13. Juni 2025


           
Review

 

 
     
 
Saltatio Mortis - Das schwarze IXI
 

Interpret: Saltatio Mortis
Albumtitel: Das schwarze IXI
Erscheinungsjahr: 2013
Genre: Mittelalter-Metal
Tracklist:
01 - Früher war alles besser
02 - Wachstum über alles
03 - Krieg kennt keine Sieger
04 - Der Kuss
05 - My Bonnie Mary
06 - Der Sandmann
07 - Satans Fall
08 - Idol
09 - IX
10 - Galgenballade
11 - Abrakadabra
12 - Nur ein Traum
13 - Randnotiz
14 - Schloss Duwisib (Bonus)

Homepage:
www.saltatio-mortis.com


Es ist kaum zu glauben: man bemerkt irgendwann, dass einem eine wohlbekannte Kapelle offenbar nichts Neues mehr zu bieten hat, kann deren stromlosen Werke nur noch zu all den Anderen von all den Anderen legen, weil es einfach zu viel dieser Spielmannskunst gibt. Auch das letzte rockige Werk (in diesem Fall „Sturm auf’s Paradies“) hat bis heute derartige Ladehemmungen, dass man praktisch den Glauben daran verloren hatte.

Nur auf Verdacht und vielleicht auch dem Ganzen nochmal eine Chance zu geben (oder weil einem die Lust auf Mittelalter-Rock erneut überkam), besorgte ich mir das aktuelle Album der Totentänzer und war gespannt.
Der Eröffnungssong war mir bereits von einem Heft-CD-Sampler eines Metalmagazins bekannt, der mich sehr wahrscheinlich darin beflügelte mir diese CD zuzulegen. „Früher war alles besser“ hat sich derartig festgefressen, dass es eine wahre Pracht ist und wirklich nur selten vorkommt. Warum allerdings eine pseudo provokante Nummer wie das mit albernen Refrain versehenen „Wachstum über alles“ gleich an zweiter Stelle positioniert wurde, ist mir schlicht unbegreiflich. Da es das Liedchen auch noch als Single und Video gibt, muss ich etwas nicht kapiert haben, was mir aber völlig egal ist, da ich das Teil nur als störend empfinde. Das soll aber auch schon alles gewesen sein, was ich an dem aktuellen Werk von Saltatio Mortis auszusetzen habe, wenn auch diese Band natürlich nicht von ein paar schwächeren Songs gefeit ist. Es passt trotzdem ins Gesamtbild. Auch textlich scheint alles völlig ohne gezwungen gereimte Lyrics auszukommen (da nimmt man auch Zeilen wie aus der „Galgenballade“ in Kauf: „Wenn im Wald die Eule dreimal schreit, ist auch der Teufel nicht mehr weit…“ *räusper*).

Besonders die Stücke, in denen die Mittelalterliche Instrumentierung eher sekundär eingesetzt wird, finden hier große Resonanz. „Abrakadabra“ oder das ziemlich metallische „Nur ein Traum“ sind schon ganz feine Kracher. Optimale Ausgangsbasis also, wenn es mit Mittelalter mal nicht mehr klappt (schlimmer als bei Subway to Sally KANN es nicht werden)! Die Balladen sind auch ganz nett geraten, wenn sie auch „Tote Augen“ vom Album „Des Königs Henker“ nicht mehr toppen können. Alles fühlt sich wie aus einem Guss an und selbst nach unzähligen Durchläufen nutzt es sich nur ganz, ganz wenig ab – die Highlights bleiben jederzeit konstant und wollen immer wieder gehört werden. Rundum also nicht nur eine große Überraschung, sondern auch ein klasse Album mit nur wenigen Schwächen. Wenn das Level bleibt, sagt keiner mehr: „Früher war alles besser“!!! Hochmoderne neun Knochen-Pommesgabeln für diese Platte.

Bewertung:


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