| 17. Februar 2025
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Wacken Open Air 2017 |
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Bericht Am: 03.08. - 05.08.2017 Donnerstag | Freitag | Samstag Epilog Nach Wacken reist man niemals allein – soviel steht fest! So begleitet einen immer wieder allem voran die Sehnsucht nach musikalischen Leckerbissen. Zudem ist stets die Vorfreude auf das alljährliche Treffen der gefühlt ewig nicht mehr gesehenen sprichwörtlich greifbar, wenn man die letzten Kilometer nach Metal Mekka zurücklegt und bereits Festivalluft schnuppert. Garniert mit der bevorstehenden Spannung, welch neue Bekanntschaften alles obendrein bereichern werden, ist es wie ein Sog der einen in das norddeutsche Dorf treibt. Mittwoch, 02.08.2017 Ja, inmitten von Gleichgesinnten begab sich das Team Pommesgabel zum Ort des Geschehens und fand im Camp einen wirklich annehmbaren Flecken Erde. Internationale Zeltnachbarn und ein paar kühle Blonde zur traditionellen Begrüßung, hossa, soweit alles wie es sein soll. Erstgenannte litten bedauerlicherweise etwas an der nicht zu ihren Spielfinessen passenden Zeltakustik, kämpften aber tapfer um Stimmung und boten ihren Fans mit „Phantasmogoria“ und „Alice in Hell“ zum Ende der Show auch noch zwei Highlights. Wenig später war es dann der mächtige Windstein, der mit seinen Mannen zeitlose Dominanz ausstrahlte und zum Besten gab. „All I had I gave“, „Planets collide“ und und und... Das astreine Set der Südstaatler bewegte die Massen, die sich vor der Headbangers Stage versammelt hatten. Da bleiben keine Wünsche offen. Nun auf dem Weg in die Falle noch Mal ran zum China-Mann und unschlagbar leckere Feuer-Nudeln verschlingen. Dabei aus der Ferne den doch inzwischen aus der Mode gekommenen Mambo Kurt-Klängen lauschen und sich langsam(!) aber auf den Weg in die Waagerechte machen. [rb] Donnerstag, 03.08.2017 Oh wow! Nach einer erholsamen Nacht und dem ersten Augenaufschlag bot sich ein Idyll. Der Boden fest, die Sonne warm und ein paar Schäfchen Wölkchen hier und da. Die Stimmung stieg mit jedem Gesprächspartner der sich zu uns gesellte. Ungeachtet der sich langsam auftürmenden, dunklen Wolken wurde der Tag gebührend eingeläutet. Und als hätte es jemand bestellt, entluden sich die eben erwähnten Wolken pünktlich zur Geländeöffnung um 14 Uhr. Die Wassermassen, die binnen Minuten herunter kamen, schwammen direkt oben auf. Die feuchten Wochen zuvor und der nicht gerade nach Wasser lechzende Boden machten aus unserem schönen Idyll eine Seenlandschaft. Tausche Sneaker gegen Gummistiefel, was sich später als, mal wieder, kluge Entscheidung herausstellen sollte. [tr] Donnerstag = Grilltag. Was muss, dass muss. Aber wer mit dem Pommesgabel-Boss auch noch einen Schwenkgrillmeister an seiner Seite weiß, der weiß sich immer bestens versorgt und durfte dieses Jahr gestärkt in eine der wohl Bret-the-Hitman-härtesten Nächte der Open-Air-Geschichte starten. Zum im Vergleich weichgespühlten Programm auf den Mainstages gab es am anderen Ende eine Tracht Prügel nach den anderen. Herrlich. Den Anfang machten in Pommesgabel-Anwesenheit Aborted. Und es passierte etwas vollkommen Unerwartetes. Hatte sich der Schreiber dieser Zeilen von den YouTube-Videos der Belgier nur bedingt angetan gezeigt, so haute ihn der Liveauftritt des Fünfers Mal so was von aus den Socken. Perfekt dargeboten, perfekt dargeboten und nochmals perfekt, perfekt, perfekt dargeboten! Death Metal, ganz eindeutig sehr technisch, aber mit allen zusätzlicher Sprengsätzen verfeiert. Teils modern, teils oldschool, teils episch. Der pure Wahnsinn. Hut ab und immer gerne wieder! Eines meiner kleinen Highlights war im Vorfeld Witchery. Die Schweden hatten sich in den letzten Jahren sehr rar gemacht, insofern war meine Lust auf Death/Thrash gerade hoch im Kurs. Mit ihrem neuen Sänger Angus Norder am Mikro lieferten die fünf eine formidable Show ab. Trotz der schlechten Soundkulisse des Zeltes verfehlte ein Song wie „Nosferatu“ seine Wirkung nicht. Hoffentlich bleiben die Jungs nun etwas aktiver, der Auftritt machte Bock auf mehr.
Nun wurde es Zeit für einen Abstecher auf das Hauptgelände. Der Regen vom frühen Nachmittag und die ersten 20.000 Füße haben den am Abend zuvor noch grün leuchteten Rasen in die altbekannte Schlamm-Wüste verwandelt. Die mit großem Fanfaren angepriesene Drainage hatte keine Möglichkeit irgendwie zu funktionieren, zumindest war keinerlei Unterschied zu den Vorjahren spürbar. Wenigstens die Bierpipeline hatte laut Veranstalter seinen Zweck, aber ob die 10 Lastwagen zur Bierlieferung die Situation noch mehr verschlimmert hätten wage ich zu bezweifeln. Genug Randgeschehen, schließlich sind wir ja auch wegen der Musik dort. Accept kündigten im Vorfeld eine große Show mit Orchester an. Zu Beginn legte die Stahlschmiede jedoch in gewohnter Instrumentalisierung los und donnerte mit „Die by the sword“ und „Koolaid“ gleich zwei Songs vom neuen Album in die Massen. Nach „Final journey“ startet Wolf Hoffmann seine Solo-Show und brachte das erste mal das Orchester zum Einsatz. Seine Interpretation klassischer Musik von u.a. Chopin, Beethoven oder Vivaldi wirken insgesamt recht lasch und träge, im Vergleich zu den vorherigen Accept Songs und lassen den Spannungsbogen insgesamt etwas zusammen sacken. Brujeria hatte im Zelt zum Glück weiter für Stimmung gesorgt, so dass Napalm Death nun die erste Ernte des Abends einfahren durften. Zu „Suffer the children“, „When all is said and done“ und dem ultimativen „Nazi Punks Fuck off“ wurden die Briten mit einem Moshpit, der auf sicher weltweit seinesgleichen sucht, abgefeiert als gäbe ein kein Morgen. Respekt! Nach der Accept Sause folgt der heutige Headliner. Volbeat können wieder in tausende von Gesichtern blicken. Wer den kometenhaften Aufstieg der Band nur ansatzweise verstehen will, der braucht eigentlich nur aufmerksam durchs Publikum schauen. Da finden sich Kutten-Metaller, Rockabillies, Event-Touristen, Emos und was die Szene so hergibt und alle singen Sie die Songs teilweise mit. Die Band vereint so viele unterschiedliche Geschmäcker, das jeder etwas für sich findet. Der heutige Auftritt geht als Grundsolide über die Ziellinie. Mein persönliches Highlight ist „Evelyn“ mit einem Gastauftritt von Napalm Death's Barney Live zu erleben, da würde ich mir wünschen, dass Herr Schøn Poulsen häufiger seine Death Metal Vergangenheit mit in den Volbeat Sound einfließen ließe. [tr] |
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