23. Januar 2025


           
Party.San Open Air 2012

 

 

 
         
 

Bericht

Am: 09.08. - 11.08.2012
Anlass: Party.San Open Air in Schlotheim (Thüringen)
Autoren:
Langhammer [tl], Tino [ts] & Torsti [tr]

Freitag, 10.08.2012

Am gestrigen Abend entschied ich mich schon recht früh in die Federn zu hüpfen. Genutzt hatte es mir leider nichts, irgendwie hab ich falsch gelegen und wachte Morgens mit einem Schädel bis nach Meppen auf. Also kam ich um das übliche Festival Frühstück ('ne schöne Aspirin) nicht herum. Mit geschlossenen Augen wartete ich auf das Einsetzen der Wirkung und entschlief am Ende noch mal richtig fest. Irgendwann gegen Mittag pellte ich mich schmerzfrei aus dem Wohnmobil und prüfte die Konsistenz unserer Bierbüchsen. Der konstante Wind lies die Temperaturen auf dauer etwas frisch wirken, sobald aber mal die Sonne hervorkroch war es schon wieder zu warm.
Maligant Tumor und Assaulter fielen leider einem ausgiebigen Frühshoppen zum Opfer. Den Arsch endlich hoch bekam ich erst zu Iron Lamb. Hier wird eine ordentliche Rock'n'Roll Breitseite auf das Party.San Volk losgelassen. Noch etwas spärlich ist der Bereich vor der Bühne besetzt, viele sind über den Platz verteilt und haben es sich auf der Wiese gemütlich gemacht. Die Band um den Swedish Death Metal Autor Daniel Ekeroth rockt sich suoverän durch Ihre 45 Minütige Show und können anschließend mit mir einen neuen Sympahtisanten verbuchen.
Die Australier Gospel of the Horns zeigen das man auf der anderen Seite des Planeten nicht nur Rock'n'Roll spielen kann, sondern auch durchaus in härteren Gefilden etwas zu bieten hat. Mit jedem Song mehr erinnern mich die Jungs an das deutsche Black-/Tharsh Inferno Desaster mit etwas größerem Grunzanteil. Auf der Bühne fühlen sich die Aussies sichtbar wohl, die Freude beim spielen Ihrer Songs überträgt sich auch schnell in die ersten Reihen.
Fans des in diesem Jahr recht spärlich gebotenen Old-School-Swedish-Death-Metal versammeln sich geschlossen vor Entrails. Spötter mögen die Band als Kopie von Entombed titulieren, aber das muss ja nicht gerade das schlechteste bedeuten. Feinste rumpel Riffs zaubern mir innerhalb weniger Sekunden ein seeliges Grinsen ins Gesicht. Die Schweden werden ganz sicher keine Innovationsweltmeister, aber das was sie spielen zocken sie aus dem Effeff. Der singende Schlagwerker weckt etwas Autopsy Assoziationen. Songtitel á la “To live is to rot” und “Undead” könnten nicht Klischeehafter sein und bedienen Freunde des Elchtods perfekt. [tr]

Entrails auf dem Party.San Open Air 2012 in Schlotheim
Entrails

Skalmöld aus Reykjavík gibt es seit gerade mal 2009 und spielen Folk / Viking Metal. Von der Beschreibung her schon nix für mich, also Zeit zum Grillen und was für den Flüssigkeitshaushalt zu tun. Ebenso muß leider auch demendsprechend Vivus Humare ohne meine Anwesenheit auskommen. Deutscher Black Metal, den ich mir im Vorwege mal zu Gemüte geführt habe und beschlossen habe- es gibt besseres.
Unsere Campnachbarn haben uns auf eine kleinen Umtrunk eingeladen, den man natürlich nicht ausschlagen darf. Eine leckere Bowle, die es wirklich in sich hat. Danke an dieser Stelle an Enni von den Skullcrushers- you rule, bro! Dieses kleine Sit-in muß ich leider vorzeitig verlassen, weil nun die schwedischen Goregrinder General Surgery an der Reihe sind. Wie immer ein optischer, wie auch musikalischer Hochgenuß. Eine der wenigen Bands die wohl nie langweilig werden, egal wie oft man sie sieht. Geile Stimmung sowohl auf, als auch vor der Bühne. Blutüberströmt steht der Fünfer und spült seine Goresongs in die Massen.
Schnell rüber auf die Zeltbühne, Chapel of Disease stehen auf dem Plan. Geiler Old-school Death Metal aus deutschen Landen. Bei den Jungs merkt man bei jedem Song, dass sie mit Leib und Seele dabei sind. Auch das Publikum ist begeistert von dem Kölner Quartett und die Stimmung greift um sich. Starker Auftritt, nur leider etwas kurz.
...und wieder raus auf die Mainstage. Dark Fortress zelebrieren reinsten Black Metal, der leider zu der frühen Tageszeit, nicht so stimmungsvoll rüber kommt. Dennoch ist der Gig gut und die Sechs wissen voll zu überzeugen. So muss avangardistischer Black Metal klingen. Sehr schön, auch wenn die Metaller vor dem Gitter anscheinend nicht soviel mit Dark Fortress anfangen können. Schade, die Jungs hätten es verdient.
Zurück ins Zelt- langsam grenzt das Ganze an Arbeit- au Mann. Nun geht es weiter mit December Flower aus Diepholz in Niedersachsen. Die Fünf Jungs aggieren seit bereits 2007. Im Jahr darauf, gab es das erste Demo und im vergangenen Jahr das Debut When all life ends.... Dieses wird hier ausführlich zum besten gegeben und Fronter Manuel, hat das gut gefüllte Zelt schnell super im Griff. Melodischer Death / Black Metal im Schwedestil. Geiles Brett, was die Jungs hier abliefern. Denke December Flower haben großes Potential und ich hoffe, daß das Quintett nun öfter live zu sehen ist.
Wieder raushetzen und schnell noch in den Fotograben. Mit Zeitüberschneidungen auf den Bühnen nicht immer einfach. Die Amis von Immolation legen einen Hammerauftritt hin. Das Quartett kann inzwischen auf einen reichhaltigen Backkatalog zurück blicken und hat in der Death Metal Szene einen Kultstatus, wie nur wenige andere. "Close to a world below", "Majesty and decay" oder "Unholy Cult" sind starke Songs, die unglaublich kraftvoll in die Menge geballert werden. Ross Dolan ist eines von zwei verbliebenen Gründungsmitgliedern und zeigt, wie mann auch mit einer Megamatte ordentlich bangen kann. "No Jesus, no beast" und "Dawn of possession" sind dann auch schon die Rausschmeißer. Echt schade, denn der Gig war wirklich geil und viel zu kurz.

Immolation auf dem Party.San Open Air 2012 in Schlotheim
Immolation

...und täglich grüßt das Murmeltier... direkt geht es in Windeseile zurück ins Zelt. Hier bleibt aber auch keine Zeit zum verschnaufen. Obscure Infinity aus dem Westerwald entern jetzt die Zeltbühne. Ordentlicher Old-school Death Metal, der schnell zu überzeugen weiß. Leider sind nicht sonderlich viele Headbanger vor der Bühne, die man überzeugen könnte. Dennoch legen die Fünf sich mächtig ins Zeug und können, zumindest die anwesenden, begeistern. Besonders die Ansagen des Sänger sind unschlagbar- ganz stark. [ts]

Nach frischem Gehackten in Form von Immolation, geht es nun mit den Finnen von Ghost Brigade ruhiger, melancholischer und doomiger zu. Mir reichten allerdings 3 Songs aus, um das Treiben auf der Bühne zu verfolgen. Also ab zur Zeltbühne um den Black Metal Newcomer Haradwaith beizuwohnen. Nachdem Iblis (ex-Endstille) die Leipziger wieder verlassen hat, ist nun ein gewisser Skoll am Mikro zu finden, der auch bei der hoffnungsvollen Band Wandar seine Sangeskünste zeigt. Das Konzept des Veranstalters mit der Newcomerstage scheint aufzugehen, denn nicht nur bei Haradwaith war das Zelt gut gefüllt. An den restlichen Tagen konnten die dort spielenden Bands auch mit einem guten Zuschauerschnitt zufrieden sein. Haradwaith zerlegten das Zelt mit ihren Songs vom bisher einzigen Album Creating Hell. Die Meute ging gut ab, der Sound war satt, aber dennoch etwas zu laut.
Danach wurde es denn spannend, denn die Amis von Nile gaben beim Party San Festival 2012 ihre erste Stipvisite ab. Nachdem das aktuelle Album At the gate of Sethu in der Fachwelt etwas gespalten aufgenommen wurde, bin ich echt gespannt auf den Auftritt des Vierers. Und der Beginn sollte haarig werden, denn Nile’s Tontechniker rannte wild gestikulierend auf der Bühne hin und her und fluchte, weil die Technik nicht mitmachte. Mit gut 15 Minuten Verspätung konnte das Gemetzel dann endlich losgehen. Und Nile gaben Vollgas…Songs wie „Ithyphallic“, „Sarcophagus“, das angespielte „4th Arra of Dagon“ und das abschliessende „Black seeds of vengeance“ sagen alles aus!! Die Amis spielen technisch gesehen natürlich wieder in ihrer eigenen Liga. Was ein George Kollias hinter seinem Drumkit veranstaltet ist der pure Wahnsinn und eine Augenweide. Der Sound ist endlich satt und die 40 Minuten Spielzeit vergehen wie im Flug.
Tormented
aus Schweden waren dann in der Zeltbühne im Einsatz. Die Band um Robert Karlsson (spielt auch bei Facebreaker und Scar Symmetry) zermarterte mir die Gehirnwand mit ihrem räudigen Death Metal. Tormented bekamen auch 45 Minuten Spielzeit, da die Herren von Immortal eine ebenso lange Umbaupause bekommen. Was dann allerdings folgte, war einem Headliner mehr als würdig. Gute 100 Minuten Spielzeit von einer meiner Lieblingsbands mit einer Best Of-Setlist, allerdings mit einem klitzekleinen Wehrmutstropfen. Aber dazu später mehr! Nachdem Bolt Thrower einen Abend zuvor mit einem furchtbaren Schlagzeugsound zu kämpfen hatte, war bei Immortal alles bestens.Das Trio bretterte sich meisterlich durch ihren Gig. Abbath knurrte wie ein räudiger Köter, Apollyon’s Bass war klar und deutlich und Drummer Horgh ist ein Meister seines Fachs, ganz klarer Fall. Mein Black Metal Herz lachte, als die Klassiker vom At the heart of winter Album gespielt wurden. Der gleichnamige Titeltrack, „Solarfall“ und der obergeile Opener „Withstand the fall of time“ sind einfach Alltime-Klassiker. Okay, das chimpansenartige Hin- und Herspringen auf der Bühne hätte sich Abbath sparen können, aber so ist er nun mal. Eine kleine Enttäuschung musste ich dann doch hinnehmen, denn die Überhymne „Blashyrkh (Mighty Ravendark)“ wurde nicht vom Lasso gelassen. Schuld daran ist bestimmt die zu lange Umbaupause gewesen. Denn ein Set ohne diesen Song geht garnicht!! Aber okay…Immortal waren die Macht…ohne wenn und aber!! [tl]

Immortal auf dem Party.San Open Air 2012 in Schlotheim
Immortal

Setlist Immortal auf dem Party.San Open Air 2012:

  • Withstand the fall of time
  • Sons of northern darkness
  • The rise of darkness
  • Damned in black
  • Triumph
  • Solarfall
  • In my kingdom cold
  • Tyrants
  • Call of the wintermoon
  • Beyond the north waves
  • All shall fall
  • At the heart of winter
  • The sun no longer rises


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