Vier Jahre ist es nun her, dass in meinem CD-Spieler eine neue KSE rotierte. Leider war ich damals ein wenig enttäuscht und meine Trauer über den Ausstieg von Jessie Leach anno 2002 wurde mit wieder bewusst. Nichts gegen H.Jones und die Scheiben die unter seiner Stimme die Produktionshallen verließen, aber ohne Jessie klangen KSE nicht nur stimmentechnisch  anders als auf der  "Alive or just breathing“.

Aber genug der Trauer und den Erinnerungen an vergangene Tage, denn der verlorene Sohn ist zurück. Mit Jessie am Mikrophon erforschen KSE zwar nicht völlig neue Gewässer, aber sie haben wieder gehörig an Fahrt zugenommen.

Bereits bei „The hell in me“ ist klar, dass Jessie nichts verlernt hat und KSE doch noch anständigen Metalcore machen können. Mit klaren und lauten Worten wird das sechste Studioalbum der Amis eröffnet. In typischer KSE Manier geht es mit „Beyond the flames“ oder "The turing point“ weiter auf dem mit viel Schrott verseuchten Metalcore-Ozean. Die Jungs aus Massachusetts zeigen klar auf wie Metalcore der ersten Generation zu klingen hat: melodisch, hart und druckvoll.

Trotz ihres langjährigen Bestehens bleiben sich KSE auf „Disarm the descent“ treu und besinnen sich mit Jessie wieder zu ihren Ursprüngen. Breakdowns treffen auf Shoutparts, die sich dann mit klaren Hooklines paaren um dann in perfekter Harmonie zu einem Metalcore-Album der extra Klasse zu verschmelzen. Jeder der dem Metalcore der ersten Stunde zugeneigt ist wird dieses Album lieben und sich in bessere Zeiten, ohne diesen nervigen  „extrem-new-death-legginshosen-tragenden-core-metal“, zurüchversetzt fühlen.

Es ist jetzt nicht so, dass KSE sich neu erfunden hätten, aber unter dem Strich passt Jessie einfach besser und die Jungs werden auch ohne Howard ihren Weg unbeirrt weitergehen und ganz bestimmt noch die ein oder andere Duftmarke setzen.

9 Gabeln aus Hamburg nach Massachusetts.