21. Juni 2025


           
With Full Force

 

 

 
         
 

Bericht

Am: 02.07. - 04.07.2010
Anlass: With Full Force auf dem Flugplatz Roitzschjora
Autoren: Langhammer [tl], Olaf [od], Torsti [tr]
Anwesende Redakteure: Langhammer, Olaf & Torsti

Sonntag 04.07.2010

Angetrieben von unserer tollen See-Entdeckung vom Vortag machten sich Torsten und ich auf den Weg, den Vormittag an eben jenem zu verbringen und vorher zünftig zu frühstücken. Dies gelang uns in einem richtig gemütlichen Restaurant, bei dem die gesamte Mahlzeit inklusive Kaffee satt für 3,95€ nicht gerade ein großes Loch in die Haushaltskasse riss. War ganz großer Sport und mehr als Urlaub…

Erstaunt war ich über den enormen Andrang vor der Hauptbühne, als Onkel Mambo erneut die Heimorgel erzittern ließ und mit seinen beiden links und rechts flankierten Hupfdohlen die Menge verlustierte. Nach jedem Song durfte die Menge wählen, ob nun Pop oder Rock gespielt werden sollte. War eh wurscht, denn scheiße hat beides geklungen und als Hupfdohle „Rock“ dann noch ankündigte „Raise against the machine“ (gemeint haste sicher Rage against... =;o) Anm. Torsti) war für mich der Zeitpunkt gekommen, fluchtartig zum Softeisstand zu türmen…

Daath konnten hingegen für die musikalische Vergewaltigung vorher entschädigen und ballerte vor einer recht überschaubaren Menge ihren Techno Death ins weite Rund und ebnete damit die Bühne für die die Hauptstädter Postmortem, die mich auf der großen Bühne erneut begeistern konnten. Ständig in Bewegung nahmen die Brutz und Brakel Gesellen jeden Meter mit und bedankten sich für den Auftritt mit einer bärenstarken Performance. Danach sollte eigentlich die Brut von Callejon auf meinem Zettel stehen, die ich mir aber aufgrund meiner Affinität gegenüber deren Musik gar nicht erst antat. [od]

Postmortem auf dem With Full Force 2010
Postmortem

It's time for Rock'n'Roll. Zugegeben, ich war überrascht als ich vor der Bühne stand und den dreckigen Metal/Rock Mix von Mustasch hörte, erwartet hatte ich progressive, schwere Kost der Amis von Mastodon. Da hatte ich beim lesen des Bandnamens wohl zu früh die Schublade aufgemacht. Umso erfrischender wirke für mich dann der Auftritt der Schweden, die ordentliches Kopfnicken verursachten. Nicht nur ich, sondern auch die Zahlreichen Leute von der Bühne begannen zu rocken. Perfekte Mucke für kühles Blondes und Sonne. Yeah!

Herr Angelripper hat mal wieder mächtig viel zu erzählen und freut sich an einem Sonntagnachmittag schön einen Saufen zu können. Der Sodom Auftrtitt wirkte etwas langweilig, wo gleich den Jungs eine ordentliche Portion Spielfreude anzusehen war. Anhänger durften sich über Songs wie „Die stumme Ursel“ freuen und wurden zwischenzeitlich immer wieder zu saufen animiert.

Nun war es Zeit für Dark Tranquillity. Ich durfte die Band das erste mal auf dem Full Force sehen und wunderte mich das sie zu relativ früher Stunde auftraten. Die Schweden zogen mit unglaublicher Power auf die Bühne, Sänger Mikael Stanne hatte sichtlich Freude und guckte mehrmals fassungslos ins Publikum. Mit etwas Übermut fegte der quirlige Rotschopf über die Bühne, donnerte dabei mit dem Mikrophon, sehr zur Freude des Soundmischers, gegen das Keyboard. Als nächstes wurde ihm ein Kabel zum Verhängnis was für eine schöne Bruchlandung auf den Bühnenboden sorgte. Ganz Profi sang er erst im liegen weiter um dann unter einem kleinen Szenenapplaus mit einem breiten grinsen wieder aufzustehen. Leider fielen wegen der kurzen Spielzeit von 45 Minuten etliches Songs durchs Raster, wobei aber dennoch jede Schaffensphase musikalisch abgedeckt wurde. [tr]

Dark Tranquillity auf dem With Full Force 2010
Dark Tranquillity

Das As I Lay Dying mittlerweile einen großen Status erreicht haben, beweist der grosse Andrang an der Hauptbühne. Da war ich schon sehr überrascht. Mit dem neuen Album ''The Powerless Rise'' wollten die Amis dem WFF richtig Arsch treten!! Und das ist ihnen gelungen. Sänger Tim springt wie ein HB-Männchen auf der Bühne herum und bangt was das Zeug hält. ''Nothing Left'' ist ein geiler Song und für mich das Highlight der Setlist.

NoFx ist Punk! Punkiger gehts nicht...gepaart mit etwas Ska und Skatecore...ohje...ich bin hier fehl am Platze...!!!! Nichts gegen die Jungs, aber schnell weeeeeeeeeeeeeeeeeegg!!!

Slayer als Headliner beim WFF ist seit Jahren schon keine Überraschung mehr! 2 Wochen vor diesem Auftritt sahen wir die Band beim Sonisphere in Prag und nun auf dem heissesten Acker Deutschlands. Bei der Setlist gab es 2-3 Abweichungen vom letzten Gig. Tom Araya schien stimmlich sehr angeschlagen zu sein, denn den Refrain zu ''Seasons in the Abyss'' und den spitzen, langen Scream bei ''Angel of Death'' ließ er einfach mal locker aus. Wie sagte mein Nachbar...alles geht irgendwann mal zu Ende...lach!! Dennoch steigerte sich die Band im Laufe des 75 minütigem Auftritts und der Sound wurde auch immer besser!! Klassiker wie ''Hell Awaits'' oder ''Raining Blood'' sind in der Musikhistorie einfach unersetzlich. Also....einfach nur geil und riesenfett!!! Trotz kleiner Schönheitsfehler...Daumen hoch für Slayer!

Amorphis aus Finnland haben in der Düsterfraktion einen sehr guten Namen und mit Tom Joutssen einen charismatischen Frontmann. The Last Supper ist das Motto und Amorphis verzückten uns 40 Minuten mit ihren Melodien. ''Divinity'' und ''Black Winter Day'' sind Alltimeklassiker in diesem Genre, aber auch die neuen Songs vom Album ''Skyforger'' wussten zu überzeugen. Sehr kurzweiliger Auftritt einer guten Band.

Kerry King auf dem With Full Force 2010
Meister der Currywurst: Kerry King (Slayer)

Paradise Lost waren für mich in den letzten Jahren durch ganz miese Liveauftritte eine der grössten Enttäuschungen im Metal-Business. Oder die Zeit der Band ist trotz metallischerer Rückbesinnung einfach abgelaufen!? Die Band mühte sich das muss man schon sagen, doch der Spirit der alten Tage ist einfach nicht mehr da. Von daher sind das meine Last Words zu einem ansonsten hochklassigen und sehr spassigen Festival. Stay heavy!! [tl]

Warum um alles in der Welt es Menschen gibt, die die Holländer The devils blood geradezu anhimmeln und auf ein Podest stellen, weiß ich nicht, doch ich werde mit diesem Stoner-Metal-Okkult-Müll nicht warm, obwohl ich es bereits mehrmals versucht habe. Die Zuhörer im Zelt waren ebenfalls nicht in großer Zahl anwesend und so endete das WFF 2010 für uns nach dieser musikalischen Talfahrt recht spät/früh mit der Erkenntnis, dass es in diesem Jahr schwer wird, diese Megaevent zu toppen. Egal ob Musik, Fußball, dumm in die Gegen gucken oder Dünpfiff labern, Roitzschjora 2010 war ein Erlebnis mit Nachklang. So und nicht anders muss es sein. Wir freuen uns schon jetzt auf’s nächste Jahr!!! [od]

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