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18. April 2024


           
Rock Hard Festival 2018

 

 

 
         
 

Bericht

Am: 18.05 - 20.05.2018
Anlass: Rock Hard Festival im Amphitheater (Gelsenkirchen / NRW)
Autoren & Fotos: Roland [rw], Tino [ts] & Torsti [tr]

Freitag, 18. Mai 2018

Man soll ja eigentlich nicht spoilern, aber hätte ich geahnt, was das für ein perfektes Wochenende wird, hätte meine Vorfreude sämtliche Hirnhemisphären erreicht. Dabei begann es bereits mit der Hinfahrt nahezu einwandfrei. Freitags Mittags aufzubrechen ist am Pfingswochenende ja eigentlich nie so die Beste Idee. Doch was soll ich sagen? Die Fahrt verlief bis wenige Kilometer vor Gelsenkirchen staufrei und selbst das war noch absolut erträglich. Den Wagen für die Rückfahrt noch kurz mit neuem Treibstoff versorgt, einmal links abgebogen und schon war der Ort der Glückseligkeit erreicht. Nach einer kurzen Begrüßungsrunde und dem ersten Bier bremste mich dann lediglich die Schlange am Einlass aus, gerade auf den letzten Treppenstufen angelangt verabschiedeten sich Dawn of Disease von der Bühne. Schade, hätte die Deathmetaller gerne noch zwei drei Songs lang gesehen, aber in Anbetracht des ohnehin eng gesteckten Zeitplans war es ein Wunder das letzte Riff mitbekommen zu haben.

Immerhin bin ich schon rechtzeitig für Attic vor Ort. Die King Diamond whorshipper laufen bei mir eher unter dem Banner special Interest. Als ich sie vor 4 Jahren hier sah, war ich begeistert, musste aber selbst beim neuesten Langeisen wieder feststellen, das ich der Band in konservierter Form nur wenig abgewinnen kann. Mit dem Titeltrack zum aktuellen Album „Santimonious“ legt die Truppe los. Beim Live Sound drängelt sich der Gesang nicht so in den Vordergrund, was für den kleinen aber feinen Unterschied sorgt. Über das formidable „Join the coven“ geht es straight dem finalen „The headless horseman“ entgegen. Über den gesamten Auftritt zog sich der Eindruck, das bei den vorher spielenden Dawn of Disease etwas mehr auf den Rängen los war.

Attic auf dem RockHard Festival 2018
Attic

Der Hype um die nachfolgenden Dool hat sich mir bislang gänzlich entzogen. Doch schon gleich zu Beginn konnten die Niederländer mit Ihrem Sound von „The alpha“ bei mir Sympathiepunkte einheimsen. Gebannt schaute ich dem Treiben auf der Bühne zu, auch wenn das Quintett teilweise mit der Größe der Stage etwas überfordert schien sprang der Funke recht schnell auch zum Publikum über. Mit „She goat“ und meinem persönlichen Highlight „Vantablack“ kommt nach und nach eine großartige Atmosphäre auf, die die Band quasi durch Ihren Auftritt trägt. Nach den 45 Minuten hat sich mir die Intensität der Band tatsächlich für einen Teil erschlossen, wenngleich sie wohl auf einer kleinen Club Bühne heimischer sind. [tr]

Die Sonne steht hoch am Himmel und brennt ordentlich. Was kann es bei solch einem Wetter besseres geben, als ein kühles Bier und klassischen Heavy Metal? Richtig- nicht viel... Da kommt eine britische NWOBHM Legende gerade richtig. Zur Steigerung der guten Laune kommt dann noch die coole Ansage mit den Worten: „Metallica können wir uns nicht leiseten, aber das Original.“ Die Stimmung stimmt schon mal. Die Rede ist natürlich von Diamond Head.

Der Fünfer aus dem Ballungsgebiet um Birmingham zählt nicht unbedingt zu meinen Favoriten, aber aufgrund des Gruppenzwanges stehe ich trotzdem vor der Bühne. Schnell wird klar, die Zeit ist nicht verschwendet. Anfangs hat das sympathische Quintett noch mit Soundproblemen zu kämpfen, diese gehören aber schnell der Vergangenheit an und es geht druckvoll durch die eher Old Schoolige Setlist. „Play it loud“, „Borrowed times“, „In the heat of the night“, „Shoot out the light“ oder auch „The prince“ kommen, auch Dank Fronter Rasmus Bom Andersen, beim Publikum gut an und werden dementsprechend gefeiert. Diamond Head haben auch nach über 40 Jahren im Buisness eine riesige Fanbase in Deutschland. Belohnt werden diese dann mit DEM Song der Band überhaupt: „Am I evil?“, den viele eher von einer ehemaligen Thrash Band aus San Fransisco kennt. Da lässt es sich das Publikum nicht nehmen, ordentlich mitzugröhlen. Cooler Auftritt.

Tiamat auf dem RockHard Festival 2018
Tiamat

Als nächstes geht es nach Schweden, also musikalisch vorerst. Die Doom/Death/Gothic-Rock/Metaller von Tiamat stehen auf dem Plan. Nach der Wildhoney habe ich diese Band irgendwie aus den Augen verloren, als Bandmaster Johan Edlund anfing, sich live mit Leuchtfarbe zu bemalen. Für mich ist dieser Auftritt also eine Zeitreise und ich bin mal sehr gespannt, was mich erwartet. Nach „In a dream“ und „Clouds“ steht für mich fest: Tiamat ist jetzt schon eines meiner Festivalhighlights des diesjährigen Rock Hard Festivals. Unglaublich was hier von der Bühne für eine Atmosphäre durch das Amphitheater wabert. Zu meiner Freude wird heute das komplette '92er Clouds Album am Stück zum besten gegeben. Wahnsinn- viel mehr bleibt mir dazu nicht zu sagen und ich stehe wohl des öfteren mit offenem Mund da. Als nach etwa Vierzig Minuten, mit „Undressed“ der letzte Song des Albums ertönt, geht es mit einem Best-of von „Whatever that hurts“, „The Ar“, „Do you dream of me?“, „Visionaire“ und „Gaia“ noch auf eine weitere Zeitreise durch das Meisterwerk Wildhoney. Was für eine Setlist und was für ein grandioser Auftritt des Quintetts, auch wenn Edlund mit seiner Mütze und seinen Doggypants etwas ungewöhnlich aussieht.

Den Tagesabschluss und somit den Headliner des heutigen Tages stellt ein einheimischer Top-Act. Sodom aus Gelsenkirchen warten dazu aber mit einer Premiere auf. Nach einigen turbulenten Monaten mit kompletter Neubesetzung steht Tom heute zum ersten Mal mit seiner neuen Truppe auf der Bühne. Dafür gibt es wohl kaum einen besseren Rahmen, als das Rock Hard Festival. Als erstes fällt jedoch auf, dass es irgendwie zu leise aus den Boxen trümmert. Zu „Sodomy and lust“ hat man das Problem aber langsam im Griff und vor der Bühne geht es ordentlich rund. Tom begrüßt in seiner bekannt charmanten Art mit den Worten „Hallo Heimat, Hallo Freunde, Hallo Rock Hard“ die aufgewühlten Massen vor ihm.

Sodom auf dem RockHard Festival 2018
Sodom

Weiter geht es mit „Nuclear Winter“- ist wohl Dank der Rückkehr Frank Blackfires' wieder zurück auf der Setlist- Sehr geil. Ein Feuerwerk an Thrash Metal Granaten wird mit „Outbreak of evil“, „Christ passion“, „The saw is the law“ und „City of god“ abgebrannt. Nach dem Klassiker „Blasphemer“ ist es an der Zeit, das neue Line-up offiziell und in Farbe vorzustellen. Mit bereits erwähntem Frank Blackfire, hat sich Tom nach fast 30 Jahren(!!!) einen alten Weggefährten zurück an seine Seite geholt. Die zweite Gitarre (warum auch immer) bedient ab sofort Yorck Segatz. An der Schießbude und mit wohl dem lautesten Applaus begrüßt, hockt ab sofort Stefan „Husky“ Hüskens, der mit Desaster und Asphyx scheinbar nicht ausgelastet ist. Weiter geht es mit Klassikern wie „Agent Orange“, „Tired and red“ und einer Überraschung in Form des Sacrilege Cover „Lifeline“. Zum Abschluss gibt es dann mit den Oberkrachern „Remember the fallen“, „Ausgebombt“ und „Bombenhagel“ noch ein Feuerwerk an Sodom Hits. Damit klingt dann auch der erste Tag des Rock Hard Festivals zu Ende. Sodom haben gezeigt, dass sie auch mit neuem Line-up würdige Headliner sind. Dennoch bleibt die Frage nach dem Sinn einer zweiten Gitarre, die doch ab und an fast zu massiv war. Auch fehlt dem Quartett noch die Leichtigkeit und die Tightness, die das alte Line-up so sehenswert machten.

Wem das ganze noch zu wenig Metal für den heutigen Tag war, macht sich auf den Weg ins Partyzelt, oder wie in unserem Fall auf den Weg zum Parkplatz für eine private After Show Party, auf der unsere Neustadt-Fraktion und ich beschließen, dass eine Fahrt nach Schweden aufgrund unseres Alkoholpegels heute nicht mehr möglich ist... [ts]

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