28. März 2024


           
Dong Open Air 2004

 

 

 
         
 

Bericht

Am: 16.06. - 17.06.2004
Anlass: Dong Open Air in Neunkichen-Vluyn (NRW)
Autoren:
Thorsten Kerkhoff

Samstag, 17.06.2004

Nach einer langen Nacht und einer merkwürdigen Schlafposition war es soweit. Der 2te Festivaltag wurde eingeläutet. Die erste Band an diesem frühen Morgen war Tomorrow´s Eve. Mit fast zwei Stunden Verspätung gab es von dem Opener Prog Rock. Das Ganze entpuppte sich als Midtempo-Geschichte mit Rockgesang der teilweise einige Metaleinflüsse aufwies. Interessanterweise kamen die Keys sowie einige Backing Vocals vom Band. Nach einer Weile erfuhr man, dass das sonstige Bandmitglied an den Tasten erkrankt war und man somit den Gig gerettet hat. Weiterhin ist der Bassist aufgefallen welcher einen 6-Saiter sein Eigen nannte und einen wirklich satten Sound damit lieferte.

The next one waren Jack Slater. Diese boten dem Publikum eine bunte Mischung der Songs aus alten wie auch neuen Alben. Fangen wir einfach mal mit dem Sound der Band an. Der Gitarrensound bestand nur aus Mitten und Tiefen und war zeitweise arg undifferenziert. Stellt sich die Frage ob meine Ohren verstopft waren oder wirklich der Mischer gepennt hat ;-). Der Drumsound war einer der Besten an den beiden Festivaltagen. Eine schön klickende Bassdrum sowie ein gut ausgewogener "Rest".

Leider schaffte es der Mischer nicht, immer wieder auftretendes Feedback auf den Monitoren zu verhindern. Ob es jetzt die Band oder das Publikum mehr gestört hat, keine Ahnung. Die Bühneperformance war durchwegs gut. Zur keiner Sekunde war es ruhig auf der Bühne... Bewegung ohne Ende. Einzig die Ansagen des Sängers waren unter der Gürtellinie und teilweise mit Quietsche-/Hasenstimme ein wenig lächerlich. Aber vielleicht muss das so sein und die wirklich hartgesottenen Fans stehen darauf.

Als nächstes sollten Humanity die Bühne betreten. Power Metal, also mal was melodiöses für diesen späten Mittag. Auf Grund von Nahrungszunahme an Erdnuckels Zelt, haben wir diese Band jedoch verpasst und waren zeitig zur nächsten wieder vor der Bühne.

The Rules standen auf dem Plan. Old School Rock, welcher als Rock´n´Roll betitelt war. Der Gesang erinnerte irgendwie schon an den King nur halt einige Jahrzehnte später und um einiges an Härte gewonnen. Der Gitarren waren typisch Rock bezogen. Der ja so beliebte Bratsound wurde einem um die Ohren gehauen. Naja zumindest zu diesem Style passte dieser auch. Leider gab es einige technische Probleme mit dem Bass. Erst war dieser sehr matschig und nachher leider viel zu laut. Was mir sofort "ins Auge fiel" war das minimalistische Drumset, welches aber durchaus einiges bieten konnte.

Trotz der etwas anderen "Musikrichtung" in Bezug auf die anderen Bands die dort spielten, kamen The Rules wirklich gut bei dem Publikum an. Metalheads sind also doch nicht so untolerant wie man immer meint. Die nächste Band sagte mir vom Namen her nichts. Und das obwohl es scheinbar eine wirklich grosse Menge an Fans vor Ort gab. Equilibrium, welche Viking/DeathMetal zum Besten geben sollten. Ich finde ja immer wieder die Bezeichnungen der einzelnen Musikstile interessant. Wer da wohl immer so kreativ ist? Während des ganzen Auftrittes konnte mich der Gesang wirklich überzeugen. Druckvoll und ohne Einbrüche wurde die Setlist dargeboten. Über die Definition des Gesanges lässt sich streiten. War es nun Black- oder Wer-weiss-was-Grölmetal. Auf jeden Fall gefiel es ohne Abstriche. Der Gitarrensound war bis auf ein paar Ausnahmen wirklich drückend. Ein paar Effekte auf der Gitarre waren zwar ganz nett, aber ließen diese etwas " quäkig " erscheinen. Den Bass bediente diesmal sogar eine Frau. Mal ein klein wenig Abwechslung in Bezug auf das Line-up der Bands. Die Bassläufe waren schnell und wurden sauber ausgeführt. Was will man also mehr? Auch die Drums waren gut in das Arrangement eingebaut. Sowohl als Taktgeber wie auch als füllendes Element. Schönes Zusammenspiel kann man da nur sagen. Das Publikum wurde vom Sänger gut einbezogen und somit zum pogen und bangen animiert. Also wie man so sagt: Der Pott kocht!!!

Von der Härte her sollten Insignium der vorhergehenden Band in nichts nachstehen, zumindest wenn man der Stilbezeichnung Black Metal glauben sollte. Viel kann ich leider zu der Band nicht sagen. Der Sound war gut, jedoch auch nichts Neues. Halt eine Black Metal Band wie jede andere, auch wenn mich die Fans dafür jetzt lynchen werden. Die Performance war gut, zumindest verstanden alle auf der Bühne was vom Posen sowie Grimassen schneiden.

Nach kurzer Zeit wurde es still und einer der Veranstalter kam auf die Bühne. "Auf Grund des Unwetters und Versicherungstechnischen Gründen müssen wir die PA abschalten bis das Unwetter vorbei gezogen ist. Danach werden Insignium mit ihrem Programm an dieser Stelle weiter machen." "Naja," dachte ich mir "ab auf den kleinen Berg und schau dir ein wenig die Landschaft an." Nachdem es sich jedoch schlagartig schwarz zuzog und die Feuerwehr panisch alle Leute herunter befehligte, machte ich mich schnellen Schrittes auf den Weg zu den restlichen Campingsachen, die noch auf der Wiese standen.

Aber zu spät. Schlagartig gab es sinnflutartigen Regen und eine Sturmböe nach der anderen. Endlich an der Stelle angekommen, vermisste ich einen Campingstuhl den ich dann aber in einem benachbarten Igluzelt wiederfand. Triefend nass wurden die restlichen Sachen in Erdnuckels Auto eingeladen, die es zum Glück zeitig den Berg hochgeschafft hatte, und es ging heimwärts. Unterwegs kam uns dann noch das Taxi mit Vintersorg entgegen, die wohl wieder in das Hotel gebracht wurden. Für Erdnuckel und mich war somit das Festival beendet.

Eine ganze Weile nach diesem Unwetter, wurden wohl von der Feuerwehr Notzelte aufgebaut und auch das Programm wurde wieder aufgenommen. Die letzten 2 Bands sowie der Headliner erbarmten sich der Fans und spielten noch an diesem Abend.

Fazit: Ein wirklich ereignisreiches Festival mit technischen Pannen und Ausfällen durch höherer Gewalt, die wirklich super von den Veranstaltern gemeistert wurden.

Thumbs up!! Und macht nächstes Jahr weiter so!!!!

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