem mal abends die Sau rauslassen?

 

M: Nee, absolut nicht. Er ist cool und hilft uns an allen Fronten, manchmal sogar am Merchstand. Ich darf auch schon mal abends ein Bier trinken…

 

C: Mehr aber auch nicht (lacht)

 

Kurz nach der Veröffentlichung Eures Debüts „Time to burn“ jetzt schon auf so einer großen Tour mit den hier in Deutschland Mega-Angesagten Airbourne. Hört sich fast so an, als ob hier Träume wahr geworden sind?

 

M: Es ist eine riesige Chance und großartig für uns, auf dieser Tour dabei zu sein. Wir werden dadurch eine ganze Menge erreichen. Es war für uns natürlich von Vorteil, dass wir beim gleichen Label unter Vertrag stehen, doch auch Airbourne haben, nachdem sie unser Album gehört haben, dem Package zugestimmt, was ein tierischer Killer ist.

 

 

Und wie waren die bisherigen Reaktionen des Publikums auf Euch?

 

M: Fantastisch, wir haben uns bisher überall gut angenommen gefühlt. In Stuttgart war es bisher am besten, da sind die Leute regelrecht ausgeflippt. Heute Abend wird mit Sicherheit auch geil, wobei ich gehört habe, dass das Berliner Publikum recht kritisch sein soll. Wir werden sehen.

 

Als Ihr angefangen habt mit Taking dawn Musik zu machen, wer hat Euch da maßgeblich beeinflusst?

 

M: Das gab es viele verschiedene Einflüsse aus den unterschiedlichsten Richtungen. Wir haben uns anfangs treiben lassen und haben uns nicht so sehr um andere Gruppen gekümmert. Wenn Du allerdings Namen hören willst, kann ich Dir die alten Def Leppard oder In Flames nennen…

 

In Flames???

 

C: Oder nimm Arch enemy

 

Wahrscheinlich wegen der Ähnlichkeiten der Stimme…

 

C: Hahaha, nee, eher wegen den genialen Amott Brüdern, die wirkliche Killerriffs am laufenden Band fabrizieren.

 

Dennoch habe ich beim Hören Eures Albums einige Parallelen zu anderen Bands herausgehört, die ich gerne kommentiert hätte: Bei „Endlessly“ gibt es auffällige Ähnlichkeiten zu Dokken…

 

C: Ach was??? Als ich aufgewachsen bin, habe ich Dokken gehasst und verachtet. Mittlerweile geht es, da sich die Jungs weiterentwickelt habe, was ich nie erwartet hätte. Aber ein Einfluss oder Parallelen? Hmm…ich muss mir unseren Song wohl noch mal genau anhören und vielleicht danach umarrangieren (lacht).

 

Der Chorus bei „Save me“ klang mir sehr nach Kiss…

 

C: Eigentlich würde ich aufgrund der Harmonien eher „High’n’dry“ von Def Leppard als Vorbild nehmen, aber der Vergleich zu Kiss ehrt mich schon ein bisschen. Allerdings nur zu den älteren, rockigeren Sachen. Der neue Kram zieht bei mir gar nicht.

 

The chain“ ist etwas „southern“ style und hat mich etwas an Eure Labelmates Lynyrd Skynyrd erinnert…

 

C: Yeah, da gebe ich Dir vollkommen recht. Das Stück hat tatsächlich diesen südlichen Touch…

 

Ihr habt ja mit Elvis Buskette die Platte produziert, der ja eigentlich mit seinen bisherigen Arbeiten nicht unbedingt der typische Metalproduzent ist. Hatte er denn ein gutes Ohr für Eure Musik?

 

M: Auf jeden Fall. Er hat genau gemerkt, was wir wollten und was wir dafür brauchten und ist super auf uns eingegangen. Normalerweise produziert er viele andere Bands, doch aufgewachsen ist er ebenfalls mit vielen Hard und Heavy Bands, die er auch privat sehr viel hört. Dieses fundierte Wissen hat ihm die Arbeit mit uns vereinfacht. Wir sind auf jeden Fall mehr als zufrieden mit dem Endprodukt.

 

In Eurem Logo findet sich ein eisernes Kreuz mit einer Schlange. Welche Symbolik steht dahinter oder schaut es einfach nur cool aus?

 

C: Das ist kein eisernes Kreuz. Der Innenteil vielleicht, doch im Gesamtbild handelt es sich dabei um ein astrologisches Symbol. Die Schlange dazu sollte einfach die Dualität zwischen…ach Quatsch…es sieht einfach cool aus, hahaha.

by olaf

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