| 20. April 2024
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Wacken Open Air 2015 |
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Bericht Am: 30.07. - 01.08.2015 Donnerstag | Freitag | Samstag Freitag, 30.07.2015 ...und täglich grüßt das Murmeltier, oder so ähnlich zumindest beginnt der Freitag. Der Campground ist schon erschreckend lichte geworden. Hier war es wohl einigen Kollegen zu matschig und haben sich aus dem... äh Staub gemacht (was ein Wortspiel). Immer noch prasseln Schauer auf uns nieder. Also, bekannter Ablauf: Frühstück, Kaffee und etwas Alkohol zum wärmen von innen. Wieder muss die heutige Running Order den Witterungsverhältnissen angepasst werden. Schade, denn so fallen doch einige Bands für uns flach. Darunter At The Gates, Queensryche und Annihilator. Ebenfalls Dream Spirit, Truck Fighters und Armored Saint fallen dem Wetter zum Opfer. Gerade die letztgenannten drei Bands standen ganz weit oben auf meiner Liste und besonders bei ersterer weiß ich nicht, wann sich diese mal wieder in deutsche Gefilde verirren. Ok, einige Bands fallen auch unserer Trägheit bzw. Überschneidungen zum Opfer. Dennoch machen wir uns dann in einer Regenpause auf den Weg zum Festivalgelände. Auch heute wieder zu Fuß, da der Pendelbus nach wie vor am Haupteingang hält. Mit einem kleinen Schlammschlenker über den offiziellen Merchandisestand geht es direkt in das gemütliche Backstagezelt zu unserer neuen Lieblingsbiersorte Pale Ale. Auf der großen Leinwand beginnt gerade Opeth. Mikael Åkerfeldt und seine Mannen wirken zu so früher Zeit irgendwie fehl am Platze. Den Start machen die ersten beiden Tracks „Eternal rains will come“ und „Cusp of eternity“ vom 2014er Album Pale communion. Danach folgt ein bunter Querschnitt mit neueren Songs wie „To rid the deasease“, „Heir apparent“ und als letztes noch „Deliverance“. Schade nur, dass die Frühwerke komplett aus der Setliste raus gefallen sind. Dennoch ein guter Auftritt der Schweden. Auf der True Metal Stage stehen Dream Theater an. Nach dem zweiten Song merke ich, warum diese Band nichts für mich ist. Musikalisch auf ganz hohen Niveau, dennoch springt bei mir einfach nicht der Funke über und so führt mich der nächste Weg wieder an die Theke. Mit viel Mut entschließen wir uns mal zur Zeltbühne zu schwimmen. Gar nicht so einfach- immer noch nicht. Daher kommen wir leider etwas zu spät zu den Schweizer Avantgard / Industrial Whatever Metallern Samael. Zum zwanzigsten Mal jährte sich im letzten Jahr das Erscheinungsjahr, der wohl wichtigsten Veröffentlichung der Band: Ceremony of Opposites. Zu diesem Anlass spielt die Band das gesamte Album am Stück. Grandios endlich mal (wieder) Songs wie „Mask of the red death“, „Flagellation“, „To our Martyrs“ oder den Titeltrack live zu hören. Um die Spielzeit voll zu bekommen, gibt es vom Lux Mundi Rundling „The Truth is marching on“. Da hätte ich doch schon etwas anderes erwartet, aber egal. Geil ist es trotzdem und das Zelt ist genauso begeistert.
Das Zelt ist übrigens mit Platten ausgestattet, um einen trockenen Zugang zu gewähren. Blöd nur, wenn das Konstrukt unterspült wird und somit im Megazelt große Pfützen entstehen, wenn man drauf tritt. Ok, nun sind die Füße wieder richtig nass... In Flames Fronter Anders Fridén sieht inzwischen wie ein Golf spielender Hip Hopper aus. Was ist in den letzten Jahren passiert??? Langsam geht mir auf, warum ich mich seit Jahren nicht um diese Band gekümmert habe. Auch musikalisch ist von großen Tagen der 90er nichts mehr übrig geblieben. Erschreckend, die alten Scheiben haben immer gut in Reviews abgeschnitten und live gibt es davon absolut nichts mehr auf die Ohren. Nur neue Sachen, die in Besprechungen weit hinter Klassikern wie Lunar strain und The Jester race stehen. Für mich absolut nicht nachvollziehbar, aber es scheint ja zu funktionieren. Zum Glück ist der Göteborg Fünfer nur Pausenfüller für mich, zu etwas weiterem ganz großen. Kaum sind die letzten Töne verklungen, mache ich mich voller Vorfreude auf den Weg vor die Nachbarbühne. Hier wird auch gleich ein kleines Stück Musikgeschichte geben. Nach fast auf den Tag genau sechs Jahren entert eine der wichtigsten und einflussreichsten Bands der deutschen Heavy Metal Szene wieder die Bretter- Running Wild are back!
Nun ist also wirklich vorbei und mit Freudentränen in den Augen und dem Refrain von „Bloody Island“ im Ohr mache ich mich auf den Rückweg und überlege, wie ich meinem Chef erkläre, dass ich Urlaub brauche um Running Wild auf der kommenden Tour hinterher zu reisen... träumen darf ja wohl noch. Aber im Ernst, es bleibt zu hoffen, dass Rolf diesen Auftritt nicht als einmaligen Event sieht. Es war einfach großartig, auch wenn in meinen Augen einige Hits gefehlt haben, aber dann hätte die Show ähnlich lang wie die von Savatage sein müssen. [ts] Donnerstag | Freitag | Samstag |
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