20. April 2024


           
With Full Force

 

 

 
         
 

Bericht

Am: 27.06. - 30.06.2013
Anlass: With Full Force auf dem Flugplatz Roitzschjora
Autoren: Engel [be] & Torsti [tr]

Samstag 29.06.2013

Der erste Augenaufschlag an diesem Samstag erfolgte erst bei den ersten Klängen von A.O.K.. Während wir im Camp unsere Motorischen Fähigkeiten trainierten und versuchten die Müdikeit aus den Knochen zu bekommen gaben dann auch schon Hämatom Ihr bestes. Da bei uns niemand etwas zu Adept einfiel entschlossen wir uns erst mal den Magen mit gegrilltem zu füllen. Das Bier heute floss nur sehr zögerlich und ähnlich lange dauerte auch der Garvorgang unseres Grillgutes. Just mit den ersten Riffs von Hellyeah lag unsere Mahlzeit vor uns auf den Tellern, Björn und ich tauschten kurze, verzweifelte Blicke und aßen dann doch noch gemütlich auf.

Endlich auf dem Platz angekommen konnten wir den letzten Songs der Allstarband um Ex-Pantera Drummer Vinnie Paul lauschen, für eine ausführliche Rezension reichen die wenigen Eindrücke jedoch nicht aus.

Mit Coal Chamber hat der Devildriver Fronter Dez Fafara seine ehemaligen Dämonen wiederbelebt. Für mich ist es das erste mal das ich meine Jugendhelden Live sehen konnte und ich freute mich diebisch und wenn mein Körper eher andere Interessen hatte. Schon die ersten Songs gaben einen ordentlichen Groove und bei "Loco" war dann bereits der Bann gebrochen. Da Björn zur Zeltbühne rüber wollte schlossen wir uns kurzerhand an, stellten aber schnell fest das die dort spielenden Asking Alexandria nichts für mich sind. Also zurück zu Coal Chamber und auf der linken Seite der Bühne passte der Sound dann auch endlich. Der Roadie der Band konnte einem sichtlich leid tun, entweder war er damit beschäftigt die umherfliegenden Drumsticks einzusammeln oder das Mikrofonkabel von Dez irgendwo zu entwirren. Mit "Dark days" erfüllten die Kalifornier einen weiteren meiner Wünsche und mit dem "The roof is on fire" Cover regten Sie die Meute vor der Bühne zum totalen Durchdrehen an. Die sehr ansehnliche Basserin Charlea Harper fiel nicht nur mit ihren Giftgrünen Basssaiten auf, sondern auch durch ein hübsches Outfit. Wären die Shirts nur etwas schöner gewesen, hätte ich nach diesem Konzert gern eines mitgenommen. [tr]

Coal Chamber auf dem With Full Force 2013
Coal Chamber

Nachdem ich mich von der Knüppelnacht die ich für Torsti bis zum bitteren Ende durchgezogen habe, erholt hatte, schleppte ich mich erst am späten Nachmittag und etwas angeschlagen auf das Gelände. Mein Ziel war an und für sich das Zelt. Wollte ich mir doch mal Asking Alexandria anschauen. Zuvor kehrten wir aber vor der Mainstage ein, wo gerade Dez Fafara mit seiner Hausband Coal Chamber die Massen zum Springen brachte. Torsti und Jessi schauten zwar noch einmal kurz mit ins Zelt, machten sich aber fix wieder zurück auf den Weg zur Mainstage.

Dort startete 20 min. später als Coal Chamber die Jungs von Asking Alexandria ihren Auftritt. Da ich die Briten bis Dato noch nie Live gesehen hatte, war ich gespannt was die Metalcore Combo zu bieten hatte. Auf CD ist es nicht schwer zu überzeugen. Kann man dort mit Effekten und einer druckvollen Produktion ein gutes Album zaubern, so sieht das live schon wieder ganz anders aus. Die Fünf von Insel verstehen allerdings ihr Handwerk und lieferten einen Sahne Gig ab. Allerdings kam ich mir im Zelt doch sehr Fehl platziert vor, denn mit meinen süßen 34 Jahren habe ich das Durchschnittsalter mindesten um 7 Jahre angehoben. Ich muss es mir wohl eingestehen, aber ich bin zu alt für solche Musik.

Wenn ich es nicht bereits bei Asking Alexandria gemerkt hätte, dann spätestens als ich wieder beim Camp stand. Vernahm ich da doch nette Klänge und wunderte mich wer denn da auf der Mainstage sein Stelldichein gab. Torsti schaute mich dann an und fragte: „Sag mal Björn, Deez Nuts müsste doch was für dich sein?“ Voller Schock schaute ich auf unsere Running Order und schlug die Hände über den Kopf zusammen. Da war sie – meine obligatorische Band die ich sehen wollte, es aber mal wieder verpennt habe. [be]

Anschließend warteten wir auf Sodom. 25 Minuten vergingen bis die drei Herren die ersten Takte von sich gaben. Tom Angelripper lieferte auch gleich nach dem Opener die Erklärung, das aufgrund eines Unfalles auf der Autobahn nur mit reichlicher Verspätung gestartet werden konnte.
Mit einer großartigen Spielfreude trumpften die Thrash Teutonen dann aber ordentlich auf. Gitarrero Bernemann strahlte bis über beide Ohren und auch Tom hatte nicht den schlechtesten Tag erwischt. Nach einem etwas verkürzten Set war dann aber auch schon Zeit für eine Runde Hardcore. [tr]

Sodom auf dem With Full Force 2013
Sodom

Solchen Krach wie Sodom überlasse ich dann mal lieber Torsti, der kann damit was anfangen. Meine Wenigkeit freute sich auf das nächste Hardcore Brett – Sick of it all. Bei den Jungs von SOIA passt der Aussage – alt aber gut. Wieder einmal zeigten die Herren aus Queens dem jungen Gemüse vor der Mainstage wo der Hammer hängt. Trotz ihres fortgeschrittenen Alters können SOIA noch ganz schön Gas geben und lieferten einen grandiosen Gig ab. Selbst der „Hardcore-Hasser“ mit dem Sodom T-Shirt neben mir lobte die Leistung mit einem „Klingt nicht schlecht!“. Ich konnte mir ein „Habe ich dir doch gleich gesagt!“ nicht verkneifen. So ließen wir uns in trauter Zweisamkeit den Jägermeister schmecken und genossen 60 Min. Hardcore der alten Schule. [be]

In den letzten Jahren habe ich mich immer ein wenig um In Flames gedrückt, doch an diesem Tage kam ich einfach nicht drum herum mir mal wieder einen Auftitt der Schweden anzusehen. Da ich auch zu der Fraktion gehört, der eher die alten Sachen gern hört hoffte ich natürlich auf Klassiker wie "Pinnball map" oder "Cloud connected", die auch zum besten gegeben wurden. Sänger Anders Friden machte seine üblichen Späßchen, so lies er sich zu Beginn von einem Fotografen die Kamera reichen um die Menge zu knipsen um danach festzustellen das die Kamera "Shitty" ist. Tja, die beste Kamera ist halt auch nur so gut wie der Fotograf... Die üblichen Ansagen des Herrn Frieden kamen heute halbwegs verständlich herüber, es waren wohl doch nur zwei bis drei Bier vor dem Auftritt. Auf die ganz große Kulisse verzichteten In Flames heute, aber nicht auf einige Pyro Effekte die zur Unterstützung der Songs in die Luft geballert wurden. Unterm Strich eine Souveräne Leistung, aber ein wenig mehr Echtheit hätte den guten Auftritt noch besser wirken lassen.

In Flames auf dem With Full Force 2013
In Flames

Wenn ich an Kvelertak denke kommt mir der alte Doppelherz Slogan in den Kopf: Die Kraft der zwei Herzen. Bei den Norwegern müsste das zwar etwas abgewandelt heißen: Die Kraft der drei Gitarristen, aber diese Aussage ist ebenso Zielführend. 2011 durften die Black-Rocker noch zu früher Stunde die Hauptbühne zerschroten und wurden heute ins Saturday Night Fever verfrachtet, was dem Auftritt keineswegs geschadet hat. Auf der kleineren Bühne findet sich das Gespann deutlich besser zurecht und wirkt nicht mehr wie eine Schülerband auf der Mainstage. Mit einem Eulenhut kam Sänger Erlend Hjelvik auf die Bühne und bewies damit das die Kreativität der Band sich nicht nur auf die Musik beschränkt. Was dann die nächsten 40 Minuten folgte war eine großartige Mischung aus Black Metal und feinstem Gitarrenrock.

Anschließend forderte die Knüppelnacht Ihren Tribut, meine Augenlieder wurden schwer und die Sehnsucht nach Gänsedaunen war zu groß um heute durch die Nacht zu feiern und wir haben ja noch einen Tag vor uns. [tr]

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