16. April 2024


           
Wacken Open Air 2018

 

 

 
         
 

Bericht

Am: 02.08. - 04.08.2018
Anlass: Wacken Open Air in Wacken (Schleswig-Holstein)
Autoren: Nicole [nq] & Torsti [tr]
Bilder: Toni B. Gunner (mondkringel-photography.de)
& Torsti

Donnerstag, 02.08.2018

Es war eine grandiose Stimmung, als Oomph!, die, „Pioniere der neuen deutschen Härte“ die „Louder“ Stage betraten. Schon zum Opener „Gott ist ein Popstar“ gehen die Hände wie von selbst klatschend in die Höhe und werden, angefeuert von Sänger „Dero“ durch die Luft gewirbelt. Und auch bei „Kommst du“ müssen Oomph! das Publikum nicht lange bitten. Das Trio um Sänger Dero, wieder im gewohnten Gothic- Stil gekleidet, haben nach kurzer Zeit das Publikum so fest im Griff -und das hat Lust zu tanzen, singen und springen. Mit „Der neue Gott“ packen Oomph! Ihren zweitältesten Song aus, zu dem die Band wieder zum Arme wedeln animieren. Dero, der stets mit dem Publikum agiert, sucht auch während dieser Show das obligatorische Bad in der Menge und lässt sich von den begeisterten Fans auf Händen tragen. Tracks wie „Kleinstadtboy“ & „Labyrinth“ werden nicht nur aus vollen Kehlen mitgesungen, es wird dazu noch fast ekstatisch getanzt und gesprungen. Mit Ihrem Nummer-1-Hit „Augen auf“ landen Oomph! noch Einmal einen Volltreffer, bevor die Band unter dem Jubel der Menge die Bühne verlässt. Es war ein hervorragendes Live Konzert mit einer Band, die weiß, dass Publikum für sich zu gewinnen… Aber der heimliche Star an diesem Tag war ein Rollstuhlfahrer, der vom Publikum hoch über ihren Köpfen nah an die Bühne getragen wurde! Was für eine tolle Aktion, die wieder einmal beweist, dass Musik verbindet und die Menschen zusammen bringt!

Neben Oomph! auf der „Faster“ Stage gab es für das Wuppertaler Urgestein Udo Dirkschneider und seiner Band U.D.O., die als Dirkschneider mit ihrem Accept- Set zum letzten Mal beim W:O:A auftreten, einen krönenden Abschluss. Denn bevor die Band sich voll und ganz auf U.D.O. konzentrieren will, gibt es noch einmal alle Hits aus Udos Accept Ära. Natürlich war die Setlist groß und die Stimmung perfekt. 10. Tausende waren gekommen um „Ihren“ Udo zu feiern. Für das Publikum hätte es keinen besseren Opener als „The Beast inside“ geben können. Danach folgten Hits wie „Princess of the Dawn“, „Son of a Bitch“ & „Russian Roulette“, bevor es mit „I'm a Rebel“ zum vorletzten Track der Show kam. Udo agierte während der gesamten Show mit dem Publikum, aber auch mit seiner Band. Der letzte Song „Balls of the Wall“ wurde noch einmal richtig gefeiert. Alle Arme waren in der Luft, es gab Jubel und Pfiffe und unter der begeisterten Menge nahm die Band Ihren Abschied. Grund zum trauern gibt es aber nicht, kommt die Band U.D.O. mit ihrem Frontmann mit der Reibeisenstimme ganz sicher bald mit neuen und frischen Songs zurück …

Nach Dirkschneider gab es eine kleine Pause, bevor die Metalheads mit der Amerikanischen Metallic-Hardcore-Band Hatebreed“nochmals so richtig auf ihre Kosten kommen sollten. Nach dem Intro folgte gleich der Opener „In ashes they shall“ und wurde vom Publikum gefeiert! Sänger Jamey Jasta begrüßte kurz die Menge und schon folgte der nächste Song, „I as Diehard as they come“ und wieder war das Publikum textsicher und gröhlte aus voller Lautstärke mit. Selten habe ich einen so genialen Frontmann gesehen, der die Masse so fest im Griff hat wie Jamey. Er wollte 4 Pits, er bekam 4 Pits und er war erst zufrieden, als er auch den letzten Arm in der Luft sah! Die Fans kamen seiner Bitte aber auch nur allzu gerne nach. Beim Track „I will be heard“ drehte die Menge noch mal so richtig durch! Es wurde gebangt, gepogt, es gab Pits und die Arme flogen nur so durch die Luft. Alles richtig gemacht und Hatebreed sind definitiv eine geile Live Band, die Spaß macht und man einfach erleben muss! [nq]

So gerne ich Behemoth auch mag, die Show der Polen zum The Satanist Album habe ich in den letzten Jahren etliche Male gesehen. Ein gewisser Abnutzungseffekt macht sich breit, dennoch kann man in Wacken durchaus noch mal ein Auge riskieren, da viele Bands für dieses Festival doch noch mal die ein oder andere Besonderheit auffährt. Musikalisch ist das ganze über jeden Zweifel erhaben und die Mannen um Nergal zeigen erneut, das sie die Kunst besitzen auch bei strahlendem Sonnenschein eine düstere Atmosphäre auf die Bühne zu bringen. Die Feuer- und Rauchsalven sorgen bis in die hintersten Reihen für einen Blickfang. Die kleine Überraschung findet sich in Form des bis dato ungespielten „God = dog“ in der Setlist, in der die üblichen Songs „Ora pro nobis Lucifer“, „Blow your trumpets Gabriel“ und -wie könnte es passender sein- „O father o satan o sun“ Platz finden. Schön das für den Herbst ein neues Album angekündigt ist, dass bringt hoffentlich wieder etwas Spannung in den Livesektor von Behemoth.

Behemoth auf dem Wacken Open Air 2018
Behemoth

Wo wir schon beim Thema Atmosphäre sind, Watain spielen in dieser Kategorie auch Champions League. Musikalisch erreichen sie zwar nicht die breite Masse, wie es Behemoth eben tun, dennoch ist die Show der schwedischen Black Metaller immer einen Fußmarsch zur Zwilligs-Zeltbühne wert. Mit „Stellavore“ startet die Show und von Beginn an steht die Bühne voll mit okkulten Devotionalien die von Flammen erhellt werden. Frontmann Erik Danielsson lebt seine Überzeugung derart intensiv, dass man trotz der überspitzen Darbietung keinen Respekt daran verliert und Songs der Marke „Furor diabolicus“ oder „Angelrape“ eine zusätzliche eindringlichkeit verleihen. [tr]

Vor der Faster Stage war es rappel voll und es schien, als wollte sich jeder den besten Platz sichern, um den „Altmeister“ des Hard-Rock zu sehen. Danzig. Unter Jubel geht es endlich los und Tommy Victor dreht mit seiner Gitarre richtig auf! Und dann erscheint Glenn Danzig höchstpersönlich auf der Bühne und das Publikum dreht komplett durch! Die neuen Tracks „Eyes ripping fire“ & „Devil on Hwy 9“ sind dem Publikum nicht unbekannt und werden sehr gerne angenommen. Trotzdem scheint es, als würde das Publikum nur auf einen einzigen Song warten: „Am I demon“! Der Jubel war groß als es gespielt wurde und ein jeder sang aus voller Kehle mit und auch mit über 60 Jahren weiß Danzig noch eine gute Show abzuliefern. Ohne Unterlass wurde gebangt, gepogt und gesungen. Die Band gab ihr allerletztes und bekam vom Publikum Alles! Die Stimmung war großartig und mehr kann man nicht verlangen…

Nach „War pigs“ von Black Sabbath und ihrem „Firepower“ Intro vom Band, legte Schlagzeuger Scott Travis richtig los und die Metal-Legenden aus Birmingham eröffneten die Show unter dem Jubel des Publikums. Die Band um Rob Halford hatte nicht die geringste Mühe, die Masse zu begeistern und rockten die „Harder“ Stage. Zu starken Riffs und stimmigen Lyrics saßen Robs „Screams“ zu jedem Song. Arme gehen von selbst im die Luft, jeder ist in Bewegung und feiert Songs wie „The Ripper“ & „Bloodstone“. Nach „Turbo lover“ folgt „Prelude“ vom Band und bald darauf geht es mit „Tyrant“ & „Night comes down“ weiter. Ein Highlight gab es zu „Freewheel burning“, als Rob mal eben auf einem Motorrad auf die Bühne fuhr. Tracks von „Rising from ruins“ bis „Painkiller“ werden bejubelt und gefeiert, bis es zum Encore eine Überraschung mit Gänsehautfaktor gab. Viele realisierten erst gar nicht, wer so plötzlich mit seiner Gitarre neben Richy Faulkner stand. Glenn Tipton, der aufgrund seiner Erkrankung die Tour absagen musste, kam für 3 Songs auf die Bühne um mit seiner Band und für das Publikum zu spielen. Und das Publikum feierte ihn! Mit „Living after Midnight“ verabschiedeten sich Judas Priest, die auch nach 50 Jahren noch ganz genau wissen, wie man eine „Mega“ Show abliefert. Die Fans feierten die Band sogar lange nach der Show noch und viele Fans nennen Priest „immer noch eine Macht“. Und diese Macht war bei ihrem Auftritt deutlich zu spüren… [nq]

Der Wacken Schädel 2018

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