| 23. Januar 2025
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Wacken Open Air 2010 |
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Bericht Am: 05.08. - 07.08.2010 Donnerstag | Freitag | Samstag Epilog Morgens um 2:12 Uhr. Feierabend. Was macht da der normale Mensch in der Regel? Richtig, ab ins Bett. Was macht der Dibowsky? Ab nach Wacken. Meinem Arbeitgeber sei Dank, dass ich am Vorabend der 21.Auflage des größten Metalfestivals der Welt noch zum Ultra-Spätdienst eingeteilt wurde und somit gezwungen war, direkt nach Dienstschluss in die schleswig-holsteinische Provinz zu tigern. Scheiß drauf, pünktlich um 5:50 Uhr hatte ich meine Akkreditierung, um 6:30 Uhr war das Camp Pommesgabel errichtet. Nun sollte es also losgehen. Nach ein paar Stunden zusätzlichen Schlafes flossen die ersten Biere und Rum Cola und mit Britta von Cripper hatten wir eine mehr als angenehme Gesprächspartnerin, um uns gepflegt die Zeit zu vertreiben. Danach wollte Chris eine Begehung machen die damit endete, das wir den vorher eingeschlagenen Weg nicht mehr zurück durften (warum konnte uns niemand sagen) und wir daher einmal komplett um den VIP Bereich marschieren durften. Nach 25 Minuten strammen Marsches erreichten wir endlich wieder unser Domizil, um uns erneut tierisch aufzuregen, denn was wir an den W;:O:A Merch Ständen erblickten, ließ unsere Wut hoch kochen: Das offizielle Festival Shirt OHNE Maiden, Crüe und Cooper. Wenn man diese als bedrucktes Leibchen haben wollte, musste man notgedrungen ein weiteres Shirt der „Night to remember“ käuflich erwerben. Sorry, aber das ist Abzocke pur und hat mit Fanfreundlichkeit nicht das Geringste zu tun. Ich jedenfalls verzichtete da völlig auf eine textiltechnische Erinnerung. Auch war es dieses Jahr mal wieder schlicht unmöglich, im Zelt irgendeine Band zu begutachten, da einfach die Menschenmassen undurchdringlich waren. Donnerstag, 05.08.2010 Dafür sollte zumindest musikalisch der Tag entschädigen, denn selbst die Wacken Band Skyline konnte begeistern. Mit Doro am Gesang gab es (natürlich) „We are the metalheads“ und „All we are“. Natürlich auch altbekanntes wie „Breaking the law“, welches von den bereits zahlreich anwesenden Massen herzlich angenommen wurde. Nachdem auch noch Udo dazustieß und „Balls to the wall“ gab, war klar, ein perfekter Einstieg ins Festival Wochenende. Kennt Ihr den Werbespruch „Alles eine Frage der Technik“? Jawoll, Onkel Alice Cooper war nun an der Reihe, doch wer damit rechnete, der Altrocker würde mit Freigeräten der großen Elektronikmarkt-Kette um sich werfen, sah sich getäuscht. Vielmehr gab es ein irres Potpurri seiner Hits und eine wahnsinnig abwechslungsreiche Show, bei der der Meister mal geköpft, mal in einer Zwangsjacke eingesperrt, mal gehängt wurde und dennoch voll abrockte. „Schools out“, „No more Mr.Nice guy“ oder das zehntausendfach mitgesungene „Poison“ konnten völlig überzeugen und machten Alice Cooper zur ersten faustdicken Überraschung des 21.Wacken. Die zweite Oldschool Granate des Tages sollte dann von L.A- finest Mötley Crüe abgefeuert werden. Die alternden Galmrocker um Pam Andersson Stecher Tommy Lee hatte es sich zur Aufgabe gemacht, mit einem bunten Strauß an altbekannten Melodien die Massen zu erfreuen, was ihnen vom ersten bis zum letzten Ton in allerbester Manier zu gelingen schien. Vince Neill war bester Stimme und Mick Mars trotze seinem mehr als verbrauchten Äußeres und holte aus seiner ebenso aussehenden Klampfe die besten Töne heraus, die die Glamrock Welt je gehört hat. Mit „Kickstart my heart“ erwischte der Vierer einen grandiosen Einstieg, der mit „Right on time“ und dem Übersong „Shout at the devil“ nur noch verstärkt wurde. Der Sound war überragend und die Jungs in bester Spiellaune. Natürlich durfte auch nicht „Looks that kill“, „Dr.Feelgood“ oder das abschließende „Girls, girls, girls“ fehlen, um mich und Christian 25 Jahren in der Zeit zurück zu katapultieren. Wir und auch die restlichen 70.000 waren jedenfalls restlos begeistert und verziehen damit sogar einen leichten Hänger in der Mitte des Sets. Ein ebenfalls bärenstarker Auftritt. Was sollte da jetzt noch bei Maiden schiefgehen? Naja, so ziemlich alles. Statt sich auf einen kleinen Hitcocktail zu versteifen, brachte das Metal Urgestein hauptsächlich Songs der Ära „Dances of death“ oder „No matter of life and death“, die eigentlich so niemand wirklich hören wollte. Gut, das futuristische Bühnendesign ganz im Stile der bald erscheinenden neuen Scheibe „The final frontier“ war mehr als nett anzusehen, der Sound war glasklar und auch die Band war in Spiellaune, dennoch hatte ich das Gefühl, der Funke wollte nicht so ganz überspringen. Lediglich bei „Wratchild“, dem einzig alten Song im regulären Set neben dem obligatorischen „Fear of the dark“, ging die Stimmung steil, doch ansonsten war eher tote Hose angesagt. Es bringt ja auch nicht viel Songs von einer Scheibe zu spielen, die noch niemand hat oder kennt.. Im Zugabenteil gab es dann aber doch noch „The number of the beast“ und für die drei, die es noch nicht gehört haben, „Running free“, der dann auch den Set beschloss und bei mir einen mehr als faden Beigeschmack hinterließ. Iron Maiden waren schon einmal besser. Um den Schock besser verdauen zu können, konsumierten wir noch ein paar Cocktails, wobei die meisten aus Hefe bestanden, und zogen uns dann gegen 1:00 Uhr zurück in unsere gemütlichen Falthütten mit der Gewissheit, dass das Wochenende fast nicht besser hätte beginnen können. [od] |
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