Es ist lange her, dass ich von einem Album so enttäuscht war, wie ich es nun von Walk through exits only (WTEO) bin. Ich habe keine Ahnung was Herrn Anslemo bei dem Songwriting geritten hat, aber es war nichts Gutes.
Es wird uns ein unglaublicher Musikbrei geboten, der einfach nur eines ist, nämlich anstrengend. In keinem der Songs ist auch nur der Ansatz einer Struktur zu erkennen. Könnte man doch von einem alten Hasen wie Phil Anselmo eine starke und saubere Produktion erwarten, wird man bei WTEO mehr als enttäuscht. Was hier abgeliefert wird, hat definitiv keinen künstlerischen Wert und über die Daseinsberechtigung lässt sich ebenfalls streiten. In jedem Song kommen die gleichen Parts zum Einsatz und wird mal etwas anderes geboten, dann hat man dies schon tausendmal gehört. Es gibt keinen Song der auch nur Ansatzweiße so überzeugend ist, dass man ihn 2x Hören möchte.
Es wäre ja noch zu ertragen, wenn dieses experimentelle Geschramel sich auf zwei oder meinetwegen auch drei Songs beschränken würde, doch leider ist die ganze Scheibe eine einziges misslungenes Experiment. Vielleicht sollte man das Album mal dem Militär der Amis als Waffe anbieten. Beschallung mit lauter Musik ist ja ein gängiges Verfahren und jeder Terrorist würde bei dieser "Musik" sofort aufgeben und um eine Verlegung nach Guantánamo betteln.
Man kann jetzt sagen, dass Phil H. Anselmo & The Illegals etwas neues ausprobieren und sich vom Mainstream absetzten wollten, aber muss man gleich in eine andere Dimension driften? Ich weiß nicht ob sich das ganze unter Einfluss gewisser Pflanzen besser anhört, aber das würde einiges erklären – ausprobieren werde ich es aber nicht. Aus einer anderen Sicht hat WTEO doch eine Daseinsberechtigung, allerdings nur als abschreckendes Beispiel.