29. März 2024


           
Summer Breeze 2009

 

 

 
         
 

Bericht

Am: 13.08. - 15.08.2009
Anlass: Summer Breeze in Dinkelsbühl (Bayern)
Autoren:
Olay [od], Langhammer [tl], Jan Schaumkessel [js] & Torsti [tr]

Samstag, 15.08.2009

Mit eher kleineren Bands startete am Samstag der letzte Festivaltag.

Das Nebenprojekt Black Sun Aeon von T. Saukkonen (Before The Dawn) brachte uns Dark Metal der besonderen Art, melodisch und mit tiefen Growls. Sie spielten sechs Songs ihres bisher einzigen Albums; ein Wunsch: beim nächsten Mal im Dunkeln und mit längerer Spielzeit. Empfehlenswert.

Danach kamen The Storm aus Dänemark auf die Bühne. Diese dürften hier noch eher unbekannt sein, die Stimme der Fronterin aber keineswegs, denn sie war es, die Volbeat auf dem "Guitar Gangsters & Cadillac Blood" Album mit ihrem wirklich angenehmen, klaren Organ unterstützt hat. Der Auftritt hinterließ auf alle Fälle einen positiven Eindruck.
Kurze Zeit später kam die Hauptband von Herrn Saukkonen. Before The Dawn fingen mit ihrem Übersong vom ersten Album - Unbreakable - an. Sie erzeugten eine perfekte Mischung aus Gothic und Melodic Death Metal und erinnerten einen dabei immer mal wieder an die legendären Sentenced.

Die Oldschool Deather Grave enterten die Mainstage und ballerten eine kräftige Ladung Todesblei in die Menge. Gerockt wurde vornehmlich mit älterem Material, welches mal rasant, mal fett groovend daherkam. Gelungener Auftritt der Schweden.
Melodic/Power Metal Freunde fieberten am noch frühen Nachmittag Krypteria entgegen. Die Band stellte ihr brandaktuelles Album „My Fatal Kiss“ vor. Zu meinem Erstaunen wurde die Band abgefeiert. Das Publikum war euphorisch und genoss den unverkennbaren Sound.
Erstmal vor der Mittagssonne flüchten und zu Born from Pain, die ein amtliches Brett hinlegten wie man es gewohnt ist. Ohne Schnörkel drauflos, insgesamt auch ein guter Auftritt.
Unlight fuhren dann im Zelt eine ganz andere Atmosphäre auf. Schade dass die kühle Atmosphäre nicht auch tatsächlich die Temperaturen schrumpfen lief. Insgesamt gefielen mir Unlight besser als später Koldbrann. [js]

Nun zu den Norwegern Koldbrann, die mit ihrem bitterbösen Schwarzmetall das totale Kontrastprogramm boten. Dieses Angebot nahmen auch viele Fans dankbar an; das Partyzelt war mehr als amtlich gefüllt!
Sänger Mannevond hat derweil auch bei Endstille nach dem Ausstieg Iblis´ das Mikro in den Flossen und machte auch an diesem Abend seine Sache mehr als gut.
Punkt 20 Uhr starten Urgehal dann direkt mit einem Brecher, doch Obacht, der matschige Sound macht den genialen Opener zu einem ohrenbetäubenden Rauschen. Die Menge nimmt den Song dennoch gerne auf, doch zu bekannten Songs wie "Goatcraft Torment" oder dem abschließenden "Satanic Black Metal In Hell" ist die Stimmung am Kochen. Für mich nur unterer Durchschnitt. [tl]

Brainstorm auf dem Summer Breeze 2009
Brainstorm

Das Vreid nicht in dieselbe Kerbe wie ihre Landmänner von Koldbrann und Urgehal schlagen, ist klar! Die roten und schwarzen Aufsteller im Hintergrund geben der komplett in schwarz gekleideten Band den nötigen Rahmen ihren Black n' Roll zu präsentieren. Auf Platte finde ich das Gespann schon eine gute Figur, doch live macht die Windir-Nachfolgeband echt was her. Auch Vreid dürfen sich über einen sehr guten Sound freuen und spielen dementsprechend frisch auf. "Jarnbyrd", "Milorg" und "Blücher" lassen dem Publikum keine Chance sich auf andere Dinge zu konzentrieren und so zufrieden wie die Gesichter im Publikum aussehen, wollen sie das auch gar nicht. Kreisende Köpfe, enthusiastischer Applaus und mit "Pitch Black" ein vernünftiger Abschluss verhelfen auch Vreid zu einem sehr guten Auftritt. [tl]

Mit Klassikern wie „Sensorium“ oder „Obsessive Devotion“ zaubert man dramatische Opern-Realitäten auf die Bühne. Die Rede ist von Epica. Da die Balladen weggelassen wurden, gingen die Fans richtig mit.
Mit Stimmung, gutem Sound und fein gemachtem Folk Metal geizten Waylander keinesfalls. Die traditionellen Folkinstrumente rundeten die ganze Sache dann noch ab. Die sehr textsicheren Fans dankten es ihnen, indem sie jeden Song mitsangen, als wenn ihr Leben davon abhinge.
Wieder Zeit für alte Helden. Moonspell begeleitet mich schon seit 1993 und ich erhoffte mir viel. Sänger Fernando malträtierte wie immer mit seinem Stock den Boden und genoss das Bad in der Menge. Bei mir wollte sich aber keine richtige Begeisterung einstellen, zu wenig Klassiker standen auf der Setlist. Die polnischen Hate servierten ihre Mischung aus Black und Death. Leider fehlten mir hier Inspiration, Eigenständigkeit und Finesse.
Legion Of The Damned aus unserem sympathischen Nachbarland präsentierten dem geneigten Todesblei-Liebhaber am frühen Abend das volle Brett. Druckvoll wuchtig mit messerscharfen Riffs gespickte Songs, gekrönt von einem Gesang, zu dem man nur Eins sagen kann: Wow!

Volbeat, unsere Elvis-Fans, haben durch ihre gutverkauften Tonträger einen Headlinerslot ergattern können. Die Show ist ein einziger Rausch, angefangen beim Opener 'Guitar Gangsters & Cadillac Blood' bis zum abschließenden 'We'. Der Meute gefällt es, wie auch uns.

Volbeat auf dem Summer Breeze 2009
Volbeat

Evocation sind auf Scheibe sehr geil. Live hingegen wirkt der Sänger wie ein Aushilfsschreier einer Holländischen HardcoreTechnoTruppe.......Musik OK, Gesamtauftreten eher schlecht, kaum Zusammenspiel, kein gelungener Auftritt.
Bury me deep stimmten etwas seichtere aber auch düstere Töne an. Die vier Schwaben präsentierten den Zuschauern schauerlich schönen und düsteren Gothic Rock. Nicht mehr und nicht weniger.
Der zweite Headliner des Abends nach Volbeat: Opeth. Unsere Freunde aus Stockholm durfte ich schon in diversen Klubs begutachten. Heute hatten sie Pech mit der Technik. Die zweite Gitarre fiel komplett aus, so dass Herr Akerfeldt improvisieren musste, was ihm auch vortrefflich gelang. Ich persönlich war begeistert, wie gut Opeth das Publikum in der Hand hatten und wie anders dieser Auftritt im Vergleich zu den Kollegen auf dem Summerbreeze in seiner Wirkung war. Top!
Danach einer der besten Auftritte dieses Jahr: Dagoba! Hammer Auftritt, da stimmte einfach alles! Der Sound war bombastisch, der Lichttechniker hat jeden Song, jeden Ton grandios untermalt, und die Band hat komplett 150% gegeben.. Sehr sehr Gut, Weiter so! Auf jeden fall eins der Highlights dieses Jahr!

Kurz vor Ultimo sahen wir noch dann noch die Deathstars. Der Gig war in Ordnung, jedoch wirkte die Bühnenshow ein wenig uninspiriert. Der Sänger wirkte nicht so recht überzeugend, dafür überzeugte der Bassist mit seiner eigenwilligen Art.

Zum Abschluß einer weitere favorisierte Band von Torsten. Secrets of the Moon mit ihren epischen, zehnminütigen Black Metal Hymnen. Gleich 3 Tracks wurden vom Album "Privilegivm" dargeboten, was nicht sehr abwechslungsreich daherkam. Trotz alledem legte die Band einen guten und vor allem sehr atmosphärischen Auftritt hin. Einziger Kritikpunkt: Es war leider kein einziger Titel von der genialen „Carved in Stigmata Wounds“ im Set vertreten. [js]

Alles in allem war das 2009er Summerbreeze erneut eine rundum gelungene Veranstaltung und der perfekte Ausklang einer langen und teilweise beschwerlichen Festivalsaison. Bis 2010!!!

zurück


Disclaimer | Impressum | Datenschutz © by pommesgabel.de 2003 - 2024