18. April 2024


           
With Full Force

 

 

 
         
 

Bericht

Am: 30.06. - 02.07.2007
Anlass: With Full Force auf dem Flugplatz Roitzschjora
Autoren: Langhammer [tl], Olaf [od], Torsti [tr]
Anwesende Redakteure: Langhammer, Olaf & Torsti

 

 

Samstag, 01.07.2007

Nachdem ich auf Festivals eigentlich immer mit der herauf kriechenden Kälte nachts zu kämpfen habe, stellte ich beim öffnen meiner Augen erfreut fest, dass ich hervorragend geschlafen hatte und nun ready for some action war. Auch unsere Bremer Nachbarn von king-asshole schienen trotz kleinerer alkoholbedingter Eskapaden am Vortag wieder einigermaßen auf dem Damm zu sein und somit brutzelten gegen 11:30 schon die nächsten Säugetierreste auf dem extra von Torsti aufgebauten Grill. Mahlzeit! [od]

Gegen 14:00 Uhr stand dann gute Laune auf dem Programm. Elvis Fan und lookalike Michael Poulsen und Volbeat schickten sich an, die müden Gliedmaßen der Anwesenden vom Rost zu befreien, was ihnen auch amtlich gelang. Äußerst sympathisch, mit einem fetten und differenzierten Sound ausgestattet und vielen kleinen Gags, kloppte sich der Dänen Vierer durch sein Programm, wobei Songs wie „Soulweeper“, „Sad mans tongue“, „Rebel monster“ und das unverzichtbare „Pool of booze“ die Highlights bildeten. Dutzende von Dänemark Fähnchen wurden vom Publikum geschwenkt und als der reguläre Set beendet war verkündete Neu-Gitarrist Thomas Bredahl, dass aufgrund des ungeklärten Verbleibens der Folgeband Dagoba Volbeat noch weitere 20 Minuten spielen würden. Diese Ankündigung wurde vom Publikum mit riesigem Beifall bedacht und so kam es, dass die Dänen als Opener des zweiten Tages auf exorbitante 14 Songs kamen. Das obligatorisch abschließende Dusty Springfield Cover „I only wanna be with you“ wurde mit Begeisterung aufgenommen und somit bleibt als Fazit: Spiel, Satz, Sieg: Volbeat. Großes Tennis. [od]

Volbeat auf dem With Full Force 2007
Volbeat

Oh je, was ist nur aus Benediction geworden?! Nach dem Ausstieg von Dave Ingram war doch mit dieser Band nichts mehr los...mal ganz ehrlich jetzt. Der ''neue'' Sänger Dave Hunt kann die Klasse seines Vorgänger in keinster Art und Weise erreichen. Auch die anderen Mitglieder machen auf der Bühne einen eher uninspirierten Eindruck. Klassiker aus guten Zeiten, wie ''Unfound Mortality'' werden verhunzt dargeboten. Wie agil die Band dennoch sein kann, bewiesen sie im Partyzelt, als sie sturzbetrunken Fangen spielten, sowie Tische und Stühle umrissen. [tl]

Ob es Backstage wohl noch Lamm vom Chef gab? Oder warum ließen sich Lamb of God 15 Minuten länger Zeit um auf die Bühne zu kommen? Immerhin haben Sie den Weg zum Full Force gefunden und zu guter letzt ja auch auf die Bühne. Dort angelangt pfefferte die Richmond-Connection viel Material ihrer aktuellen Scheiblette Sacrament ins Publikum, was mir persönlich sehr gut gefiel. Die tiefe Verwurzelung im Thrash Metal kann die Band nicht leugnen, mit viel modernem Einschlag klingen sie glücklicherweise alles andere als altbacken. Pommesgabel up high! [tr]

Kurzfristig mussten Static X all Ihre Europa-Tourdaten absagen, weil Ihr Nightliner in Skandinavien einem Feuer zum Opfer gefallen war. Um den Slot nicht leer zu lassen durften die Französischen Zuul FX noch ein Mal auftreten. Warum auch in die Ferne schweifen wenn ein passender Ersatz schon vor Ort ist, so musste man sich musikalisch kaum anpassen. Das Quartet versprüht enorme Spielbegeisterung. Sehr modern und direkt in die Fresse, mehr kann man zum Sound kaum sagen, da man eine Schublade für die Bengel vergebens sucht. Zuul FX waren ein mehr als würdiger Ersatz, auch wenn es Kritik im Publikum gab das sie zweimal spielen durften. [tr]

Lamb of God auf dem With Full Force 2007
Lamb of God

Mit den Worten: „Viel Spaß beim Metal-Pokemon!“ wurde ich vom Kaos-Krew Team zum Auftritt von Caliban geschickt. In ihrem blutigen Dress kamen die Core-Vertreter auf die Stage und boten dem Publikum eine solide Show. Dass Caliban sich zu einem Publikums Magnet gemausert haben, bewies schon allein die Völkerwanderung, welche sich von Hard-Bowl zum Mainstage bewegte. Die Massen ließen sich zum Circle Pit hinreißen und machten auch sonst den Anschein als würden aus der Hand fressen. Fette Inszenierung, ordentliches Brett, Core at it’s best! [tr]

Parallel zu Caliban wollte ich mir unbedingt Frontgöre Candace Kucsulian und ihre Walls of Jericho im Zelt reinziehen und ich wurde nicht enttäuscht. Die Masse drehte zu den fetten Hardcore / Thrash Tönen des Detroiter Fünfers völlig durch und verwandelten die Tentstage in eine Sauna. Candace geizte nicht mit ihren Reizen und war von der enthusiastischen Reaktion der Zuschauer sichtlich angetan. „Plastic“ vom aktuellen „With devils amongst us all“ war das Highlight des mit 50 Minuten eigentlich schon fast zu kurzen Gigs. Großartig! [od]

Bei Amon Amarth bin ich eher skeptisch an die Sache gegangen, da ich die Band in den letzten Jahren oft gesehen habe und dieses Jahr noch zweimal sehen werde. Da hat sich schnell eine Übersättigung breitgemacht. Mit Wikinger-Kampfeinlagen und Pyrotechnik wurde ein ordentliches Stageacting geboten. Die Setlist war weniger überraschend. ''Valhalla awaits me'' und ''Runes to my memory'' waren die ersten Songs. Der Meute gefällt es und meine Skepsis ist auch schnell überwunden. ''Victorious March'' und ''Pursuit of vikings'' bilden den Abschluß des 50 minütigen Gigs. Nicht Weltklasse, aber trotzdem Daumen hoch für die Schweden.[tl]

Amon Amarth auf dem With Full Force 2007
Amon Amarth

Als Geheimtipp gehen Sick of it all bestimmt schon seit vielen Jahren nicht mehr durch. Haben die New Yorker doch alles im Gepäck was das Herz eines eingefleischten Hardcore Fans erfreut. Lassen wir die Moderne außer Acht und begeben uns also ins tiefste Herz der Achtziger. Dort angekommen gibt es einen derart geilen Honig ums Maul gepinselt das man voll und ganz vergisst dass dies doch nur ein Festival ist. Eine Band die derart Agil auf der Bühne herum turnt kann dem Publikum nur Begeisterungsströme entlocken. Perfekt! [tr]

Auch bei Children of Bodom bin ich skeptisch an die Sache gegangen. Das letzte Album war eher schwach und die Band wird in der Presse übertrieben gehypet. Na mal schauen, was die Finnen so bringen. Los gings mit ''Hate me''. Der Sound war fett und die Bühnenshow war in Ordnung. Nur das Rockstargehabe von Mainman Alexi Laiho nervt tierisch und langweilt mittlerweile. Jedes zweite Wort ist ''Fuck'' und sein Rumgespucke ist einfach nur lächerlich. Richtig gut ab ging es bei ''Sixpounder'' und ''Needled 247''. Ob Children of Bodom ein verdienter Headliner eines so großen Festivals sind, ist durchaus diskutabel. Das Konzert war aber im grünen Bereich. [tl]

Children of Bodom auf dem With Full Force 2007
Children of Bodom

Ick werd zum Schwein“. Dieser Satz könnte auch von unserem Olaf stammen, in dem Fall zieh ich aber die Urheber Knorkator auf der Stage vor. Den Opener des diesjährigen Last Supper durfte die Berliner Combo erledigen. Das Publikum schrie sich die Kehlen wund, das selbst die PA Schwierigkeiten hatte die Lautstärke zu übertünchen. Üblich, strange und mit allen wichtigen Songs wurde die Nacht eingeläutet. Wer nach diesem Auftritt noch nicht in Partylaune war, der sollte mal dringlichst einen Arzt aufsuchen. [tr]

Nun sollte für mich und Langhammer eine Zeit des Wartens einsetzen, denn die von uns anvisierten Moonsorrow sollten erst gegen 3:00 Uhr im Zelt ihre pagan-metallischen Riffs ins Publikum schmettern, doch zur Überraschung Aller gab Mambo Kurt in VIP Zelt eine Kostprobe seines Heimorgeltechnischen Könnens und begeisterte mit seinen eigenwilligen Interpretationen von SlayersSouth of heaven“, Rammstein’sEngel“ oder Six PistolsAnarchy in ther U.K.“ alle Anwesenden. Es war ein Angriff auf die Lachmuskeln  und ein kurzweiliger Zeitvertreib, bei dem so manches Bier die Kehle hinunterfloss. Vor allem bei den Mitgliedern von Benediction, die sturzbesoffen sich anschickten, das Zelt zu zerlegen. Zu Beginn recht amüsant, danach nur noch nervig. Nichtsdestotrotz ein äußerst kurzweiliger Zeitvertreib und ein großes Dankeschön an Mambo, der danach Shirts verkaufte mit dem frei nach Saxon Zitat: The Orgel has landed. Großartig! Und nebenbei schwatzte man noch mit Chistopher von Naglfar, der sich als ziemlich desillusionierter Mann entpuppte oder Amon Amarth Fronthühne Johan Hegg. Die Zeit verging jedenfalls wie im Flug.[od]

Zu vorgerückter Stunde (3 Uhr morgens) bitten die Finnen Moonsorrow zu ihrem 40 minütigen Tanz. Ganze 4 Songs haben Moonsorrow unterbringen dürfen. Einfach zu wenig und zu dieser Zeit deplatziert im Billing für diese überragende Band. Epischer Viking Metal vom Feinsten. ''Kylän Päässä'' und ''Kivenkantaja'' waren die Klassikersongs an dem Abend. Es hat Spaß gemacht. Ich freue mich auf die Auftritte in Wacken und auf dem Summerbreeze.[tl]

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