| 17. Juni 2025
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Full Force 2019 |
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Bericht Am: 28.06. - 30.06.2019 Samstag 29.06.2019
Heyho. Die Welt hatte uns zurück, in einem Stück, lebend und glücklich. Nicht immer so ganz selbstverständlich bei einem solchen, sagen wir Mal, Vorabend ;-) Letztes Jahr noch sehr zu meiner Überraschung als sehr positive Überraschung für mich entdeckt, muss ich in diesem Jahr leider attestieren, dass Harakiri for the Sky nur aufgrund der exzellenten instrumental Fraktion eine herausragende Band sind. Sänger J.J. hinkt dort qualitativ leider weit hinterher, da seine Gesangsart sehr monoton angelegt ist. Auch heute wird mir diese Tatsache wiedereinmal mehr bewusst, als die Österrreicher die Medusa Stage eröffnen. Großartige Songs wie der „Heroin waltz“ können in mir nicht mehr die Freude vergangener Tage entfachen. [tr] Wir waren bereit, mit einem alten neuen Helden zu starten. Die Rede ist von Billybio, dem Biohazard-Blondie, der über den großen Teichen gekommen war, um uns sein Solowerk Feed The Fire vorzustellen. Was allerdings sofort negativ auffiel: Der Herr ließ seine Mitstreiter die Bühnenarbeit erledigen, anstatt selbst für Furore zu sorgen. Das Negative an diesem scheinbaren Star-Gehabe konnte leider auch keiner der Songs aus den Augen verlieren lassen, sodass hier außer Anstandsapplaus nichts zu holen war. Bekanntlich deutlich weniger aufgesetzt präsentierten sich auf der Mainstage wenig später die Sludge-Größe Crowbar. Perfekt auch, „All I had I gave“ als allerersten Song abzufeuern. So nahm man gleich Tempo, die vor und auf der Bühne wirkende Hitze direkt mit in das Set auf und sorgten für eine dreiviertelstündige Verjüngungskur. Gute alte Zeit, sooo schön, dass es Dich noch gibt. Wesentlich moderner dann die Frau in Gold am Mikrofon. Wesentlich moderner dann, was der beste Metal-Export der Ukraine uns mitbrachte und zum Besten gab. Leider muss man sagen, die Newcomer Jinjer in der Vergangenheit schon live besser gesehen hat. Ob man inzwischen übertourt ist? Eine Frage, der man sich durchaus stellen darf, nicht wahr? Wenn weder „Words of wisdom“, noch „Sit stay roll over“ zünden?!? Schade jedenfalls, hatte unsereiner doch große Hoffnung in diesem Auftritt gesetzt und auf die parallel spielenden Animals as Leaders verzichtet. Das Blatt wendete sich zum Glück wieder, als Göteborgs Schlachtschiff At The Gates hervortrat und ein mit einigen Hits ihres Meisterwerks Slaughter of the soul gespickten Programm bot. Auch die Tatsache, dass ihr Fronter böse heiser war, tat der Sache keinen Abbruch. [rb] Spaßvögel und Konsorten bitte jetzt zur Hauptbühne! In gewohnter Manier betreten Knorkator die Bretter und bringen vor allem eines mit: Unterhaltung für die Massen. Mit diversen Gastauftritten wie z. B. Alf Ators Sohn Tim Tom, der bei „Böse“ seine Qualitäten als Sänger unter Beweis stellt, oder den YouTubern Dummesaulol die sich von Leitern in Tische stürzen, ist der kurzweilige Auftritt vollgepackt mit Highlights für Augen und Ohren. Große Bälle werden bestückt mit Personen über das Publikum hinweg geschickt. Wer nicht so textsicher, der kann spätestens bei den Covern „All that she want's“ (Ace of Base) oder „Ma Baker“ (Boney M.) lauthals mit trällern. Jedoch kommen wir auch an dieser Stelle nicht um die bittere Wahrheit herum, „Wir werden alle sterben“ beschließt dieses fröhliche Ringelrein mit einem kleinen Wermutstropfen. [tr] Was es allerdings heißt, die Meute durchdrehen zu lassen, durften anschließend die Besucher der Hardbowl erleben. US-Hardcore der Güteklasse A mit Sternchen, bei dem keine Funken übersprangen, sondern gleich in der ganzen Glut gebadet wurde. Terror machte sich damit bereits zum absoluten Tagessieger, obwohl der große Headliner ja noch folgen sollte. Insbesondere „Overcome“ und „Always the hard way“ wurden hier abgefeiert, als gäbe es kein Morgen mehr. Dass Arch Enemy hieraufhin einen harten Stand haben würde, war allerdings nicht zu erwarten. Zu groß ist die Fan-Basis der Schweden. Zumindest als clever kann man sicherlich den Schachzug des Gitarrengotts Amott bezeichnen, durch das blauhaarige Jungblut gleich wieder was für das Auge auf das Parkett gebracht zu haben. So wirkt auf der Bühne vieles besonderer, als es ist und gibt der Show einen gewissen Bonuseffekt. Letzten Endes landen wir aber doch bei „Nemesis“ und damit bei guter Musik mit unverkennbarer Handschrift des Bandleaders. [rb] Diverse wohlwollende Berichte und Meinungen eilen Zeal & Ardor voraus. Gelegenheit sich selbst von der Kunst der Schweizer zu überzeugen. Gesegnet mit dem dankbaren Slot in der Dunkelheit auf der Medusa Stage hat die Truppe ohnehin schon mal einen gewaltigen Vorteil. Der Mix aus Black Musik und Black Metal ist schon innovativ und auch musikalisch sind die Songs gut umgesetzt. „Row row“ vom aktuellen Album Stranger fruit verursachte mir jedenfalls einen Ohrwurm, der Lust auf mehr macht! [tr] Die Saturday Night Fever fiel dann mit nur zwei Bands 2019 gefühlt so spärlich besetzt wie nie zuvor aus. Umso erstaunlicher war es, dass eben diese beiden die Nacht wahrlich beleben und zu einer kleinen Wohlfühloase machen konnten. Es reagierte der Rock und mit ihm zunächst die Berliner Kadavar, gefolgt von den Briten Orange Goblin. Beide verstanden es zeitlos zu agieren und klassisch gut die Saiten einzusetzen. Durch „Sons of Salem“ kam bei Letztgenannten sogar noch Mal ordentlich Schwung in das Zelt, das sich durch den kräftezehrenden Körpereinsatz über den Tag schon etwas geleert hatte. [rb] |
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