| 17. Juni 2025
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Full Force 2019 |
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Bericht Am: 28.06. - 30.06.2019 Sonntag 30.06.2019 Wenn dann am letzten Tag – wie ich immer wieder betone – der beste Sänger(!) der Metalwelt beim Full Force zu Gast ist, dann gilt einfach Anwesenheitspflicht. Umso schöner, dass er wieder Mal der Dirigent (m)eines unvergesslichen Soundtracks war. Und so darf an dieser Stelle ungeschönt niedergeschrieben werden, dass Ignite eine mehr als hervorragende Sommerfestivalband ist. Positive Stimmung ist immer und überall spürbar, wenn die Amis ihre Singalongs abfeuern oder mit kritischen Ansagen zum Nachdenken in Sachen Gemeinwohl anregen. Der satirische Stinkefinger an Mr. Trump kam zudem gut, das Bad Religion-Cover auch, aber allem voran die Akustik-Nummer von „Slowdown“. [rb] Interessant wurde es derweil vor der Medusa Bühne. Die Blödel Grind'ler Gutalax gaben sich die Ehre und man durfte gespannt sein, wie sie vom Full Force Publikum aufgenommen werden. Doch schnell zeigt sich, Fans gibt es überall. Frontmann Marty feixte bei der Ansage noch, vor dem Auftritt an der Badestelle in den See geschifft zu haben, womit er aber sicher nicht der einzige war,,, Der Rest ist eine einzige Party, selbst einen kleinen Circle Pit im Sand animierte die Band, was angesichts der heutigen 36° meinen Respekt allen Teilnehmern daran abringt. [tr] Wenn Jungend forscht und dann aus dem Vollem schöpft, wenn man sich allen Einflüssen und allem an Technik bedient, wenn dann, dann steht man vor der Bühne von Bad Omens und erkennt, dass auch die Kleineren der Szene etwas zu sagen haben. Bedauerlich nur, dass auch sie es nicht schaffen, sich großartig von anderen Künstler ihrer Ausrichtung zu unterscheiden. Stets gut gemacht, stets schon zu oft gehört und so landen wir zwischen den Stühlen. Mal gucken, ob aus ihrem Hause noch was mit Eigenformat kommt. Beartooth ist ein weiteres Beispiel für die Frage, wohin die Reise denn gehen soll. Ihr Auftritt war einerseits spannend/erfrischend, doch nur ihr Song „You never know“ blieb hängen. Im Gegensatz zur ihren Landsmännern zuvor würde ich es hier aber auf einen weiteren Versuch ankommen lassen. Idealerweise in einem kleinen Club, denn verdammt, Energie hat diese Truppe. Als Einheit präsentierten sich danach Whitechapel auf dem Mainstage. Warum sie allerdings dem perfekten Bühnenbild keine perfekte Setlist schenkten, wird wohl ihr Geheimnis bleiben. Viele neue Songs des eher mittelklassigen Neuwerks und eindeutig zu wenige Tracks vom Überalbum Our endless war. So kam nicht in Wallung, was in Wallung hätte kommen können, ja so blieb auch hier die Chance, groß aufzuspielen, ungenutzt. Was daraufhin Tessaract hingegen total sympathisch zum einem echten Erlebnis machten, ist nicht in Worte zu fassen. Auch wäre es total banal hier Songtitel herauszupicken und zu erwähnen, was gelang und warum – eben weil es das Gesamtkunstwerk war, welches dermaßen überzeugte. Es bedurfte keines Pits oder irgendwelches Abgeh-Aufforderungen, hier stand die Musik im Vordergrund und war schlicht und ergreifend ein richtiges Highlight des gesamtes Festivals. Ich weiß nicht warum, aber für mich sind Lamb of God die wahren Pantera-Erben. Sie haben – wie sich an den Ansagen ihres Fronters auch am Full Force-Sonntag wieder gezeigt hat – nicht nur die dicksten Eier, sondern auch den größten Abgehfaktor. Mit den größten Circle Pits des Wochenendes und einem Songtitel, der mehr als nur ein solcher ist, einfach klare Kante und volle Breite: „Now you've got something to die for“. [rb] Wie Flogging Molly an diesen Slot in der Setlist gelangt sind, war im Vorhinein die Frage, die mich den ganzen Tag beschäftigte. Wer hätte denn ahnen können, dass die Kalifornier mit Ihrem Folk/Rock noch mal derart die Party Rakete zünden und das, was Knorkator am Vortag vollbracht haben, locker in den Schatten stellen? Anfangs ist der Platz noch recht spärlich gefüllt aber mit jedem Song strömen massenweise Leute vor die Bühne und tanzen um Leib und Leben. Beeindruckend wie viel Energie die von der Sonne zermürbten Körper nach 3 Tagen noch freisetzen können. Hier kann man zweifelsohne bestätigen, dass diese Band das Feuer von der Bühne auf das Publikum übertragen haben. Folkig weiter geht es nebenan auf Medusa Stage auf der die kühlen Finnen von Amorphis das Publikum ein wenig wieder ein Bremsen sollten. Der Auftritt stand wohl etwas auf der Kippe, da der Weg zum Festival durch einen Unfall etliche Zeit lang versperrt war, doch alles lief gut und da waren Sie nun. Mit dem Ohrurm „The golden elk“ zu beginnen ist keine schlechte Wahl, doch der Gesang ist heute auf allen Positionen nicht in bestform, die Background Vocals wie auch Tomi Joutsen selbst hatten schon bessere Tage. „Silver bride“, „Black winter day“ oder „House of sleep“, um Hits sind Amorphis nicht verlegen. Nicht auszudenken was dieses Set hinterlassen hätte, wenn alle bei 100% gewesen wären. [tr] Wäre zum großen Festakt nicht Sound- und Axtexperte Wes Borland im obendrein und seit Jahrzehnten mutigsten Bühnenoutfit gewesen, wäre es arg geworden für Limp Bizkit. Ihre Hits um „Nookie“ gehören zu Recht an die Spitze des Crossover-/Nu Metal-Zeitalters, doch immer wieder andere Großmeister anspielen zwischen den eigenen Songs... Wollen die Herrschaften wirklich Zeit schinden, geht Freddy tatsächlich so schnell die Puste aus? Und extrem peinlich: Zwei Personen aus dem Publikum auf die Bühne zu holen, ist cool, aber es sollten dann doch bitte keine Typen aus dem eigenen Team sein, sondern tatsächlich Zuschauer. Wie gesagt, ohne den Gitarristen wäre hier – wenn man die Brille abnehmen mag – wenn nicht eh schon – zu viel Firlefanz um zu wenig Glanz gewesen. Fazit: Pommesgabel verneigt sich vor den Tagessiegern Napalm Death, Terror und Ignite. |
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