html>
| 13. Juni 2025
|
||||||||||
Rock Hard Festival 2019 |
|||||||||||
|
|||||||||||
Bericht Am: 07.06 - 09.06.2019
In den späten Achtzigern bis in die zweite Hälfte der Neunziger war Pfingsten eigentlich immer ein Pflichttermin für jeden aufrechten Metaller: Das Dynamo Open Air im niederländischen Eindhoven war DAS Fest, wer in der Metal Szene Rang und Namen hatte stand mindestens einmal auf jener legendären Bühne. Seit 2003 bereits haben Metal Fans wieder einen Grund, Pfingsten rot im Kalender anzustreichen, richtet doch das RockHard Magazin sein jährliches Open Air quasi um die Ecke aus. Schande über mein Haupt, habe ich es doch bis dato nicht einmal geschafft dieses nicht allzu große und dennoch sehr feine Open Air zu besuchen. In diesem Jahr ist alles anders, und zum Ärgern über die eigene Blödheit hier nicht schon früher gewesen zu sein bleibt keine Zeit. Ab ins Amphitheater (sehr coole Location übrigens) Bier auf die Hand und rein ins Getümmel! Freitag, 07. Juni 2019 Die Westfalen Vulture dürfen genau am Tag des Erscheinens ihres aktuellen Albums „Ghastly waves & battered graves“ das RHD Festival eröffnen. Und dieses geschieht überaus motiviert, viel Bewegung auf der Bühne sorgt für ebensolche im Publikum. Da fällt auch der nicht ganz optimale Sound nicht weiter negativ ins Gewicht. Die Kölner Chapel of Disease haben dann mit einem ganz anderen Umstand zu kämpfen: Nämlich mit dem Problem, dass ihr sperriges und komplexes Songmaterial eben nicht sofort ins Tanzbein geht. Trotzdem wird ein ein gutes Konzert einer eigenständigen und ehrlichen Band auch entsprechend gefeiert und gewürdigt und kann somit als Erfolg gewertet werden. Ob die Idiots wiederum ihren Gig als Erfolg werten entzieht sich meiner Kenntnis. Zwar ist Sänger Hannes so etwas wie eine Kultfigur im Ruhrgebiet und hat mit Waldemar Sorychta eine echte Metal – Koryphäe an die Idioten-Gitarre geholt, den meisten Fans geht der Drei-Akkorde-Punk der Dortmunder allerdings am Gesäß vorbei. Die Tygers of Pan Tang sind tatsächlich eine NWOBHM Legende, kamen aber leider im Verlauf ihrer Karierre nie über den Status einer Band aus der zweiten oder eher dritten Reihe hinaus. An den Live Qualitäten der älteren Herren kann das allerdings nicht gelegen haben. Die Tygers bieten eine kernige Show mit entsprechender Genre Kost und werden dabei nicht nur von Altersgenossen gefeiert. Was hab ich mich auf Lizzy Borden gefreut, gehörte doch gerade „Visual lies“ in den Achtzigern zu meinen Lieblingsplatten. Frei nach der Namensgeberin der Band wird folgerichtig auch ordentlich die US Metal Axt geschwungen. Der ein oder andere vorlaute Kritiker wird sicherlich anmerken, das der Chef am Gesangsmikro – permanent seine Kostümierung wechselnd - stellenweise optisch etwas drüber war. Aber Granaten „American Metal“ sind über jeden Zweifel erhaben. Verleitete Lizzy Bordens optisches Auftreten vielleicht den ein oder anderen noch zum Schmunzeln, ist bei Watain augenblicklich Feierabend mit jeder Art von Grinserei. Die Band selber grinst auch nicht, entblieb doch die Freigabe für die Verwendung jeglichen Feuers auf der Bühne. Und so wirken Watain auch entsprechend - sofern man frühere Shows als Vergleich nimmt – gehemmt, vergleichbar mit einer leicht angezogen Handbremse, quasi als fehle der sprichwörtliche letzte Funke. Abrissbirnen wie „Malfeitor“ nimmt es trotzdem nichts an ihrer Vehemenz. |
|||||||||||
Disclaimer | Impressum | Datenschutz © by pommesgabel.de 2003 - 2025 |