13. Juni 2025


           
Review

 

 
     
 
Negator - Old black
 

Interpret: Negator
Albumtitel: Old black
Erscheinungsjahr: 2004
Genre: Black-Metal
Tracklist:
1. Science of Nihil
2. Free Bird
3. Der Infantrist
4. Interludium
5. Katharsis
6. Vernunft 1.0
7. In the unholy halls of eternal frost
8. Renegation

Homepage:
www.negator.org


Negator ist wohl eine der größten Hoffnungen in Deutschland, was Black Metal angeht. Auf der supergeilen Releaseparty in Hamburg mit Aeons Confer und 50l Freibier (stimmte den Herrn Redakteur natürlich äusserst positiv) traf ich zwei der vier auf dem Klo (wie immer im Headbangers Ballroom) und bemerkte läppisch das die Show ruhig etwas rockiger werden kann, da ich sie im Auge behalten werde. Darauf kam ein gelassenes *Davon kannst du ausgehen…* Und so nahm alles seinen Lauf: Die Newcomer rissen sich fast die Haut vom Leib beim spielen, drehten tierisch auf, der HBB kochte, die CD war einfach geil! Jedenfalls live… Nach dem käuflichen Erwerb der Scheibe, musste ich natürlich erstmal in meinem kleinem ruhigen Zimmer überprüfen, ob die CD wirklich sooo gut ist, wie ich es live gesehen hatte. Japp, ist sie! Den Eingang ohne Umschweife macht Science of Nihil, es wirft einen direkt in das Geschehen und auf den Boden, gleich in den ersten Monsterlauf der sägenden Gitarre. Eh man sich versieht, dreht man die Anlage lauter um diesen Megaohrwurm mitzubekommen… Mit leichten Breaks und absolut straight kommt das Lied mit Keifgesang und Growlings daher. Anders hatte ich das Lied nicht erwartet. Das zweite Silberlingabteil schliesst sich dem ganzen gut an , bis mein absoluter Favorit und Anspieltipp des Albums kommt: Der Infantrist. Eingeleitet mit Panzerkettenrasseln und mit zahlreichen Breaks, Tempowechseln, verschiedenen Hervorhebung der Stimmen, hört man nur noch die Beschreibung einer Kriegsszene, die doch mehr hergibt als nur Beschreibung… Das Keifen passt so unglaublich, die Musik ist hektisch, bedrückend, zwischendurch immer wieder Trommelfeuer der Schiessbude. Die Stimmung ist dem ganzen sehr angepasst, Sehr schön ist auch diese Sirene die im Studio eingearbeitet wurde. Die Gitarrenläufe sind ebenfalls sehr dezent eingebaut. Wenn ich mir ein Lied aussuchen dürfte von Negator, wenn mir einer ne Knarre an den Kopf hält, wärs das. SICHER! Beim nächsten Lied ist Luft holen angesagt – heisst nicht umsonst Interludium. Mit Katharsis zeigt sich auch ein wenig die moderne Seite der Negatoren: einige neuen Melodien vermischen sich mit alten singenden und sägenden Gitarrenriffs, der bellende Gesang ist immer wieder ein Ohrenschmaus. Während Vernunft 1.0 am Anfang mit einem viel zu kurzen Drumsolo aufwartet und sich im nächsten Augenblick wieder zu harmonischen Black Metal zusammenfügt, beschreitet In the unholy halls of eternal frost nicht nur textlich die Spuren des älteren Black Metals. Mit dem letzten Track Renegation wird noch mal aufgedreht: 11 Minuten bolzen , schreddern und den frust der Welt an die Wand schreien soll es aber nicht bleiben… viele kleine leise und langsame Passagen bilden wider des grollenden Sturms Negator einen schönen Ausklang für das Album. Ich muss sagen, das die Band live gehalten hat, was sie im Studio versprochen hat: Der satte Sound, schön abgemischt, bringt viel Spass zu Hören und ich finde das Negator nicht nur zu den Hoffnungen zählen, sondern DIE Hoffnung des deutschen Black Metals sind. Punkt. Ende. Aus. Ach ja, ne Wertung muss ich auch noch geben: eigentlich 9,5… in der Hoffnung, das es noch besser wird, wovon ich ausgehe, geb ich 9 Pieker.

Bewertung:


Disclaimer | Impressum | Datenschutz © by pommesgabel.de 2003 - 2025