28. März 2024


           
With Full Force

 

 

 
         
 

Bericht

Am: 27.06. - 30.06.2013
Anlass: With Full Force auf dem Flugplatz Roitzschjora
Autoren: Engel [be] & Torsti [tr]

Freitag 28.06.2013

Das erste was mich am Freitag erreichte, war das Motörhead ihren Auftritt absagen mussten. Lemmy lag im Krankenhaus. Niemand wusste genaueres und es kursierten die unmöglichsten Gerüchte. Naja, heute sind wir schlauer und wir hoffen mal, dass die Engländer ihre Ansage wahr machen und ihren Auftritt 2014 nachholen. Leider ging es mir an diesem Tage auch nicht so gut und es zog mich erst sehr spät auf das Gelände. Mal abgesehen von meinem körperlichen Zustand, der sich die Tage über nicht wirklich verbessern sollte, war die Running Order auch nicht so nach meinem Geschmack.

Devil wears Prada war mein persönlicher Wachmacher. Steckte mir bis dahin noch die Müdigkeit und die Nässe in den Knochen, ging es mir nach einer gewaltigen Portion Metalcore ein wenig besser. Nach dem Intro zerlegten die Amis die Bühne und machten in ihren 40 min. Spielzeiten keine Gefangenen. Danach ging es mir auch ein wenig besser.

The Devil wears Prada auf dem With Full Force 2013
The Devil wears Prada

Anschließend legten Terror los. Eigentlich schade, dass eine solche Band so früh spielen musste. Ich genoss die Klänge von Scott Vogel und seinen Weggefährten in sichern Abstand, denn nun waren auch die restlichen Besucher wach und starteten einen Circlepit nach dem anderen und ich hatte ein wenig Angst um meine „Apfelschorle“. Wie üblich lieferten die Amis ein HC-Programm der extra Klasse ab. So kann der Tag ruhig weiter gehen. [be]

Peter Tätgren sieht heute blendend aus, wie immer. Langsam frag ich mich ob er seine Augenringe tätowiert hat. Auf jeden Fall ist er kein Freund der Sonne, wie man unschwer an seinem Zitat:"Say it like Abbath: Fuck the sun" erkennen konnte. Die Show bot mal wieder diverse Highlights für Augen und Ohren. Selbst bei Tageslicht schafft es der Lichtmischer die Bühne in atmosphärisches Licht zu tauchen. Vielleicht sollten hier mal einige Düsterheimer nach der Visitenkarte des Herrn fragen. Wer bei diesem Auftritt nach Ecken und Kanten suchte, wurde enttäuscht, mit "Same old song" und dem unerlässlichen "Shut your mouth" ging ein toller Pain Gig zu Ende. [tr]

Nach Pain zog es mich wieder nach vorne. Ich wollte mir Down unbedingt aus der Nähe anschauen. Nicht nur wegen der Musik, sondern auch wegen Phil Anselmo. Wenn der Typ die Bühne betritt ist eigentlich kaum noch Platz für die Band, denn sein Ego nimmt 80% des Platzes ein - allerdings kann sich P.A. seine Arroganz auch erlauben. Selten habe ich einen solchen Frontmann erlebt. Der Gig war wie erwartet der Hammer. Die Jungs verstehen es das Publikum mitzureißen und wissen was von ihnen gefordert wird. Auch der Sound war in der vorderen Reihen mal erträglich.

Down auf dem With Full Force 2013
Down

Dann kam auch schon mein persönliches Highlight – Parkway Drive. Allerdings hatte sich die Australier auf dem Force keine Freunde gemacht. Es wurde gemunkelt, dass Sätze wie „…wir treten doch nicht nach Down auf…“ oder „…entweder Headliner oder gar nicht…“ hinter der Bühne gefallen sein sollen. Da ich nicht dabei war kann ich das nicht beurteilen und es ist mich ehrlich gesagt auch egal. Ich mag die Jungs und Ihre Musik.

Das ich nicht der einzige war der so dachte, zeigte sich an den Massen die sich vor der Bühne sammelten. Gefühlt würde ich sagen, dass 6/8 der WFF-Besucher PD sehen wollten. Wieder stürzte ich mich ins Getümmel und ich sollte es bereuen. Es war schon klar, dass es voll ist, aber dass man sich gar nicht bewegen konnte war abartig. Nach dem Intro brach die Hölle los und unsere Camp Nachbarin und ich waren die ersten Minuten eher damit beschäftigt aus den Pit raus zukommen als die Band zu genießen. Leider wurde der Arm unsrer Nachbarin in Mitleidenschaft gezogen, aber sie war hart im Nehmen. Das Konzert schaute ich mir dann von der mittlerweile gut besuchten Tribüne an. Sehr solide und ohne große Überraschungen prügelten Parway Drive ihre Setlist runter. Mal abgesehen vom Start ein großartiges Konzert und ein feiner Abschluss des Tages.

Eine neue Tradition wurde auch eingeführt: das Crowdsurfen in einer großen Mülltonne! Angefangen bei Parkway Drive sollte sich dieser Schwachsinn das Wochenende leider noch einige Male wiederholen. [be]

Knüppelnacht

Herzlich willkommen in der schönsten Nacht des Jahres. Dieses Jahr dürfen Napalm Death die Knüppelnacht eröffnen. Die Stunde Pause durch den Motörhead Ausfall war genau richtig um noch mal letzte Reserven für die Nacht zu mobilisieren. Für mich standen in den nächsten Stunden die meisten Highlights des Festivals auf den Brettern und so war ich so fit und übermotiviert das ich beim Weg in Fotograben auch direkt meinen Objektivdeckel verlor. Wie man das britische Schlachtschiff kennt, tobte ein unermüdlicher Barney Greenway über die Bühne und das überfüllte Zelt ging vollkommen steil. Neben dem kürzesten Metal Song der Welt, "Scum" kamen auch die üblichen Live Klassiker "You suffer" oder "Nazi Punks fuck off" zum Zuge.

Für den Kick off in die Knüppelnacht war das schon mal nicht verkehrt, auf die folgenden God Seed hätte ich allerdings verzichten können. Die Norweger hatten zum Glück nicht die ganz Theatralische Nummer uasgepackt wie vor einigen Jahren in Wacken, der Langhammer hätte hier bestimmt gefeiert, ich zog mich lieber für ein Weilchen an den nächsten Bierstand zurück.

Hail of Bullets auf dem With Full Force 2013
Hail of Bullets

Ganz anders war meine Motivation da schon für Hail of Bullets. Die Doom Deather boten heute einen prachtvollen Auftritt und es dauerte nicht lange bis meine Mähne auch flog. Ed Warby hinter seinem Schlagzeug prügelte heute taktvoller als jedes Schweizer Uhrwerk und gelitt seine vier Mitstreiter perfekt durch den Set. Mit "Full scale war" oder "General winter" wurden viele Bedürfnisse befriedigt, doch auf "Berlin" wartete ich leider vergebens. Diese 40 Minuten machten Lust auf einen Nachfolger des 2010 erschienen On divine winds.

Aufgrund einiger privater Niederschläge in der Nacht stieg meine Lust auf Naglfar in unermessliche. Die Texte von "Into the black", "The darkest road" oder "The perpetual horrors" sind ein Spiegelbild meiner seelischen Verfassung. Ein Glück spielen die Schweden bei Dunkelheit, denn erst so kommt Ihre Show vollkommen zur Geltung. Viel Besser als auf dem RockHard Festival kommt der Auftritt daher und nicht nur ich, sondern zahlreiche wach gebliebe rasteten ebenfalls aus. In den Minuten konnte ich den Kopf abschalten und alles um mich herum schien nicht mehr real. Dank der guten Performance und Atmosphäre hat diese Band meinem inneren Schmerz einige Brisanz genommen.

Naglfar auf dem With Full Force 2013
Naglfar

Mein Adrenalin Spiegel nach Naglfar war noch enorm hoch, das ich den Gang ins Bett noch mal verschob, obwohl ich vom Krisiun Auftritt auf dem letztjährigen Party San eher enttäuscht war. Doch auch das war heute um Längen Besser als zuletzt gesehen. Den drei Brasilianern tut die deutlich kleinere Bühne erheblich besser. Auch die Soundanlage im HardBowl Tent vermag die Feinheiten im Soundgewand des technischen Death Metal deutlich besser zu transportieren. Zwar sind die Reihen schon deutlich ausgedünnter, aber die Party Laune der letzten Nasen ist erheblich. Mit dem Ausklang der letzten Riffs steht für mich dann auch der Rückzug an. Nach dem ich Björn und Co. aus den Fängen des Party Zeltes entreißen konnte saßen wir anschließend noch bei einem schönen Bier im Camp. [tr]

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