| 28. April 2025
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Party.San Open Air 2013 |
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Bericht Am: 08.08. - 10.08.2013 Donnerstag | Freitag | Samstag Samstag, 10.08.2013
Nach dem gekreische und der dreimalig gespielten „Poison“-Cover Version von Bonsai Kitten im Zelt bin ich froh mit Skeletal Remains endlich richtig was auf die Ohren zu bekommen. Die US-Amerikaner haben definitiv sehr oft Asphyx und Konsorten gehört, denn nicht nur stimmlich kommt Sänger Chris Monroy den Niederländern nahe auch musikalisch bietet das Quartett viel Doom-Death der Holländischen Schule. Marc Grewe (Morgoth) kommt zum letzten Song auf die Bühne und verhilft den etwas schüchtern wirkenden vier zu etwas mehr Präsenz und heizt das Publikum noch mal ordentlich an. Hooded Menace treffen da schon besser in meine Kerbe. Zwar haben die Finnen den highspeed auch nicht erfunden aber die tiefen Growls sorgen schon für ein innerliches Grinsen. Die fünf Jungs haben Ihre Instrumente voll unter Kontrolle, können zwar aufgrund der musikalischen Ausrichtung kein Jubelsturm entfachen, aber finden unter den Leuten auf dem Platz dankbare Zuhörer. Die Münchner Obscura sind inzwischen eine angesagte Nummer im Technical-Death Metal Sektor! Steffen Kummerer (mit neuer Friseur) und seine Mannen zauberten ein wahres Frickelbrett auf die Bühne. Schon Wahnsinn mit welcher technischen Selbstverständlichkeit Obscura ihre Instrumente beherrschen. Vom feinsten. Songs wie „Septuagint“ oder „Vortex omnivium“ zeigen die Fertigkeiten der Band besonders. Okay, die Fans rasteten bei der Mucke nicht wirklich aus, aber ein Augenschmaus war es allemal den Deutschen zuzuschauen. Ohje...und nun kommen die finnischen Chaoten von Impaled Nazarene. Entweder man liebt sie oder man hasst sie! Dazwischen gibt es wohl nur wenig Spielraum! Die Mannen aus Oulo verspäteten sich um einige Minuten, da unterwegs der fahrbare Untersatz kaputtgegangen war und die Organisatoren ein anderes Fahrzeug besorgen mussten. Mit gut 30 Minuten ging es dann aber auf die Bretter und die Finnen ballerten so vor sich hin. Unsere Bekannten vom Metal Impetus nannten die Mucke einfach nur sinnloses Gerödel. Dem kann ich nichts weiter hinzufügen. Sorry, überhaupt nicht mein Fall. [tl] Die Zeltbühne Die für mich erste Band auf der Tentstage überraschte zunächst durch die volle Hütte. Der Nordrheinwestfälische Fünfer Erazor hat sich ganz dem 80er Jahre Thrash Metal verschrieben und zockt eine Keule nach der anderen in angenehmen Tempo herunter. Markante Leads und flotte Soli, ganz wie Sacred Reich, Testament oder Overkill es hätten vorgeben können. Feiner Gig! Bis zum RockHard Festival hatte ich Attic ja nicht auf dem Schirm, aber schon da gefielen mir die Metaller auf Anhieb. Hier passt alles zusammen, die Bühnenoptik, die Musik. Prima! Um so besser das heute die Zeltbühne heimgesucht wird, denn hier kommt auch die Show gut herüber. Zwar passt die Band mit Ihrer musikalischen Ausrichtung zu alten King Diamond und Konsorten eher weniger ins Party.San Billing, aber ein Farbtupfer ist jederzeit herzlich willkommen. Das Zelt ist gut gefüllt und die Band nimmt den Applaus dankbar an. Doch eine halbe Stunde ist schlichtweg zu kurz, der Auftritt hätte meinetwegen gern länger andauern können. Die Headliner Nachdem sich in den vergangenen Jahren nahezu das gesamte Who-is-who der deutschen Thrash Metal Szene auf dem Party San präsentiert hat, wird es Zeit für einen weiteren grossen Namen: Destruction. Sie haben es endlich geschafft. Los geht es gleich mit „Thrash 'til death" und „Nailed to the cross", passend dazu eine amtliche Feuershow. Für das Publikum ein Augenschmaus, für die Fotografen im Fotograben ein Graus. Trotz einer mittlerweile mehr als zwanzig minütigen Verspätung ist die Stimmung vor und auf der Bühne großartig. Die Songauswahl des Trios ist klasse und trifft mit Tracks wie „Eternal devastation", „The butcher strikes back" und „Bestial invasion" voll ins schwarze. Schmier und seine Mannen haben sichtlich Spaß an ihrem Auftritt. Stumpfer Thrash Metal in Reinkultur mit druckvollem Sound- Metallerherz was willst du mehr? Gut gestärkt, geht es wieder Richtung Bühne. Da wird gerade ordentlich gewerkelt, denn nun steht eines meiner großen Highlights auf dem Plan- Carcass. Endlich, darauf haben wohl schon viele Metaller lange gewartet. Fronter Jeff Walker hat langsam eine Ausstrahlung wie Lemmy. Den zweiten Gitarrenpart erledigt jetzt Ben Ash, für den ausgestiegenen Michael Amott. In meinen Augen ein guter Ersatz. Die mächtige Soundwand weht Old School-Klassiker wie „"Symposium of sickness", „Inpropagation ", „Ruptured in Purulence" und natürlich das legendäre „Corporal Jigsore Quandary" über die Menge. Wie geil und dass sehen wohl die meisten hier so. Sehr viele haben sich ihre Kraft zum headbangen bis jetzt aufgehoben. Das Liverpooler Quartett liefern eine Hammershow ab und ich kann es kaum erwarten, sie im Winter auf Tour zu sehen. Als Rausschmeisser darf dann auch das grandiose „Heartwork" nicht fehlen. Ja, was soll man zu Carcass noch groß berichten, ausser dass es einfach nur geil ist??? Traurig aber wahr: Der letzte Act steht an. Auf diese Band haben wohl mindestens soviele Metalheads hingefiebert, wie auf den Co-Headliner. Venom aus dem englischen Newcastle. Nach meiner letzten Venom Show im Jahre 2000 bin ich doch etwas gespannt. Damals war ich ziemlich enttäuscht. Dieses Mal gibt es keinen riesigen Laufsteg, dafür von Beginn an mächtig auf die Fresse. „Witching Hour" und „Welcome to Hell"- Großartiger Einstieg und Cronos wirkt frisch und hochmotiviert. Mit seinen neuen Mitstreitern ist er mittlerweile auch schon einige Jahre aktiv und es scheint zu klappen. „Live like an angle", „1000 days in Sodom" und das schleppende „Buried alive" donnern aus den Boxen und blasen bis in die letzte Reihen alle Gehörgänge frei. Wahnsinn, was da für eine Power rüberkommt. Das hätte ich wirklich nicht für möglich gehalten. Aber wenn man nicht viel erwartet, kann man auch nicht enttäuscht werden. Dann geht es Schlag auf Schlag und ein Klassiker jagt den nächsten: „Countess Bathory", „Seven gates of hell", „Warhead" und schließlich die Überkracher „Black Metal" und „In league with Satan". Venom spielen sich an diesem Abend- äh, nunmehr Nacht, in Ekstase und das Metallermeer schwelgt in Erinnerungen. Einfach nur geil, da geraten die zeitweiligen Feuersäulen zur Nebensache. Um nicht mit einer Dauererektion zurück zu müssen spielt das Trio als Zugabe noch „Pedal to the Metal". Nach dieser Setlist doch eher etwas zum abkühlen. Dennoch spielen Venom eine grandiose Show und jeder verlässt wohl mit feuchten Augen oder feuchter Hose das Gelände. [ts] Donnerstag | Freitag | Samstag |
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