29. März 2024


           
With Full Force

 

 

 
         
 

Bericht

Am: 30.06. - 02.07.2007
Anlass: With Full Force auf dem Flugplatz Roitzschjora
Autoren: Langhammer [tl], Olaf [od], Torsti [tr]
Anwesende Redakteure: Langhammer, Olaf & Torsti

 

 

Sonntag, 02.07.2007

Irgendwie sahen alle Protagonisten an diesem Morgen des letzten Tages recht mitgenommen aus. Bei mir lag es wahrscheinlich an den 1 bis 20 Bier und der Übernächtigung, bei Torsti ebenso und bei Langhammer, der zumeist an seinem Alsterwasser schlabberte, einfach an fehlendem Schlaf, da permanent seine Protektoren aus den Ohren rutsche und er somit vom kleinsten Furz wach wurde. Egal, Grill an, es war gerade mal 10:00 Uhr, Brause gelupft und ab ging die Luzie. [od]

Leider bekamen meine Ohren nun amtlichen Müll namens Manos geboten. Da ich von den Jungs bisher noch nie was gehört habe, musste ich Wikipedia zu Rate ziehen und konnte feststellen, dass die 3 Männekins den Slot wohl nur aufgrund ihrer regionalen Zugehörigkeit ergattern konnten, denn am musikalischen kann es nicht gelegen haben. Ganz übles Geschrammel, völlig sinn-und Musikfrei prügelten sich die Querfurther durch ihr Programm. Selbst der Vogelkäfig auf Basser Eule’s Rücken und das in die Höhe ragende Lokus konnte nicht darüber hinwegtäuschen, dass Manos völlig überflüssig waren. [od]

Manos auf dem With Full Force 2007
Manos

„We are Unearth!“, gab Frontmann Trevor Phipps nach dem ersten Song zu verstehen. Danke für den Hinweis, immerhin machte man sich gern ein Bild von denjenigen die selbst den Putz von den nicht vorhandenen Wänden hämmern. Publikumsstimmen meinen das Herr Justian an den Drums sich nicht ganz einig mit dem Tempo war, mir hingegen stieß dies nicht sauer auf. 35 Minuten voller Power mussten reichen um das Festival Publikum in Rage zu versetzen. [tr]

Sich einen Platz in den ersten Reihen zu sichern war bei Sonic Syndicate nicht das schwierigste Unterfangen. Trotz des enormen Hypes um die Band scheint die Begeisterung doch Grenzen zu haben. Musikalisch kann man der jungen Truppe nichts vorwerfen, Ihre Darbietung klang sauber und gut erprobt. Irgendwo zwischen Soilwork und In Flames haben Sonic Syndicate sicher einen Platz, nur die Eigenständigkeit des Sextetts bleibt auf der Strecke. Wer im Melodic-Death angesiedelt ist findet bei den Schweden nichts Neues. [tr]

Sonic Syndicate auf dem With Full Force 2007
Sonic Syndicate

Nun kam die Speerspitze des New Wave of american Heavy Metal: Chimaira aus Ohio, die mit Mark Hunter einen der charismatischsten Frontmänner der neuen Metalgeneration zu bieten hat. Der Fünfer bot ein tierisches Brett, der geprägt war vom neuen Silberling „Resurrection“, dessen Titeltrack, als Opener fungierend, von allen Kehlen mitgegröhlt wurde und ein zufriedenes Lächeln auf des Frontmanns Gesicht zimmerte. Die Crowd ging steil und Chimaira bedankten sich mit einem fulminanten Auftritt. Selbst Stunden später sah man noch Mark Hunter mit einem zufriedenen Gesicht an seiner Kippe nuckeln im Backstage Bereich… [od]

Wo ist bloß der gute, alte Rotz’n’Roll abgeblieben? Ach, The Bones! Na, da wird mir doch geholfen! Bietet doch die Schweden-Front mal etwas Abwechslung, an diesem, vom Core, dominierten Tag. Humor und Professionalität standen gepaart als, Zitat: „Truck Stop on dope“, auf der Bühne. Es gab keinen Fuß der nicht zumindest im Takt mit wippte. Ein Auftritt, der seines gleichen sucht. [tr]

Fear my Thoughts tobten sich derweil im Zelt aus. Die Publikumsdichte blieb unverständlicherweise etwas gering. Trotz der sehr starken Performance hatte man keine Mühen die vorderen Reihen zu erobern. Irgendwo zwischen Metalcore und Death-Metal reihen sich die Freiburger Fünf ein und reißen sich bei der Performance den Arsch auf. Am Sound kann und der Show kann der geringe Zulauf jedenfalls nicht liegen! Jedem der nicht dort war sei gesagt, ihr habt was verpasst. [tr]

Fear my Thoughts auf dem With Full Force 2007
Fear my Thoughts

Was hörten meine leidgeprüften Ohren nun? Schlagermucke??? Auch noch holländische??? Nunja, schrägen Humor kann man Pro-Pain nicht in Abrede stellen. Das Publikum brüllte vor Lachen, als Gitarrist Eric Klinger tanzend mit einem Becks bewaffnet die Bühne betrat. Auch Fronthühne Gary Meskil konnte sich ein schelmisches Grinsen nicht verkneifen und schon zu Beginn war klar: Die Jungs hatten die Fans sofort in der Hand. Oberkracher wie „Un-american“, „All for King George“, welches von tausenden Kehlen mitgegröhlt wurde oder das steinalte „Full taste of freedom“ ließ dir Leiber hüpfen und pogen. Als dann noch zum Schluß das schon fast obligatorische Onkelz-Cover „Terpentin“ intoniert wurde, war allen Anwesenden klar: Pro-Pain, einer der großen Gewinner des WFF 2007. Backstage war Gary Meskils einzige Frage, ob denn heute Mambo Kurt noch mal spielen würde…Der Mann hat Geschmack und einen tierischen Humor! [od]

Meine Ill Niño Jahre sind schon etwas her. So war meine Skepsis dem Auftritt gegenüber etwas höher als gewöhnlich. Doch was die Einheit dort auf der Bühne präsentierte hat mehr als nur Beachtung verdient. Die letzten Alben waren mir persönlich zu mau, Live hingegen konnte die Band aus New Jersey bei mir mächtig punkten. Bis hin zum Drumsolo der beiden Drummer war dieser Auftritt perfekt abgeschmeckt. Selbst an den Merchandise Ständen war man umgeben von grandiosem Klang. [tr]

Ill Nino auf dem With Full Force 2007
Ill Nino

Zu den Dropkick Murphy’s habe ich gar keinen Bezug, der T-Shirt Dichte der Anwesenden nach zu urteilen, schienen allerdings viele der Zuschauer ausschließlich wegen des Boston Siebeners nach Roitzschjora gepilgert zu sein. Die wurden dann auch nicht enttäuscht. Die Masse wogte bei jeder einzelnen der gespielten 60 Minuten mit, der Pit nahm bedrohliche Ausmaße an und es wurde gedudelt, gefidelt und mächtig der Punk Rock Arsch getreten. Nicht meine Baustelle, aber gar nicht schlecht…[od]

Torsti musste sich leider nun von uns verabschieden, da er eine etwas weitere Heimreise hatte als wir. Dennoch war es klasse und wir freuen uns auf ein Wiedersehen in vier Wochen auf dem W:O:A [od]

Nun kam für mich ein Stepp back in time-Erlebnis: Slayer, die ich letztmalig 1990 live sah. Das Publikum brüllte 30 Minuten lang nur den Namen der amerikanischen Vorzeige Thrasher und ganz nebenbei kickte irgendein Spaßvogel einen Fußball ins Publikum, der dankend angenommen wurde. Warum dies wichtig ist, wird sich noch zeigen…Nach einem kurzen und knackigen Intro bestehend aus den Highlights der nun mittlerweile 24-jährigen Schaffensphase der Totschläger wurde „God hates us all“ als Opener intoniert und die Masse flippte völlig aus. Überall wurde gebangt, mitgebrüllt, kurzum, es war eine riesige Thrash Party. Auch der Sound war geil und somit wurde wieder einmal allen Möchtegern-Bands gezeigt, wie man ein amtliches Thrash Brett fährt. Selbst den neben mir stehenden Jungs von Sonic Syndicate klappte mehrmals die Kinnlade nach unten. Doch trotz der euphorischen Reaktion des Publikums rotzten Slayer ziemlich gelangweilt ihr Programm herunter. Kaum Kommunikation mit dem Publikum und ein ziemlich angepisster Jeff Hannemann, der besagten Gummi (!!!) Fussball leicht ans Knie geschossen bekam, trübten die ansonsten geile Vorstellung erheblich. Die Setlist war allerdings vom feinsten, dennoch sind mir 3 Bands mit mehr Spielfreude lieber, als ein gelangweilter Headliner, der zum Abschluss kurz ein paar Plektrums und Drumsticks verteilte, sich kurz mit einem Nickmann vom Publikum verabschiedete (außer „Leberwurst“ Hannemann) und verschwand. Dennoch ein, bis dahin, würdiger Abschluss… [od]

Slayer auf dem With Full Force 2007
Slayer

Setlist Slayer WFF 2007:

  • God hates us all
  • War ensemble
  • Jihad
  • Die by the sword
  • Spirit in black
    Cult
  • Bloodline
  • Mandatory suicide
  • Seasons in the abyss
  • Postmortem
  • Silent scream
  • Dead skin mask
  • Raining blood
  • South of heaven
  • Angel of death

Ziemlich zermanscht kauerten Langhammer und ich hinter der Bühne und erholten uns etwas, da wir direkt nach Turisas die Heimreise antreten wollten. Von der Zeltbühne drangen noch die Rülpsgeräusche von Onkel Tom herüber, der nun im Gegensatz zu seiner Hauptband Sodom völlig belanglos ist, mit seiner Art Saufmucke allerdings die Massen anspricht. Völlig unwichtig. [od]

Als krönenden Abschluss hatten wir uns Turisas aufgehoben, die mit „The varangian way“ ein mörderstarkes Album 2007 am Start haben und somit eine gewisse Erwartungshaltung bei uns weckten. Wir wurden nicht enttäuscht. Warlord Nygard und seine getünchte Horde intonierten auch sogleich „Holmgard and beyond“ und zogen mit ihrem wirklich geilen Mix aus Metal, Folk und Humppa Elementen die Massen vor die Bühne. Ehrlich, es war mächtig voll im Zelt. Gerade der Warlord war in prächtigerLaune und zelebrierte einen schon fast Operretten-reifen Auftritt mit Showeinlagen. Das Publikum wurde geteilt, es wurde mitgesungen, getanzt, es war eine mächtige Party. Auch der Saufklassiker „One more“ wurde von vielen, die die Band vorher noch nie sahen, mitgebrüllt. Göttlicher Auftritt und ein genialer Abschluß des WFF 2007. Ich freue mich schon auf den Wacken Auftritt der Finnen. [od]

Nun war es soweit, wir fuhren gen Heimat mit der Gewissheit, ein hammergeiles Festival erlebt zu haben. Das WFF gehört zum jährlichen Pflichtprogramm eines jeden Headbangers und wir freuen uns schon auf die Neuauflage 2008. Auch ein großes Lob an die Security, die sich immer fair und korrekt verhielt. Auch der namenlose Steward, der uns am sonnenüberfluteten Sonntag mit Bepanthol Creme versorgte, sei hier lobend erwähnt. Wir haben viel gelacht und gute Mucke genossen. Klasse…[od]

With Full Force

Es schrieben, soffen, grillten, jubelten, langweilten, schrieen, sangen und und und, Olaf Dibowsky [od], Torsten Richter [tr] und Torsten Langhammer [tl

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