Bericht
Am: 01.07. - 03.07.2005
Anlass: With Full Force auf dem Flugplatz Roitzschjora
Autoren: Torsti
Anwesende Redakteure: Torsti & Kai (als Gast)
Freitag | Samstag | Sonntag
Donnerstag,
30.06.2005 (Epilog)
Unser Abfahrtszeitpunkt zögerte
sich immer weiter hinaus. Aber um 19 Uhr rollte das kleine,
rote Pommesgabel-Auto in Richtung Roitzschjora. Durch den
Feierabendverkehr hindurch direkt in die vor Ort tobende
Gewitterfront. Es sah sehr übel aus was uns dort erwartete.
Kurz nach unserer Ankunft (Brutto) um ca. 22:45 Uhr war
aber glücklicherweise wieder alles im Lot und wir konnten
im trockenen unser Lager aufschlagen. Nach dem Grillen und
ausgiebigen Unterhaltungen mit sämtlichen Nachbarn
und einem kurzen Ausflug auf das Festival Gelände und
den Vorplatz ging es kurz vor Sonnenaufgang in die Koje.
Freitag,
01.07.2005
Gegen 10 Uhr stand die Sonne so hoch,
dass es zum schlafen zu warm wurde. Es galt noch die Zeit
bis zu den ersten Bands zu überbrücken und sich
fit für den langen Tag zu machen, denn es stand ja
die Knüppelnacht bevor.
Die erste Band die mich hervorlockte war Extreme
Noise Terror. Der Name der Truppe könnte kaum
besser gewählt sein. Die ersten drei - vier Songs waren
Ok, aber dann zog es mich doch wieder vor der Bühne
weg um die Stände mal genauer zu inspizieren. Auf dem
großzügig angelegtem Gelände hatten sich
bereits jetzt schon viele Menschen eingefunden, die zum
einem auf der Wiese flanierten oder zum anderen bei den
vielen Ständen viel Metal Merchandise fanden. Apropos
T-Shirts, schön fand ich, dass man die begehrten Festival
Shirts in zwei Varianten kaufen konnte. Zum einen in Farbdruck
für 15 €uro, zum anderen in s/w für 13 €uro.
Für mich ging es nach erfolgreichem T-Shirt Erwerb
mit Mastodon weiter. Die aus Atlanta stammende
Band überraschte mich ziemlich. Nicht nur das Aussehen
des Sängers und Bassisten Troy Sanders war flippig,
sondern auch die Musik. Irgendwas zwischen Thrash und Hardcore
vermochten meine Ohren vernehmen. Ja, das war anders, das
hatte Stil. Melodie und Hubschrauberflüge paarten sich
zu einer tollen Musik die meinen Nachmittag mächtig
versüßte.
Mastodon
Politisch ganz wie ich's mag, spielten Anti-Flag auf. Frische und fröhliche
Anti-Bush Parolen in kernig punkigem Outfit verleiteten
das Publikum zum pogen. Schön, wenn auf einem Festival
so viele, unterschiedliche Geschmäcker gleichermaßen
bedient werden wie auf dem With Full Force. Schade bloß,
dass die Amis ihre Spielzeit nicht komplett ausnutzten und
schon recht fix wieder die Bühne räumten.
Killswitch Engage standen anschließend
auf dem Programm. Eine der Metalcore Bands schlechthin.
Nicht nur das Publikum vor der Stage ließ sich von
der sehr agilen Band animieren, auch die Sonne kam hinter
den Wolken hervor und schien nur für die Band aus San
Francisco zu scheinen. Bei dem herum getobe und getolle
war es beinahe kein Wunder, dass Bassist Mike D'Antonio
einen Schritt zu weit rechts trat und ungebremst in das
Loch der Bühne stürzte. Wenige Augenblicke später
stand er wieder quietschfiedel auf der Bühne, stimmte
sein Instrument und machte fröhlich dort weiter wo
er aufgehört hatte. Das ist großes Tennis!
Killswitch Engage
Als nächstes freute ich mich auf In Flames.
Meine Zuneigung gegenüber dem Göteborger Death
Metal dürfte den regelmäßigen Pommesgabeln
Lesern ja bekannt sein und so verwundert es wohl auch kaum
jemanden das In Flames mich begeistert
haben. Nicht nur weil die Performance toll war, auch die
Atmosphäre war wunderbar. Die eingesetzten Pyros waren
nicht zu dekandent, sondern perfekt in die Songs integriert,
wobei es doch noch zu hell dafür war. Anders Fridén
growlte aus vollem Leib Songs aus frühen The jesters
race Tagen bis hin zum neuesten Soundtrack to your
escape. Da stimmte einfach alles, es machte Spaß
und hätte noch viiiiiel länger dauern können,
aber nach "My sweet shadow" war doch
leider schluß mit lustig.
Immerhin wollten ja auch die Herren von Slayer zu ihrem Recht kommen. Mit einem soliden Brett hämmerten
die Reign in blood Veteranen auf das WFF Publikum
ein. Leider wenig spektakulär und mitreißend.
Da waren In Flames an diesem Abend einem
Headliner doch würdiger. ...und wer ist eigentlich Slayer?
In Flames
Aber es sollte ja noch lange nicht
vorbei sein. Im Zelt versammelten sich die Härtesten
unter den Harten zur Knüppelnacht. Den Startschuß
dazu gaben die schwedischen Unleashed.
Das der Auftritt für eine eigene DVD aufgezeichnet
wurde merkte man den Death Metallern bei den Ansagen und
bei der Performance on Stage doch an. Der Auftritt wirkte
aber keinesfalls steril sondern nur etwas perfekter als
sonst. Dem Publikum gefiel es und ich mag die Jungs auch
von mal zu mal mehr!
Was folgen sollte war nicht unbedingt mein Fall. Gorgoroth machten schon mächtigen Krach vorne auf der Bühne.
True Norwegian Black Metal eben. Wem es gefällt...
Ich für meinen Teil beschäftigte mich während
der Zeit lieber mit der Einnahme des ein oder anderen Bieres,
dass für 2,30 €uro im 0,4l WFF Becher (zzgl. 2
€uro Pfand) ausgeschenkt wurde.
Unleashed
Wenn Gorgoroth noch
irgendwas zum überwalzen gelassen haben, dann nahmen
sich dem God Dethroned an. Die Holländer
fuhren alle möglichen Geschütze ihres Black/Death
Metal Könnens auf und ließen bei dem starken
Auftritt kein Auge trocken.
Und wäre die Sonne nicht schon weg gewesen, dann hätten
spätestens Carpathian Forrest für
einen erneuten Sonnenuntergang gesorgt. Front-Schreihals
Nattefrost gab sich von seiner gewohnt schwarzen Seite und
keifte die Tentstage in Grund und Boden. Allerings hatte
er sein umgedrehtes Kreuz wohl in Norwegen vergessen und
so ließ der Auftritt doch das gewisse Etwas vermissen.
Die langsam schwindenden Energiereserven bäumten sich
bei mir noch mal auf als Illdisposed auf
die Bühne traten. Die Dänen versprühten ihr
Todesblei so druckvoll, dass es selbst den letzten Heckenpenner
(oder im Falle eines Festivals den letzten Wiesenpenner)
aus dem Schlaf riss. Bo Summer dominierte die schrumpfende
Menge und brachte mit seinen Ansagen in gebrochenem Deutsch
eine ordentliche Portion Humor mit. Doch wie schon so oft
bemängelt, fehlt in dem Live Sound von Illdisposed einfach der zweite Gitarrist und die klaren Gesänge.
Trotzdessen huldige ich hiermit die solide Leistung und
sage Metal on!
Nur noch Behemoth und eine Hand voll Besucher
erlebten das Morgengrauen. Die aus Polen kommenden Death
Metaller haben sich aus der Black Metal in die Death Metal
Ecke verzogen und serviertem dem Publikum alles Nötige
für ein reichhaltiges Frühstück. Der finstere
Auftritt der Gesellen besorgte mir für diesen Tag den
Rest und ich freute mich auf mein Bett.
Behemoth Freitag | Samstag | Sonntag
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