29. März 2024


           
Party.San Open Air 2013

 

 

 
         
 

Bericht

Am: 08.08. - 10.08.2013
Anlass: Party.San Open Air in Schlotheim (Thüringen)
Autoren:
Chris [ct], Jessi [jp], Langhammer [tl], Tino [ts] & Torsti [tr]
Die Fotos schossen: Chris, Tino & Torsti

Freitag, 09.08.2013

Was gibt es besseres, als sich gleich nach dem Aufstehen eine ordentliche Portion Grind um die Ohren geblasen zu bekommen? Richtig, nicht viel. Somit sind die Tschechen von Gutalax genau die richtige Wahl an diesem Freitag. Das Quartett kommt mit kotverschmierten Papieranzügen auf die Bühne und Sänger Maty kann mit einem Klodeckel um den Hals und einer Klobürste in der Hand noch einen oben drauf setzten. Die Jungs haben mächtig Spaß und das springt auch in Windeseile auf den doch gut gefüllten Platz über. Stampfende Grindpassagen lassen dann auch gleich den ersten Circlepit des Tages entstehen. Geiler Auftritt, an dem es absolut nichts zu mäkeln gibt.

Mit Grind geht es auch gleich weiter. Als nächstes stehen das Grindcore Trio Magrudergrind auf dem Plan. Diese Power und das ohne Basser ist wirklich der Hammer. Die Jungs blasen einem die Falten aus dem Gesicht, dass es eine wahre Freude ist. Magrudergrind sind intensiv, pur und agressiv- hier gibt es einfach nur auf die Fresse.

Dann die erste Planänderung: Graveyard und Dr. Living Dead tauschen die Slots. Gut, somit stehen als nächstes die schwedischen Crossover Senkrechtstarter in den Startlöchern. Sänger Dr. Mania legt bei diesem Auftritt ein beachtliches Laufpensum an den Tag. Das macht die Show noch lebendiger. Die Stimmung auf und vor der Bühne ist Super. Die Jungs geben Gas und spielen sich wieder durch einen klasse Querschnitt ihrer beiden letzten Alben. Natürlich darf das mittlerweile obligatorische "Dr. Living Dead" zum Schluss nicht fehlen- so kann der Tag weitergehen.

Dr. Living Dead! auf dem Party San Open Air 2013
Dr. Living Dead!

Nun ist also Zeit für die spanischen Todesmetaller von Graveyard. Die Truppe zelebriert einen klasse Schweden Death Metal Sound. Schön Old school und die schleppenden Parts sind mächtig. Graveyard sind abwechslungsreich und wer das Quartett bis dato noch nicht kennt, sollte sich mit den Jungs aus Barcelona mal näher beschäftigen.

Es geht Schlag auf Schlag und es wird fernöstlich. Coffins betreten die Bühne und können sofort mit einem mächtig fetten Sound überzeugen. Fronter Ryo kommt mit einer Pulle Jacky auf die Bühne. Die Japanische Abrissbirne macht mächtig Dampf mit ihrem doomigen Death Metal. Habe bis jetzt nur einige Songs gehört gehabt, was definitiv ein Fehler ist. Geile Show, gerade wenn die Jungs versuchen böse zu wirken- dass nimmt man denen einfach nicht ab. [ts]

Ich würde lügen, wenn ich behauptete Shining wären eine meiner Lieblinge. Dennoch raffte ich mich auf um den Auftritt der Schweden anzusehen. Aber wohl eher um zu sehen welche Eskapaden Niklas Kvarforth heute wieder anzettelte. Doch der sehr umstrittene Frontmann hält sich heute beinahe züchtig zurück und beschränkt sich auf seine Performance. Lediglich ein paar provozierende Gesten gegenüber einigen Fans in der ersten Reihe kann er sich nicht verkneifen. Kurz vor Ende zog es mich dann zum Brutz und Brakel Stand an dem ich mir einen White Russian gönnte mit dem Ziel den bis zum Beginn von Grand Supreme Bloodcourt leer zu haben (immerhin knapp 20 Minuten). Außer an zögerliches Nippen war jedoch nicht zu denken, so das der liebe Langhammer für meinen Ausflug in den Fotograben als Getränkehalter umfunktioniert wurde. Zurück bei meinem Getränk galt meine Aufmerksamkeit nun dem Doom Death der Holländer. Was soll man sagen? Wo Martin van Drunen drauf steht ist auch Martin van Drunen drin. Egal ob Asphyx, Hail of Bullets oder eben Grand Supreme Bloodcourt, die Bands unterscheiden sich nur an den Texten wirklich. Aber wem das, wie mir, gefällt der ist hier genau richtig aufgehoben. Da ich alle drei genannten Bands dieses Jahr bereits sah kann ich mir Fug und Recht behaupten das jede für sich stets die beste Performance abgibt und so macht auch der heutige Auftritt richtig Laune.

Shining auf dem Party.San Open Air 2013
Shining

Es dauerte tatsächlich bis zur nächsten Umbaupause, ehe ich meinen Drink endlich geschafft hatte. Das sorgte dann mit den drölfzig Bier des Vormittages beim anschließenden Anaal Nathrakh Auftritt für einen sehr amüsanten Zustand. Die britischen Death-/Black-/Grind Chaoten zerschroten mit der Präzision einer B52 die Bühne, kleine Patzer fallen mir in meinem Geistesnebel nicht großartig auf.

Klare Sicht stellt sich erst wieder bei dem letzten Deutschland Auftritt der gänzlich unterbewerteten Vomitory ein. Ein Glück denn die Schweden machen es einem heute nicht leicht Abschied zu nehmen, zwar passen in die 45 Minuten Spielzeit bei weitem nicht alle Highlights rein, aber der geneigte Fan bekommt vom Quartett die Vollbedienung. Ein Kaliber wie „Blessed and forsaken“ ist schlicht dafür gemacht einem den Staub aus den Ohren zu blasen. Ganz großes Highlight, meine Herren! Ich freue mich jetzt schon auf ein paar Reunion Gigs! [tr]

Die Zeltbühne am Freitag

Jawoll…jetzt ist erstmal volle Pulle Zeltbühne angesagt. Den Anfang machten heute die Baden-Würtemberger Bleeding Red, die mit ihrem Melodic-Death Metal die Meute einheizen sollte. Es gibt einen kleinen Querschnitt von „Evolution’s Crown“, dem Debut-Album der Band. Mit 25 Minuten Spielzeit kann man natürlich nicht soviel bekleckern, dennoch zog die Band eine ganze Menge Fans ins Zelt und es wurde tierisch gerockt. Nun kamen mit Wound und Deserted Fear zwei Bands vom tollen FDA Rekotz Label. Die Wiesbadener Wound überzeugen aktuell mit ihrem Debütalbum Inhale the void auf ganzer Linie und auch das Festivalzelt sollte auch einen musikalischen Tritt in den Hintern bekommen. Der Song Codex Arcanum knallt live genauso wie auf dem Silberling und die Gitarren braten so herrlich!! Auch der Stampfer Prince of Tyranny kommt bei den Leuten sehr gut an. Also…Daumen hoch! Hier wächst eine weitere coole Band heran. Deserted Fear aus Eisenberg in Thüringen konnten im letzten Jahr ebenfalls mit ihrem Debüt My Empire auf ganzer Linie überzeugen. Im Gegensatz zu Wound spielen Deserted Fear noch mehr oldschooligen Death Metal. Der Sound ist auch hier fantastisch, die Jungs sind bis unter die Haarspitzen motiviert. Meine Fresse…Fields of Death ist eine Death Metal Hymne vor dem Herrn! Jawoll…der harte Sektor in Deutschland lebt! Geiler Auftritt. [tl]

Alchemyst aus Thüringen zocken eine geile Death/ Black Metal Mischung. Im vergangenen Jahr veröffentlichten die Jungs mit Nekromanteion ihr Debutalbum. Live wirklich eine interessante Mischung und sehr abwechslungsreich. Von schleppend, doomigen Parts bis hin zu nicht nachvollziehbaren Gitarrengewittern wird das ganze Spektum geboten.
Die letzte Band auf der Zeltbühne an diesem Abend sind die Süddeutschen Fragments of Unbecoming. Melodischer Death Metal, dem man versucht ein modernes Soundgewand überzustreifen. Sorry, aber wirklich überzeugen können mich die fünf Jungs nicht. Dennoch ein ordentlicher Auftritt. [ts]

Die Headliner

Freitagabend die Dämmerung setzt so langsam ein und der Pegel steigt bei uns allen immer weiter an. Gleich hat wohl die wichtigste Metalband Irlands Primordial, die Begründer des Celtic-Metals, ihren Auftritt und das Festivalgelände ist noch relativ leer. Wir haben noch gemütlich unser Bier getrunken, als das Quintett mit „Fallen to ruin“ uns zurück in Partystimmung brachte. Vor mir war nur noch ein Meer aus Haaren zu sehen. Mit ihrer authentischen Facette folgten noch weitere Songs wie „Song Gods to the godless“, “Cast tot he Pyre”, “The burning season”, “Sons of the Morrigan” und “To enter Pagan”. Schade, dass sich der Platz nicht richtig gefüllt hat und der Sound zu leise war. Wir konnten in Ruhe unsere Getränke austrinken und uns dabei unterhalten. Zum Schluss wurde Primordial lautstark umjubelt und für mich waren sie eines der Highlights an diesem Abend.

Primordial auf dem Party San 2013
Primordial

Nach einem kurzen Besuch bei Brutz & Brakel ging es endlich weiter mit den Death Metalern von Unleashed. Als Johnny Hedlung & Co. die Bühne betraten, bekam ich Gänsehaut. Ein Wunder das man sich bei dem Konzert nicht den Nacken gebrochen hat, die Haare waren nur noch ein Knoten. Die sympathischen, bodenständigen Schweden zeigten einmal mehr ihren Fans wie unverfälschter Death Metal aus Schweden zelebriert wird:

1. The greatest of all lies
2. Never ending hate
3. Your children will burn
4. This is our world now
5. Winterland
6. In victory or defeat
7. Into glory ride
8. Midvinterblot
9. Hammer battalion
10. To Asgaard we fly
11. Death Metal victory

Nach dem Auftritt wusste ich nicht mehr wo vorne und hinten ist, irgendwie war man nur am schweben. Mit Schlagseite ging es für einen kurzen Moment in den Backstage-Bereich auf ein Bier.

So auf zur US-amerikanische Death-Metal-Band aus Annapolis Dying Fetus. Wie gut das die Nackenmuskulatur noch aufgewärmt ist. Kaum standen John Gallagher und die Band auf der Bühne kam das Knüppelkommando und die Propeller wurden angeschmissen. Obwohl die Band eine ausgezeichnete Präsenz auf der Bühne hat, konnte die Band nie eine besondere Aufmerksamkeit bei mir erregen.

Unleashed auf dem Party San 2013
Unleashed

Kaum nach der Veröffentlichung ihres neuen Albums End of disclosure wurde die 1991 gegründete Death-Metal-Band Hypocrisy auf dem Party.San bestätigt. Nun ist die Zeit gekommen, der Tag neigt sich dem Ende entgegen und der Headliner steht schon in den Startlöchern. Kaum standen Peter Tägtgren, Hedlund und Horgh auf der Bühne wurden sie lautstark umjubelt. Mich hat es erfreut zu hören, dass die Band musikalisch wieder zurück zu den alten Hypocrisy zurückkehren. Der Auftritt war melodischer und mit feinsten Riffs bestückt als die vorherigen. Weitere Worte muss man über diese Band nicht verlieren, durch die Frontsau Tägtgren ist Hypocrisy überall bekannt. Schön war es nur viel zur kurz. Jetzt wird die Schlagseite bis hin zur waagerechten ausgebaut und dann die Augen zu gemacht. Bis morgen. [jp]


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