Bericht
Am: 25.05 - 27.05.2007
Anlass: Rock Hard Festival im Amphitheater (Gelsenkirchen / NRW)
Autoren: Cynthia
Freitag | Samstag | Sonntag
Freitag, 25.05.2007
Zum 5. Mal heißt es nun schon „und jährlich rockt der Pott“ – den auch dieses Jahr steht das Pfingstwochenende wieder ganz im Zeichen des Rock Hard Festivals im Gelsenkirchener Amphitheater, welches die Festival Saison 2007 offiziell eröffnen sollte.
Leider schien Petrus den Festivalauftakt wohl nicht so ganz zu befürworten und so regnete es wie aus Eimern als ich mich am Freitagmittag auf den Weg nach Gelsenkirchen machte… zum Glück ließ der Regen unterwegs etwas nach, und am Ende hatte es dann fürs Erste aufgehört.
In der Zielstadt angekommen traf ich am Bahnhof direkt auf die ersten Bombenleger – und nach alter Metal Manier wurde schon im Bus mächtig Party gemacht…
Es sollte aber während des ganzen Festivals immer wieder zu Regengüssen – teilweise sogar mit Gewittern kommen, was einigen Bands zum Verhängnis wurde und weswegen sie zum Teil nur vor einer handvoll Leute spielen konnten.
Auf dem Gelände angekommen erfuhr ich von einer unschönen Sache die für einige Besucher das komplette Festival überschattete.
In der Nacht von Donnerstag auf Freitag wurden diverse Zelte aufgeschlitzt und ihre Bewohner ausgeraubt. Es wurde vor allem Bargeld, aber auch andere Wertsachen, gestohlen. An dieser Stelle – auch wenn es mich nicht direkt betrifft – ein großes FUCK OFF an die Täter. Das so etwas auf einem sonst so friedlichen Metal Festival passieren würde – damit hatte keiner gerechnet.
Ich war jedenfalls froh das heimische Bett zum Schlafen gewählt zu haben (was sich später aufgrund des Wetters noch mal als sehr weise Entscheidung herausstelle).
Leider kam ich nicht mehr pünktlich zur ersten Band des Tages, Bullet (ein hoch auf die Deutsche Bahn...) sondern bekam lediglich die Schlussakkorde mit.
Somit begann das Festival für mich mit den Schwedinnen von Crucified Barbara die zwar letztes Jahr schon da waren, aber aufgrund eines Problems am Einlass vor einem fast leerem Theater spielen mussten.
Diesmal war es anders – denn vor allem die männlichen Festival Besucher krochen aus ihren Löchern - denn hier gab es vor allem was für die Augen, den die leicht oder sehr eng bekleideten jungen Damen waren durchaus nicht unansehnlich – und rocken konnten sich auch noch. Ein durchaus gelungener Auftritt der Einer der wenigen 2007 sein sollte, da die Mädels grad an einem neuen Album arbeiten.

Crucified Barbara
Weiter ging’s – es gab Hardcore mit derbem Metal Einschlag – und zwar von den Schweizern Cataract.
Das erste Geballere des Tages holte wohl auch die letzten Schlafmützen aus den Zelten, denn es wurde beachtlich voll im Theater und es gab die ersten derben Moschpits vor der Bühne.
Der sehr agile Sänger hüpfte auf der Bühne rum und brachte mächtig Stimmung.
Es blieb Corig – diesmal gingen die Thüringer von Heaven Shall Burn auf die Bretter und prügelten sofort und in b0ester Hardcore Manier los – was für eine Wucht!
Druck ohne Ende – das Abrisskommando war losgebrochen und der Pit vor der Bühne wuchs auf eine beachtliche Größe an.
Auch hier gab es wieder einen hyperaktiven Sänger der wie ein Flummi über die Bühne hüpfte – Wahnsinn was der Kerl für eine Energie hat!!
Nach all den jüngeren Bands wurde es nun Zeit für den traditionellen Teil des Abends.
Und dieser wurde von niemanden geringerem als den heimischen Grave Digger eingeläutet, denn auch wenn sie seit über 25 Jahre dabei (Gründung 1980) sind, haben sie sich noch lange nicht ihr eigenes Grab geschaufelt.
Das Publikum bereitete den Jungs, die zum ersten Mal ihr Heimspiel auf dem Rock Hard zelebrierten - einen sehr warmen Empfang – mit Standing Ovations und heftigem Applaus. Außerdem wurden zwischen jedem Song „Grave Digger – Grave Digger“ Rufe laut und wenn man ehrlich ist wurde diese Stimmung das ganze Festival über nicht mehr erreicht – überall wurde gebangt, mitgesungen oder gecrowdsurft – was für ein Bild!
Die Band servierte ein Best Of Set bei dem Klassiker wie „Rebellion“, „The last supper“ und das von der Crowd gesungene „The Grave Digger“ nicht fehlen durften.

Grave Digger
Die Menge wollte die Jungs gar nicht von der Bühne lassen, aber nach 2 Zugaben – einem mir unbekannten Song und „Heavy Metal breakdown“ - der Hymne schlechthin, die die Stimmung endgültig zum überkochen brachte - war dann leider Feierabend.
Man kann sie mögen oder nicht – aber dieser Auftritt war einfach grandios – man hatte gar keine Chance sich der Macht die von der Bühne ausging zu entziehen – Wahnsinn!! Mehr davon!!
Nach diesem wahnsinns Auftritt der Grab- Schaufler würde es für den Headliner des heutigen Tages, den schwedischen Power-Pionieren von Hammerfall – nicht einfach werden die Stimmung noch weiter auf die Spitze zu treiben.
So gaben sie die Jungs mit einer Setlist, die an sich keine Wünsche offen lässt, die größte Mühe – es wurden Klassiker wie „Riders of the storm“ – „Crimson Thunder“ und das legendäre „Hammerfall“ geboten – untermalt mit einer Pyro-Show (das hätte mir mal einer beim Fotografieren sagen sollen – ich hab mich zu Tode erschreckt…) und einem aufwändigen Bühnenaufbau mit einem aus beleuchteten Bass - Drums bestehendem Logo.
Die Band gab eindeutig ihr bestes – die Stimmung war gewohnt gut, aber so richtig kochte sie nicht über.
Trotzdem wurden nach dem eigentlichen Set Zugaben verlangt die es in Form von „Heeding the call“ und dem gewohnten „Rausschmeißer“ „Hearts on fire“ um die Ohren gab.

HammerFall
So endete der erste Festivaltag mit 2 grandiosen Auftritten – zumindest Musiktechnisch.
Das Wetter hatte sich trotz bösen schwarzen Wolken halbwegs gehalten – das einzige Nervige war diese unerträgliche, schwüle Hitze. Auch wenn man sich sonst keinen Regen wünscht – so ein kleiner Schauer zur Abkühlung wäre ganz gut gewesen.
Im Biergarten trafen wir auf einen Junggesellenabschied die uns diverse alkoholische Getränke spendierten, was – zumindest bei mir – einen Totalabsturz zur Folge hatte (Long Irland Ice tea ist einfach nur tödlich^^). Wie froh bin ich doch, dass ich sicher nach Hause gefahren wurde und dort - todmüde und stockbesoffen - ins Bett kippen konnte und mein Rausch halbwegs ausschlafen konnte.
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