20. April 2024


           
Protzen Open Air 2016

 

 

 
         
 

Bericht

Am: 24.06. - 25.06.2016
Anlass: Protzen Open Air in Protzen (Brandenburg)
Autoren: Langhammer [tl], Tino [ts] & Torsti [tr]

Epilog

Es ist wieder soweit! Besser kann ich in meinen Urlaub nicht starten. Die Sonne ballert bei herrlichem Sommerwetter und das Protzen Open Air 2016 steht an. Jedes Jahr ist das kleine, aber feine Festival eine Art Klassentreffen oder eine gefühlte Familienveranstaltung. Ich starte meinen Freitagmorgen ganz entspannt. Duschen, frühstücken, Sachen packen und ab geht es in das ca. 80 km entfernte Protzen. Kumpels aus Berlin und Leipzig waren schon vor Ort, die restliche Pommesgabel-Crew sollte dann einen Tag später aufschlagen. Gegen 14 Uhr angekommen, löse ich meine Akkreditierung ein und mache eine erste Platzbegehung. Es ist schon unglaublich heiß, die ersten stillen Wasser (bei den anderen natürlich Bier) finden ihren Weg. Eine Kühlbox war schon eine lohnenswerte Geschichte dieses Jahr.

Freitag, 25.06.2016

Ansonsten….it feels like home. Mit Funeral Whore aus den Niederlanden finde ich den heutigen musikalischen Einstieg. Old School Death Metal, wie man es aus dem Hause FDA Rekotz gewohnt ist. Blickfang war die Gitarristin Kellie und Frontmann Roy, der wie ein Rumpelstilzchen auf der Bühne unterwegs ist. Im Hangar ist es schön kuschelig warm, die nächsten kalten Getränke warten schon. Mit Protection of Hate gibt es dann etwas die hardcorelastige Keule. Gera, jawoll aus Thüringen kommen dann Kali Yuga, die mit ihrem melodischen Death Metal überzeugen wollen. Frontmann Jan Singer und seine Mannen legen eine energiegeladene Show hin. Die darauffolgenden Furnaze aus London sind als nächstes an der Reihe. Thrash Metal dieser Art ist nun gar nicht mein Ding. Hilfe, war der Gesang anstrengend, sorry. Aber okay, ist eben reine Geschmackssache. Purgatory aus dem Sachsenland sind keine Unbekannten, denn schon seit über 20 Jahren knüppeln sich die Death Metaller durch den Underground und gehören zu den wichtigsten Bands der deutschen Hartwurst-Szene. Omega Void Tribunal heißt das aktuelle Machwerk und die Songs kommen wirklich druckvoll aus den Boxen. Draußen wird es langsam etwas dunkler. Es fängt an zu stürmen. Man sieht schon am Himmel, dass sich etwas zusammenbraut. Schließlich finde ich am Merchandise Stand Unterschlupf und halte die Stangen des Pavillons fest. Einige dieser Teile habe sich schon auf dem Campingplatz selbstständig gemacht. Die Szenerie hält einige Minuten an.

Fleshcrawl können somit in Ruhe ihren Sound checken. Allerdings verschiebt sich dadurch der gesamte Spielplan auch etwas.
Auf den folgenden Abriss freue ich mich schon seit einem Jahr. Die deutsche Death Metal-Institution hat sich doch etwas rar gemacht in den letzten Jahren. Mit ihrer Split CD mit Skinned Alive namens Tales of skin and flesh haben Fleshcrawl endlich mal wieder eine Duftmarke gesetzt. Und ab geht die wilde Fahrt. Mit „Soulskinner“, „Structures of death“, „As blood rains from the sky“ oder „Made of flesh“ gibt es dann einige Klassiker um die Ohren, aber auch Stücke von der neuen EP werden gezockt. Die Gitarren von Mike und Oliver braten schön „schwedisch“, die Drums von Bastian haben ordentlich Bums und Frontsau Sven grunzt wie eh und je. Es ist einfach herrlich. Nach dem Gig gibt es dann noch im VIP-Bereich einen kleinen Plausch mit Mike und Sven, Merchandise wird entsprechend eingesackt. So….Pause!
Da Postmortem nicht meine Baustelle sind, gibt es wieder etwas Luft für trinken, essen und dummes Zeug quatschen. Die Berliner Band holt den Auftritt aus dem letzten Jahr nach, als Drummer Max aus gesundheitlichen Gründen den Gig kurzfristig canceln musste. Ich nahm mir dann auch ein paar Minuten Zeit um im Internet zu stöbern. Mit großer Überraschung musste ich lesen, dass die Niederländer Soulburn im Stau stehen und nicht pünktlich in Protzen aufschlagen werden. Oder wird der Auftritt sogar abgeblasen, dazu aber später mehr.
Schließlich gibt es nun eine längere Pause, die Österreicher und eigentlicher Headliner Belphegor haben nun ausgiebig Zeit, ihren Soundcheck durchzuführen. Helmuth und seine Mannen lassen auch nichts anbrennen und der Sound war in der Tat fett. Das Zeitfenster dafür hatte allerdings schon fast Behemoth-sche Züge.

Der Hangar war nun pickepackevoll und Belphegor starten ihren einstündigen Set. Der Sound ist satt, die Show in Ordnung, aber irgendwie fehlt mir der Kick. Schon im Berliner K17 vor einigen Monaten haben mich die Österreicher nicht wirklich gepackt. Klar…Songs, wie „Hell’s ambassador“ oder „Lucifer incestus“ sind Death Metal-Klassiker. Und Helmuth’s Ansagen langweilen mich inzwischen ebenfalls…Germania…schnarch. Der Auftritt ist solide, ohne Frage. Aber wahrscheinlich wurde ich von Fleshcrawl am Nachmittag zu sehr verwöhnt. Die Meute feiert aber standesgemäß ab, das ist natürlich die Hauptsache.
Soulburn haben es tatsächlich noch aufs Gelände geschafft. Zu vorgerückter Stunde wird der Vierer doch noch seinen Set hinlegen. Da ich am zweiten Tag fit sein will, bin ich schon auf dem Heimweg, um Samstagmittag wieder auf der Matte zu stehen. Fazit: Ein schöner erster Festivaltag geht zu Ende, die Lust auf mehr ist schon vorhanden! [tl]

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