Lange, lange im Vorfeld wurde schon die
Werbetrommel für das Zweitwerk der deutschen Death Metaller Dawn of
Disease gerührt!! In diversen Internet- und Printmedien wurde dieses
Album schon als Death Metal Album des Jahres 2012 gehandelt. Da ich von
diesen verfrühten Übertreibungen nichts halte, habe ich meine eigenen
Lauschlappen benutzt, um mir mein eigenes Urteil zu bilden. Nachdem der
Vorgänger "Legends of Brutality" aus dem letzten Jahr schon ordenlich
Wums hatte, bin ich auf das neue Werk der Norddeutschen gespannt. Mit
Jörg Uken ist ein hervorragender Produzent gewonnen worden, der in
seinem Soundlodge Studio auch schon für God Dethroned gearbeitet hat.
Und schon das instrumentale Intro "Descent into another world" erinnert
mich an God Dethroned's Glanztaten zu "Passiondale"-Zeiten. Die
Produktion klingt dieser sehr ähnlich und auch die melodischen
Gitarrenläufe hat man doch schon irgendwo mal gehört. Mit "Alone with
the Dead" gibt es dann den ersten richtigen Old School Kinnhaken
verpasst! Der erste Eindruck ist positiv. Fans der genannten Holländer,
Fans der Schwedenfraktion und Fans von Cannibal Corpse können hier ein
Ohr riskieren. "Calcined Bones" ist mein Lieblingssong, ein typischer
Song für die Band: heftiger, böser, abwechslungsreicher Groove.
Hervorzuheben wäre dann noch "Catacombs" mit eher langsamen, fast
doomigen Beginn, bevor dann Vollgas gegeben wird.
Alles im Allem wurde hier NICHT das Death Metal Album des Jahres 2012
veröffentlicht, dafür fehlen hier und da gewisse Aha-Effekte und
vielleicht ein gewisser Wiedererkennungswert. Dennoch zeigt die Band,
das auch die deutsche Death Metal Szene nicht tot ist und das hier eine
durchaus talentierte und hoffnungsvolle Band am Werkeln ist. Ich
verteile hier sehr gute 7 Pommesgabeln für eine coole Death Metal
Platte. Von den diesjährigen Glanztaten von Asphyx und Unleashed ist die
Band aber noch ein weites Stück entfernt.