| 13. Oktober 2024
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With Full Force |
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Bericht Am: 02.07. - 04.07.2010 Epilog Ist es wirklich schon wieder ein Jahr her, als wir letztmalig Roitzschjora unsere Aufwartung machten? Scheinbar schon, denn nach langem Warten und dicker Vorfreude ging unsere Reise endlich morgens um 8 von der Pommesgabel Homebase im schönen Blankenfelde los. Beim Force ist es ja immer so, dass das Billing eine eher untergeordnete Rolle spielt, da zum einen einfach das Festival an sich immer das absolute Highlight des Jahres darstellt und zum anderen man einfach eine Menge Leute kennenlernt, auf die man so gar nicht zugegangen wäre. Dazu später mehr. Nachdem uns Torsti am Abend vorher schon vorwarnte, dass der Zeltplatz im Gegensatz zu den Jahren zuvor bereits mehr als gut gefüllt war entschlossen wir uns, etwas früher zu starten, doch nicht ohne dem schon obligatorisch gewordenen Frühstück beim gelbem M, bei dem wir wieder unsere Moneten gewinnbringend in Egg McMuffins investierten. Sorgen machte ich mir lediglich um die angesagten Temperaturen, die am Samstag mit „frischen“ 36 Grade ihren Höhepunkt erreichen sollten. Diesem Umstand geschuldet hatten wir in unseren Kühlboxen lediglich Getränke, denn gemäß Torsten „ist Durst schlimmer als Heimweh“. Wohl gesprochen, Kollege… [od] Freitag 02.07.2010 The Faceless aus den USA war die erste Band des ersten Tages auf der Mainstage! Was für ein sinnloses und derbes Geknüppel mit miesem Sound! Wir machten uns lieber auf den Weg, um diverse Merchandisestände unsicher zu machen. Der Sänger fragte die Masse, ob sie die wahren Death Metal hören wollte?! Hier gibt es nur Möchtegern Death Metal!! Was richtiger Death Metal ist, zeigten Nile und Unleashed in der Knüppelnacht!! Ohne Worte und einfach nur lächerlich! Bloodwork aus deutschen Landen machten dann mit ihrem Metalcore die Runde, gepaart mit einer Prise Melodic Death Metal a la Soilwork. Songs gab es vom aktuellen Album ''The Final End Principle''. Ne durchschnittliche halbe Stunde munteren Stoff, würde ich sagen. Job for a Cowboy scheinen mittlerweile ziemlich angesagt zu sein. Das zeigt zum Beispiel auch die Reaktionen im Publikum und die Tatsache, das sie uns im Herbst wieder mit einer Headliner-Tour beehren. Ich konnte mit der Mucke nicht wirklich was anfachen. Dieser New Style of ''Death Metal'' ist einfach nicht mein Ding. Hauptbestandteil der Setlist waren die Songs des erfolgreichen ''Ruination''-Albums. Für uns ging es dann schnell ins Pressezelt, um das WM-Viertelfinale Brasilien gegen Niederlande zu linsen. In der Tentstage spielte sich mit All Or Nothing Party-Hüpf-Punkcore ab. Die Bandmembers sahen aus wie kleine Schuljungen. Musikalisch gab es a la The Offspring auf die Mütze. Horse the Band ist eine experimentelle US-amerikanische Hardcore-/Metalcore-Band aus Kalifornien. Die Band verwendet Synthesizer, um einen Sound zu erzeugen, der an den von alten Nintendo-Konsolen erinnern soll und den sie als Nintendocore bezeichnet. Ganz harte Kost....ohje! We butter the bread with butter ist einfach nur Blödsinn....bei Songtitel wie...Oh Mama, mach Kartoffelsalat...weeste echt Bescheete!!! [tl] Fußballtechnisch gab es dann um 16 Uhr das erste richtige Leckerli, denn die Holländer (Ihr wisst ja: Was macht der Holländer nach dem Gewinn der Weltmeisterschaft? Na, die Playstation aus…) kegelten nach einem Rückstand die hochgehandelten Brasilianer aus dem Turnier. Sehr zu meiner Freude, da ich im Vorfeld auf den Klassiker Niederlande – Deutschland im Finale getippt hatte. Die Stimmung im VIP Zelt war jedenfalls dementsprechend launig. [od] An diesem wunderbar sonnigen Nachmitag deklassierten die Niederländer bei der Fussball WM die Brasilianer mit einem schönen 2:1. Zeitgleich gaben sich Crowbar die Ehre. Die Amis mit ihrem doomigen Sound können mich leider nicht voll überzeugen. Der Auftritt wirkt, wie bei Doom Bands übliche, etwas statisch. Fear Factory hatten einen der fähigensten Soundmänner an Board. Zum ersten mal an diesem Tag konnte man von bombastischem Sound sprechen. Die Ausgewählte Setlist enthielt nahezu ausschließlich Songs aus der Cazares Ära. „Edgecrusher“, „Digimortal“ oder „Linchpin“ passten an diesem Tag perfekt. Schade das die ohne-Cazares-Ära komplett außen vorgelassen wird. Dem Publikum dürfte es größtenteils egal gewesen sein. [tr] Das zweite Viertelfinale des Tages gab es dann mit Uruguay gegen Ghana, bei dem meine eigentlichen Favoriten vom schwarzen Kontinent leider die Pille trotz Elfmeters in der letzten Minute der Verlängerung nicht im Kasten unterbringen konnten, tränenreich ausschieden. Auf jeden Fall habe ich dieses Jahr was dazu gelernt: Fußball und Metal sind eine geniale Kombination!!! [od] Auf der Hauptbühne langweilte mich danach einmal mehr Caliban. Ich kann einfach mit diesem Hüpf-Knüppel Core der dick Kajal tragenden Trulla-Combo nichts abgewinnen und freute mich vielmehr auf Lou Koller und seine Sick of it all Kumpels, die zum Tanz aufspielten und ganz Roitzschjora erzittern ließen. Der Sound war megafett und die Songauswahl mehr als aller Ehren wert. Selbst hartgesottene Metaller, die sich so langsam auf die alljährliche Knüppelnacht vorbereiteten, wogten ihr wallendes Haupthaar zu den Klängen der New Yorker Radaubrüder, die den besten Gig absolvierten, den ich von ihnen je gesehen habe. Da lag natürlich die Meßlatte für Adam Durkiewicz mit seinen Mitstreitern recht hoch, doch bereits im Vorfeld und der am Nachmittag absolvierten Autogrammstunde mit Massenandrang ließ erahnen, was nun folgen sollte. Ein musikalisches Feuerwerk mit einem mehr als gut aufgelegten Howard Jones, der über die Bühne stapfte und jeden Gassenhauer von Killswitch Engage fehlerfrei zum Besten gab. Ich hatte ja bereits im letzten Winter die Ehre, die Jungs im Club zu sehen und war gespannt, wie sie sich vor solch einer ausufernden Menge würden behaupten können. Was soll ich sagen: Killswitch waren das erste wirklich große Highlight dieses mit Höhepunkten gespickten Wochenendes. Großes Handgeklapper! Knüppelnacht Feuer frei zur berühmt berüchtigten Knüppelnacht, die dieses Jahr mit einem extrem geilen Billing aufwarten konnte: Nile, Unleashed, Darkened nocturn slaughtercult, Marduk, Lay down rotten und meine derzeitigen Lieblinge Keep of kalessin. Dementsprechend voll war das Zelt, als pünktlich gegen Mitternacht die Ägyptologen von Nile zum Tanz aufspielten und gleich mit einer großen Überraschung punkten konnten: Dallas Tollar Wade mit Glatze. Ich meine der Junge hatte vorher mit seiner schamhaarartigen Lockenpracht schon recht merkwürdig ausgesehen, doch nun könnte er locker bei Linkin Park einsteigen. Doch mucke- und soundtechnisch war an diesem famosen Gig nichts auszusetzen. Die Gitarren waren druckvoll, Karl Sanders in Höchstform und Basser Chris Lollis machte uns den Steve Harris, indem er jeden Songs kräftig mitblökte und dabei nicht vergaß, die vertrackten Harmonien auf seinem Viersaiter gekonnt mitzuhämmern. Leider konnten aufgrund der geringen Spielzeit von 40 Minuten solche Übersongs wie „4th ara of dagon“ nicht gespielt werden, doch Stücke der Marke „Ithephalic“, „Papyrus Containing the Spell to Preserve Its Possessor Against Attacks from He Who Is in the Water“ (puuuh) oder das alles überragende „Black seeds of vengeance“ verfehlten ebenfalls ihre Wirkung nicht. Ein gekonnter Tritt in die Weichteile und ein großer Höhepunkt am ersten Tag. Der einzige wirkliche Nervfaktor waren allerdings die Hardcore Kids die meinten, bei einer Band wie dem Quartett aus South Carolina mit violent dancing einem mächtig auf den Sack gehen zu müssen. Ein völlig zugedröhnter Junkie im Bademantel trieb es dann so weit, das er von einem Death Metal Lunatic nach mehrfacher Ermahnung, seine asozialen Zuckungen zu unterlassen, unter Beifall eine gedrückt bekam. Totaler Scheiß so was… Nach diesem extrem fetten Gig war die Meßlatte für Johnny Hedlund und seine Mannen recht hoch gelegt, doch Unleashed wären nicht Unleashed, wenn sie diese nicht locker aus dem Stand überspringen könnten. Anfangs mit einem sehr matschigen Sound ausgestattet startete der Vierer eindrucksvoll mit „World of lies“, um dann weitaus fetter, mit den obligatorischen Mitsingspielchen, „This is our world“ endgültig durchzustarten. Es ist immer wieder ein Vergnügen, den Schweden zu lauschen, die mit einer dermaßenen Hitdichte gesegnet sind, das locker 2 Stunden drin gewesen wären. Mein persönliches Highlight war das deutschsprachige „Wir kapitulieren niemals“, für das die Band in seiner Heimat mächtig was auf den Deckel bekommen haben soll, laut Johnny. Scheißegal, siedelt nach Tyskland um, ich jedenfalls empfange Euch mit offenen Armen. Ebenfalls klasse war das seit gefühlten 30 Jahren nicht mehr gehörte „Shadows in the deep“. Ein meeeeegageiler Auftritt. Kommt endlich auf Tour!!! [od] Setlist Unleashed:
Nachdem Nile und Unleashed richtige Feuerwerke abgefeuert haben, machte mich dann der Auftritt von Darkened Nocturn Slaughtercult neugierig. In der Presse wird die Band ja als absolutes Highlight im Underground angepriesen. Mal schauen, was nun hier abgeht!? Ein riesengrosses umgedrehtes Kreuz zierte das Bühnenbild und die Band poste mit bösem Corpsepaint. Besonders Sängerin....war Blickfang mit ihren megalangen Haaren und ihrem wilden Gekeife. Musikalisch fand ich es eher ernüchternd, obwohl das aktuelle Album ''Saldorian Spell'' durchaus anzupreisen ist. Aber das ist eben Gesschmackssache. Marduk ist eine Black Metal Institution, bei denen mal als Festivalveranstalter nichts falsch machen kann! Da gibt es kaum vielerlei Worte zu verlieren. Die Schweden sprangen für Deicide ein, die mal wieder die restliche Europa Tour absagten!!! 40 Minuten Geballer zur frühen Morgenstunde. Wir haben es 3 Uhr morgens und die Panzerdivision rollt und rollt!! Songs wie ''Wolves'' und ''Phospherous Redeemer'' räumen alles ab! Daumen hoch für Panzerdivision Marduk!!! [tl] Die Räumlichkeiten haben sich schon merklich geleert als Lay Down Rotten die Bretter betreten. Jost ist blutverschmiert und brüllt sich die Seele aus dem Leib. Der Mettgott fehlt aufgrund eines Fußbruches, doch sein Ersatz spielt ebenso derbe, das kein Äuglein trocken bleibt. Apropos Augen, mit einem netten Zwinkern wurde für alle Emos der Song „Sound of breaking bones“ angekündigt. Jaanz dufte, wie unser Olaf wohl sagen würde. Die schwarze Nacht wich schon langsam dem Tageslicht und so blieb mir für 3 Stunden der Rückzug ins Zelt. [tr] Schade, denn dadurch hast Du einen der wohl aufregendsten Auftritte des gesamten Wochenendes verpasst, denn Keep of Kalessin als Headliner des Knüppelmorgens zeigten den sehr verstreut Anwesenden bis kurz nach fünf nochmal richtig, was eine Harke ist. Diese Band befindet sich nach ihrem Überalbum „Reptilian auf der Überholspur, was auch mein derzeitiger Lieblingssong und Rausschmeißer „The dragontower“ eindrucksvoll unterstrich. Weltklasse. [od] |
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