Nee, nee. Das ist mir schon lang nicht mehr passiert. Ich mag ein Album finde aber keinerlei Worte für ein Review. Nun aber lös ich meine Schreibblockade mit der simplen Taktik darüber zu schreiben. Aber nun zur Musik.
Bei dem Projekt The 11th Hour lebt der ex-Gorefest Drummer Ed Warby seine düstere und doomige Seite aus. Alle Instrumente wurden von Warby selbst eingespielt, was man auch dem Sonwriting anhört. Die Songs sind ganz klar auf die Drumparts aufgebaut, nur selten übernimmt die Gitarre Führungsarbeit. Seine helle, klare Stimme lässt die düsteren Lyrics sehr gut verständlich aus den Membranen tönen. Lediglich die Growls werden von Pim Blankenstein beigesteuert, der voller Inbrunst aber gut verständlich den Songs mit seinen Stimmbändern eine große Boshaftigkeit verleiht. Die Atmosphäre passt zu einem Horrorfilm-Soundtrack, für den Eindruck sorgt nicht zuletzt das gewimmere „Tears of the bereaved“ und die großartigen Keyboard Melodien in „The death of life“ .
Ein weiterer Gänsehaut Moment ist für mich „Bury me“, mit etwas weniger als 5 Minuten der kürzeste Song auf Lacrima mortis, der mich textlich sehr berührt. „Bury me here in grave with no stone, bury me deeply to cover my shame.“ einmal gesungen, einmal gegrunzt regt mich zum Nachdenken an. Mit diesem Song sind nun bei mir diverse Schicksalsschläge verknüpft.
Dunkle Gedanken in Musik zu interpretieren, kann für mich gar nicht anders klingen. Ed Warby hat ein feines Gespür für Doom Metal, setzt viele Arrangements richtig ein und bietet gerade den Gesangsparts eine hervorragende Bühne für den jeweils dargebotenen Stil. Das die Growls diesmal nicht von Rogga Johansson sondern vom Live-Sänger Pim dargeboten werden, halte ich für eine kluge Entscheidung, denn das rundet das Gesamtpaket entscheidend ab.
Ich erinnere mich noch an die Werbekampagne für das Erstlingswerk von The Vision Bleak, das gepriesen wurde mit „9 Songs of Doom, death and horror“. Treffender könnte man Lacrima mortis nicht umschreiben 7 Songs voll Doom, death und horror, volle neun Gabeln!