20. April 2024


           
Metal Fest 2011

 

 

 
         
 

Bericht

Am: 27.05. - 29.05.2011
Anlass: Metal Fest auf dem Flugplatz in Dessau (Sachsen-Anhalt)
Autoren:
Langhammer [tl]

Epilog

Juchu…Heimatfestival, Klappe zwei!! Und dieses Mal geiles Wetter, gute Laune, hohe Promidichte im VIP-Bereich und jede Nacht zu Hause im eigenen Bett pennen! Was will man mehr…lach.

Zum zweiten Mal nun findet am Flughafen Dessau das Metalfest Open Air statt. Zu einem Eintrittspreis von ca. 70 Euro bekommt man drei Tage lang volles Programm auf zwei Bühnen. Zeitgleich findet das Metalfest auch in Österreich und der Schweiz statt, so dass die Bandauswahl weitgehend zwischen diesen Ländern rotiert. Zur Bandauswahl ist folgendes zu sagen: Das Billing hat sich im Vergleich zum letzten Jahr und dem Legacy Fest vor zwei Jahren nochmals gewaltig verbessert. Statt nur Bands von im Trend liegenden Musikrichtungen zu buchen, ist das Programm zwischen allen Musikrichtungen gut durchmischt, so dass für jeden etwas dabei sein soll.

Donnerstag, 27.05.2011

Nach einstündiger und entspannter Anreise wurde erstmal der neu gestaltete Festivalbereich inspiziert. Der Hangar (im letzten Jahr die zweite Bühne) war nicht mehr geöffnet. Dafür gab es weiter weg von der Hauptbühne eine Zeltbühne. Kompliment, sehr gelungen dieses Konzept. Alles war etwas weitläufiger und entspannter angeordnet.Vor den meisten Hauptbühnenbands kommt eine Frau auf die Bühne, um die Band anzusagen. Leider war die Dame und Perücke (im Backstagebereich sah die Dame nämlich anders aus) nicht wirklich rhetorisch begabt, sodass sie „Ausziehen“ Rufe quasi magisch angezogen hat. Also überflüssig wie Hühneraugen am grossen Zeh.

Kivimetsän Druidi war im Vorbeigehen für mich die erste Band des Tages. Die Finnen kennt man schon vom Pagan Festival, und besser sind sie seitdem auch nicht geworden. Man mag die Bauchtanzeinlagen der Sängerin noch als Geschmackssache abstempeln, aber sie singt teils grauenhaft schief. Die dazugehörige Finntroll-meets-Nightwish Musik macht das auch nicht interessanter Eine Band der Kategorie „Unnötig und Überflüssig“.

Metal Fest Dessau

Das sieht bei Milking the Goatmachine ganz genau so aus. Musik und Image der Band für unter Blödsinn zu verbuchen. Der grunzende Drummer ruft Autopsy Assoziationen hervor, wenngleich die beiden Bands jetzt nicht so viel miteinander zu tun haben. Noch langweiliger!! Da ist das Melken von Ziegen spannender…hihi.

Wahrscheinlich werden Mercenary nie zu den kommerziell Großen des Melodic Death Metal gehören, doch sie sind definitiv eine der besten Bands des Genres (laut Presseresonanzen), allerdings hinterlässt die Band bei mir auch nur ein Hinken meiner beiden Beine. Abwechslung bringt allerdings der Wechselgesang aus cleanen Vocals und etwas härteren Shouts.

Das diesjährige Billing hat so einiges für Thrash Fans zu bieten, und Destruction legen dabei schon mal ordentlich vor. „Mad Butcher“, „The Butcher strikes back“ und „Thrash till death“, Destruction schießen heute in komprimierter Form alles zusammen. Aufgrund der kurzen Spielzeit hält sich Schmier heute mit Ansagen zurück, aber das zum ersten Mal recht zahlreich anwesende Publikum will auch lieber Musik hören und dreht zu den Thrash Heroen ordentlich ab. Nicht wirklich meine Baustelle. Ich begann das erste Mal an der Stelle die Merchandise Stände zu plündern!

Nachdem wir mit Alan von Primordial im Backstagebereich noch etwas geplaudert und Fotos mit der Band machten, war dann endlich das erste Highlight am Start. Sänger Alan gehört zu den packendsten Frontmännern dieser Welt und liefert eine Performance ab, mit der er das Publikum immer wieder anstachelt. Sein Charisma macht den Genius dieser außergewöhnlichen Band für die Festivalbesucher greifbar. Ohne Intro, ohne vorherige Ankündigung kommt er auf die Bühne und fordert vom Opener „No grave deep enough“ bis hin zum abschließenden „Empire falls“ vollen Einsatz – und er bekommt ihn! Trotz der Uneingängigkeit der Songs – neben den genannten werden „Gods to the Godless“, „Lain with the Wolf“, „Bloodied yet unbowned“ und das obligatorische „The Coffinships“ gespielt – geht das Publikum mit und lässt sich auf eine wahnsinnig emotionale Reise in die Tiefe ein. Das war super!! Tolles Wetter, tolle Stimmung und eine Bandhymne, wie ,,Empire falls‘‘ zum Ende des Sets…was will das Metalherz mehr!!

Primordial auf dem Metal Fest 2011
Primordial

Klassischen Metal gibt es von Rage. Allein das ist schon eine Neuerung gegenüber dem letzten Jahr, wo es diese Musikrichtung fast gar nicht gab. Leider nicht mein Ding und Zeit für die erste richtige Mahlzeit im Cateringzelt!! Lecker und sehr nett die Damen hinter dem Tresen.

Weiter geht’s im Zelt mit den Schweden Evocation. Die spielen Death Metal klassisch schwedischer Prägung, sind dabei aber in den Gitarren unglaublich melodiös, ohne die Härte zu vernachlässigen. Songs wie „Angel of torment“ oder „Silent sleep“ machen jedes Death Metal Herz froh. Die 40 Min. Spielzeit vergehen wie im Flug und das gut gefüllte Festivalzelt machte super mit. Das abschliessende „Razored to the bone“ ist einfach nur Kult!! Mehr davon!

Nun hiess es schnell zur Hauptbühne rüberflitzen. Eine meiner ehemaligen Lieblingsbands trat nun auf. Was Cradle of Filth da allerdings abliefern ist allerdings nicht gerade das Gelbe vom Ei. Ich wusste nicht, ob ich lachen oder weinen sollte. Mit „Nymphetamine“, „Cruelty brought thee orchids“ und „The principle of evil made flesh“ wurde ordentliche Klassiker gespielt! Allerdings finde ich das Stageacting von Dani Filth ziemlich lächerlich. Wie Pumuckl on Speed hüpft der kleine Mann über die Bühne. Die Gitarren sind definitiv zu leise, aber wenigstens stimmt die Songauswahl an diesem Abend. Dennoch mehr als ein weinendes Auge von mir.

Größer könnte der Kontrast zu der Band davor, While Heaven Wept, kaum sein. Blasphemisch, rasend, finster und kalt jagt der Vierer um Frontkreisscherin Onielar durch einen Highspeedset, dessen Intensität in seiner Boshaftigkeit liegt. Musikalisch sind die Black Metaller definitiv über jeden Zweifel erhaben und Onielar kreischt sich in höchsten Tonlagen die Seele aus dem Leib – und versprüht dabei ohne Zweifel ein dämonisches Charisma. Alles in allem eine imposante Black Metal Demonstration.

Die Headliner des ersten Abends sind Amon Amarth und eigentlich weiß man doch schon alles zu der Band. Super Songauswahl, geile Feuerschow, noch geileres Licht, ein verdammt großer Banner und eine gut koordinierte Band. Absolutes Hightlight war der Auftritt von LG Petrov von Entombed, als er mit Johan Hegg „Guardians of Asguard“ shoutete. Total gemacht. Die Band sah ich nun schon gefühlt das 50. Mal, aber dennoch sind „Twilight of the Thundergod“ , „Death in fire“ und natürlich „Pursuit of Vikings“ über alle Zweifel erhaben. Immer wieder geil!!

Amon Amarth  auf dem Metal Fest 2011
Amon Amarth

SCHANDE, SCHANDE, SCHANDE über mich. Da meine Mitreisenden nach Hause wollten und es schon langsam spät war, wurde mir der Entombed Gig genommen. Traurig. Left Hand Path ist eines der besten Death Metal Alben aller Zeiten und ich war nicht dabei! LAUTHEUL!

Aber was solls...ab nach Hause, duschen, ins eigene Bettchen hüpfen, frühstücken und am nächsten Mittag wieder Richtung Dessau...Geil.

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